Ich lese hier schon lange mit und habe vieles mitgenommen, doch nun bin ich an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiter weiss.
Zu meinen Füssen liegt meine große Liebe und schläft.
Er ist Mittelgroß, mittlerweile um 5 Kilo leichter als vor einem Jahr, zugegeben er hatte damals 2 Kilo zuviel.
Er ist der Mischling unter den Mischlingen und mit ungeklärter Herkunft. Vermutlich wurde er im Mai 99 geboren und als ich ihn das erste Mal sah, sagte ich : "Mein Gott ist der Hässlich, bring den wieder weg." Er fand mich auch doof!
Wir brauchten 3 Jahre um uns lieben zu lernen. Es hat sich gelohnt sich die Zeit zu nehmen. Die 10 Jahre die folgten waren ein Traum.
Jeden Tag wenn ich nach Hause kam brachte er mir einen Schuh und freute sich ohne Ende mich zu sehen, da ihm zwischenzeitlich fad war, und so verbrachte ich die letzten 10 Jahre damit zerlegte Mülltonnen zusammen zuklauben und meinen 2. Schuh zu suchen.
Als er 6 war sagte ich mir das wird sich legen wenn er älter wird.
Als er 8 war fragte ich mich wann das älter werden anfängt
Mit 10 habe ich aufgegeben auf das älterwerden meines Hundes zu bauen,
Und mit 12 habe ich einfach keinem gesagt wie alt er ist.
Letztes Jahr im Sommer habe ich dann zum ersten Mal gedacht: ich glaube er lässt nach.
Nicht weil ich sein Temperament vermisste sondern ich sah ein deutliches abnehmen der Muskulatur. Im September bin dann zu Tierarzt weil ich fand das er bei dem Sportprogramm das er absoviert nicht derart merkbar abbauen dürfte. Meine Tierärztin untersuchte ihn und stellte fest das das Knie hinten rechts wohl nicht mehr so tragfähig sei. Im Dezember haben wir dann seinen letzten großen Spaziergang gemacht. Da fing er dann an den Fuß hinten rechts leicht zu überköten.
Meine Tierärztin war leider nicht mehr da wo sie hingehört und so suchte ich eine andere Praxis auf. Dort bekam er ein Aufbaupräparat eine 4 Wochenkur und als es schlimmer wurde und er hinten nur noch wackelte gabs Cortison welches ausser großem Harntrieb keinen Eindruck hinterließ. Im April habe ich mich dann langsam von ihm verabschiedet und Anfang Mai kam durch eine Spende ein Rollwagen. Der Tag an dem der Rollwagen kam verlief so. Der Wagen kam. Ich stellte den Hund draussen rein um nur mal kurz zu schauen was alles eingestellt werden muss. Der Hund stand unschlüssig im Wagen, und ein paar Meter weiter meinte ein Bauarbeiter einen Bohrhammer anzuschmeissen. Das war meinem Hund zu laut also stiefelte er los. Der Tag war toll und für uns war die Welt auch in Ordnung, wir mussten nur lernen das Hauswände nicht Rollwagentauglich sind. Meine Umwelt hat sich in 2 Lager geteilt. Die einen haben mich heroisiert das ich das für meinen Hund tue und die anderen hielten mich für einen Tierquäler das ich sowas meinem Hund antue. Ich war immer der Meinung der Held, dass ist er und er wird auch entscheiden wie lange es weitergeht.
Zu dem Zeitpunkt sind wir an eine Physiotherapeutin verwiesen worden die zusammen mit einer TÄ unter anderem Papimi einsetzt. Beide waren der Meinung sie haben einen Hund mit einer Cauda Equina vor sich und waren überzeugt, das sie den Lahmen wieder gehend machen könnten. Ich war da skeptischer.
Nach ein paar Behandlungen stellte sich raus das Papimi Reaktionen zeigt. Der Hund war zum Anfang der Therapie vollkommen ohne Spannung und das hat sich hochgradig gebessert.
Es ging sogar soweit das wir wieder gemeinsam schwimmen konnten. Der Patient fand grossen gefallen an einer Gummigans, welche seinem Gefallen eines Tages mit dem Untergang entrann.
Die Physio ging spurlos an ihm vorbei. Und so kam es das die Physiotherapeutin aufgab mit den Worten: "Hier tut sich gar nichts und ich behandle hier nicht mehr weiter." Die Tierärztin hat mir signalisiert das die Physiotherapeutin in ihren Augen recht hat. Sie sagte dann sowas wie, wenn Sie das nicht einsehen können müssen wir diese Massnahmen einleiten, denn der wird nicht von alleine gehen. Dabei schaute Sie dem Hund in die Augen.
In mir wollte alles die Beiden anschreien, ob dieser Unverschämtheit den Hund auch gegen meinen Willen einschläfern zu wollen, doch nach aussen schluckte ich und mir schossen die Tränen in die Augen. Wie ich diese Heulerei hasse. Ich schäme mich nicht meiner Tränen, aber sie berauben mich meiner Ausdrucksfähigkeit.
Nach diesem Intermezzo ging ich mit meinem Hund schwimmen. Schwimmen war quasi unsere Sommerbeschäftigung.
Habe ich erwähnt das ich im 2. Stock eines Altbaus wohne in dem natürlich kein Fahrstuhl ist. Dies sorgt dafür, dass ich wie mein Hund ein Problem mit dem Rücken bekam 3 x täglich 25 Kilo rauf und runter bleibt nicht spurlos. Und so beschloss ich einen Dorn Breuss Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Der hat mich wieder gerade gestellt und so ganz nebenbei auch einen Blick auf Jerry geworfen. Ihm fiel auf das die Pfoten hinten ganz kalt sind und hat dem Hund im vorbei gehen 3 Wirbel wieder in die korrekte Position gestellt. Dem Hund wars erst ziemlich egal aber am nächsten Tag hatte ich einen anderen Hund. Gefühlt ist er auf 7 Jahre zurück. Er sprang vor mir her und war total wild darauf endlich ins Wasser zu kommen.
Kennt ihr diese Szene aus Forrest Gump "Lauf Forrest, lauf" und Forrest sprengt die Beinschienen ab. Nun gut der Rolli fiel nicht ab hatte aber mit der neu gewonnenen Agilität Jerrys´ zu kämpfen.
Endlich habe ich den Rolli vom Hund der Hund kommt im Wasser mit meiner Hilfe zum Jagd-Gummi-Schwein (die Gans war ja schon im Wassergrab) da viel mir auf das mein Kleiner im Wasser ganz untypisch hinten absackt und das Schwein loslässt. Ich greife nach dem Schwein damit es nicht abtreibt und sehe wie mein Kleiner sich krümmt eine dicke Blaue Zunge durch sein halb geöffnetes Maul schimmert und er in rasanter Geschwindigkeit unter Wasser driftet. Was nun passiert habe ich ausserhalb meines Ichs erlebt. Ich greife nach dem Hund ziehe den steifen Körper an mich und trage ihn aus dem Wasser. Jerry ist unnatürlich starr. Ich rufe den Leuten am Ufer etwas zu aber keiner versteht mich. Ich lege den Hund ab und liege halb im Wasser und halte seinen Kopf. Die Augenschleimhäute sind Blau. Die Zunge ist blau. Irgendwie ist noch atmen das aber das reicht nicht zum Leben. Ich denke, so ist das wenn dein Hund stirbt. Und gleichzeitig schiesst mir ein, du musst Atmen aus dem Mund. Eine Frau schiebt sich durch die gaffenden Leute und fragt mich ob sie Reiki geben darf. Ich sage ja und wundere mich das ich soviel mitbekomme. Diese Frau hat die Hände aufgelegt und hörbar alles gegeben. Und plötzlich nach einer schier endlosen Zeit die ich den Kopf meines Hundes gehalten habe löst sich die Spannung und der Hund atmet. Der Rest des Tages war für uns Beide anstrengend, ich hab mich gefühlt als wäre mein Körper dreimal verknotet worden und ich glaube ihm gings ähnlich. Wir sassen den Rest des Tages gemeinsam im Sand und versuchten uns zu sammeln. Der Vorfall war um 10 Uhr Morgens und erst um 18:00 konnten wir den Heimweg antreten.
Es folgte aufgrund der Ferienzeit erst 3 Wochen später eine Kardiologische Untersuchung. Und raus kam ein wunderbares Herz mit ein paar Extrasystolen. Diese werden jetzt mit 20mg Sotacor behandelt und das 2. Kontrollekg zeigt deutliche Verbesserungen. Mittlerweile ist meine alte Stammtierärztin wieder auf dem Damm und als sie Jerry mit dem Rolli sah war sie nicht der Meinung das er eingeschläfert gehört.
Nachdem ich Monate lang auf der Suche nach einem Spezialisten war ist mir kurz nach der Reikifrau eine 2 Begegnung wiederfahren. Da Jerry erst mal nicht schwimmen durfte nach ansicht des Kardiologen musste ich mir was einfallen lassen und so habe ich mit Therabändern experimentiert. Ich habe einen Tag erwischt an dem Jerry nicht so wollte, und wurde beobachtet von einem Mann. Erst dachte ich das sei wieder einfach nur einer dieser Gaffer die ihre Neugier befriedigen, aber in dem Blick des Mannes war nichts aufdringliches. So übte ich an ihm vorbei und er fragte im vorbei gehen wie lange der Hund den Rolli hätte. Ich antwortete und ging weiter. Auf dem Rückweg sprach er mich nochmal an aber dazu hatte er auch jedes Recht da Jerry sehr an seiner Chipstüte interessiert war und so kam es das ich auf der Bank neben ihm sass und Fragen beantwortete. Anscheinend kannte der Mann wohl den Hund schon länger. Mir war er zuvor nicht aufgefallen. Aber ich habe mittlerweile auch eine selektive Wahrnehmung, da die meisten Menschen die uns begegnen nur gaffen und somit keiner Bemerkung wert sind. Es stellte sich herraus das derm Mann neben mir Tierarzt war aber seinen Weg im Diensthundewesen gefunden hat. Ich habe ihn gefragt warum er nicht praktiziere und er sagt weil ich der erste war der Barfen gut und richtig fand und mir die Kollegen, die unmöglichsten Sachen nachgesagt haben. Er hat mir geraten den Hund auf Barf umzustellen und gab mir den Namen einer Tierärztin zu der ich mit allen Befunden gehen solle.
Was soll ich sagen Jerry war noch nie ein Kostverächter, und er liebt seine neue Futternapfinhalte.
Ich muss jetzt zwei Informationen einschieben. Nach der Dorn-Breuss Massage für Jerry sind seine Pfoten wieder warm und er zeigt auch wieder ordentliche Reflexe, die bis dato nicht mehr da waren.
Leider ist er nach dem Absaufen nicht mehr der Alte. Er schläft mehr und ist schlecht zu motovieren. Derzeit scheint er auch eine Erkältung zu haben und macht Schnarchgeräusche aus dem Hals. Und er ist sehr sehr müde. Ich müsste ihn Kopfmässig fordern aber ich habe keine Ahnung wie ich das anstellen kann. Für Anregungen bin ich mehr als dankbar.
Ich habe mittlerweile einen Termin bei dieser TÄ gehabt in Absprache mit meiner Haustierärztin, und hab Jerry vorgestellt. Die Eingangsuntersuchung hat ergeben das Jerry ein spannender Fall ist.
Spannend ist leider keine gute Diagnose, da spannend langwierig bedeutet, nach meiner Erfahrung.
Spondylose sieht man eindeutig auf den Röntgenbildern, Cauda Equina wurde ausgeschlossen wobei mehrere Bandscheiben nicht mehr die Ursprüngliche Dicke aufzeigen, zudem zeigt sich osteporotische Veränderung und ein Sporn über den die Bizepssehne geht.
Frau Dr zweifelte an der Schwimmfähigkeit und stellte ihn aufs Unterwasserlaufband. Jerry findet Aquarien für Hunde unwürdig und weigerte sich sein Können zu zeigen, statt dessen kaute er mir lieber die Hand mit den Leckerchen ab. Fressen geht immer!
Ein bisschen hat er dann doch gezeigt, dass er wenn er schon den Fuss aufsetzt, es dann ordentlich macht. Ich glaube er hat mittlerweile ordentlich Respekt vor Wasser.
Frau Doktor empfahl mir noch dem Hund zwischen die Zehen zu kneifen als Muskelübung das machen wir seit einer Woche.
Die Ideen der Frau Doktor waren wie folgt: degenerative Myelopathie, Rückenmarksinfarkt oder Zyste am Rückenmark
Da stehste nun und kannst dir aussuchen in welche Hölle du gehen willst.
Also Ausschlussverfahren, erstmal ein Gentest für die degenerative Myelopathie.
Gestern kam das Ergebnis: POSITIV
Und seid gestern setzt er mal wieder zaghaft die Hinterbeine ein.
Wie kann das sein bei einer Krankheit, die immer schlechter wird.
Ich habe das Ergebnis gestern entgegengenommen konnte aber keine Fragen stellen, da ich dazu nicht in der Lage war.
Ihr wisst schon, weinen und sprechen, geht irgendwie nicht.
Zu meinen Füssen liegt meine große Liebe und schläft.
Er ist Mittelgroß, mittlerweile um 5 Kilo leichter als vor einem Jahr, zugegeben er hatte damals 2 Kilo zuviel.
Er ist der Mischling unter den Mischlingen und mit ungeklärter Herkunft. Vermutlich wurde er im Mai 99 geboren und als ich ihn das erste Mal sah, sagte ich : "Mein Gott ist der Hässlich, bring den wieder weg." Er fand mich auch doof!
Wir brauchten 3 Jahre um uns lieben zu lernen. Es hat sich gelohnt sich die Zeit zu nehmen. Die 10 Jahre die folgten waren ein Traum.
Jeden Tag wenn ich nach Hause kam brachte er mir einen Schuh und freute sich ohne Ende mich zu sehen, da ihm zwischenzeitlich fad war, und so verbrachte ich die letzten 10 Jahre damit zerlegte Mülltonnen zusammen zuklauben und meinen 2. Schuh zu suchen.
Als er 6 war sagte ich mir das wird sich legen wenn er älter wird.
Als er 8 war fragte ich mich wann das älter werden anfängt
Mit 10 habe ich aufgegeben auf das älterwerden meines Hundes zu bauen,
Und mit 12 habe ich einfach keinem gesagt wie alt er ist.
Letztes Jahr im Sommer habe ich dann zum ersten Mal gedacht: ich glaube er lässt nach.
Nicht weil ich sein Temperament vermisste sondern ich sah ein deutliches abnehmen der Muskulatur. Im September bin dann zu Tierarzt weil ich fand das er bei dem Sportprogramm das er absoviert nicht derart merkbar abbauen dürfte. Meine Tierärztin untersuchte ihn und stellte fest das das Knie hinten rechts wohl nicht mehr so tragfähig sei. Im Dezember haben wir dann seinen letzten großen Spaziergang gemacht. Da fing er dann an den Fuß hinten rechts leicht zu überköten.
Meine Tierärztin war leider nicht mehr da wo sie hingehört und so suchte ich eine andere Praxis auf. Dort bekam er ein Aufbaupräparat eine 4 Wochenkur und als es schlimmer wurde und er hinten nur noch wackelte gabs Cortison welches ausser großem Harntrieb keinen Eindruck hinterließ. Im April habe ich mich dann langsam von ihm verabschiedet und Anfang Mai kam durch eine Spende ein Rollwagen. Der Tag an dem der Rollwagen kam verlief so. Der Wagen kam. Ich stellte den Hund draussen rein um nur mal kurz zu schauen was alles eingestellt werden muss. Der Hund stand unschlüssig im Wagen, und ein paar Meter weiter meinte ein Bauarbeiter einen Bohrhammer anzuschmeissen. Das war meinem Hund zu laut also stiefelte er los. Der Tag war toll und für uns war die Welt auch in Ordnung, wir mussten nur lernen das Hauswände nicht Rollwagentauglich sind. Meine Umwelt hat sich in 2 Lager geteilt. Die einen haben mich heroisiert das ich das für meinen Hund tue und die anderen hielten mich für einen Tierquäler das ich sowas meinem Hund antue. Ich war immer der Meinung der Held, dass ist er und er wird auch entscheiden wie lange es weitergeht.
Zu dem Zeitpunkt sind wir an eine Physiotherapeutin verwiesen worden die zusammen mit einer TÄ unter anderem Papimi einsetzt. Beide waren der Meinung sie haben einen Hund mit einer Cauda Equina vor sich und waren überzeugt, das sie den Lahmen wieder gehend machen könnten. Ich war da skeptischer.
Nach ein paar Behandlungen stellte sich raus das Papimi Reaktionen zeigt. Der Hund war zum Anfang der Therapie vollkommen ohne Spannung und das hat sich hochgradig gebessert.
Es ging sogar soweit das wir wieder gemeinsam schwimmen konnten. Der Patient fand grossen gefallen an einer Gummigans, welche seinem Gefallen eines Tages mit dem Untergang entrann.
Die Physio ging spurlos an ihm vorbei. Und so kam es das die Physiotherapeutin aufgab mit den Worten: "Hier tut sich gar nichts und ich behandle hier nicht mehr weiter." Die Tierärztin hat mir signalisiert das die Physiotherapeutin in ihren Augen recht hat. Sie sagte dann sowas wie, wenn Sie das nicht einsehen können müssen wir diese Massnahmen einleiten, denn der wird nicht von alleine gehen. Dabei schaute Sie dem Hund in die Augen.
In mir wollte alles die Beiden anschreien, ob dieser Unverschämtheit den Hund auch gegen meinen Willen einschläfern zu wollen, doch nach aussen schluckte ich und mir schossen die Tränen in die Augen. Wie ich diese Heulerei hasse. Ich schäme mich nicht meiner Tränen, aber sie berauben mich meiner Ausdrucksfähigkeit.
Nach diesem Intermezzo ging ich mit meinem Hund schwimmen. Schwimmen war quasi unsere Sommerbeschäftigung.
Habe ich erwähnt das ich im 2. Stock eines Altbaus wohne in dem natürlich kein Fahrstuhl ist. Dies sorgt dafür, dass ich wie mein Hund ein Problem mit dem Rücken bekam 3 x täglich 25 Kilo rauf und runter bleibt nicht spurlos. Und so beschloss ich einen Dorn Breuss Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Der hat mich wieder gerade gestellt und so ganz nebenbei auch einen Blick auf Jerry geworfen. Ihm fiel auf das die Pfoten hinten ganz kalt sind und hat dem Hund im vorbei gehen 3 Wirbel wieder in die korrekte Position gestellt. Dem Hund wars erst ziemlich egal aber am nächsten Tag hatte ich einen anderen Hund. Gefühlt ist er auf 7 Jahre zurück. Er sprang vor mir her und war total wild darauf endlich ins Wasser zu kommen.
Kennt ihr diese Szene aus Forrest Gump "Lauf Forrest, lauf" und Forrest sprengt die Beinschienen ab. Nun gut der Rolli fiel nicht ab hatte aber mit der neu gewonnenen Agilität Jerrys´ zu kämpfen.
Endlich habe ich den Rolli vom Hund der Hund kommt im Wasser mit meiner Hilfe zum Jagd-Gummi-Schwein (die Gans war ja schon im Wassergrab) da viel mir auf das mein Kleiner im Wasser ganz untypisch hinten absackt und das Schwein loslässt. Ich greife nach dem Schwein damit es nicht abtreibt und sehe wie mein Kleiner sich krümmt eine dicke Blaue Zunge durch sein halb geöffnetes Maul schimmert und er in rasanter Geschwindigkeit unter Wasser driftet. Was nun passiert habe ich ausserhalb meines Ichs erlebt. Ich greife nach dem Hund ziehe den steifen Körper an mich und trage ihn aus dem Wasser. Jerry ist unnatürlich starr. Ich rufe den Leuten am Ufer etwas zu aber keiner versteht mich. Ich lege den Hund ab und liege halb im Wasser und halte seinen Kopf. Die Augenschleimhäute sind Blau. Die Zunge ist blau. Irgendwie ist noch atmen das aber das reicht nicht zum Leben. Ich denke, so ist das wenn dein Hund stirbt. Und gleichzeitig schiesst mir ein, du musst Atmen aus dem Mund. Eine Frau schiebt sich durch die gaffenden Leute und fragt mich ob sie Reiki geben darf. Ich sage ja und wundere mich das ich soviel mitbekomme. Diese Frau hat die Hände aufgelegt und hörbar alles gegeben. Und plötzlich nach einer schier endlosen Zeit die ich den Kopf meines Hundes gehalten habe löst sich die Spannung und der Hund atmet. Der Rest des Tages war für uns Beide anstrengend, ich hab mich gefühlt als wäre mein Körper dreimal verknotet worden und ich glaube ihm gings ähnlich. Wir sassen den Rest des Tages gemeinsam im Sand und versuchten uns zu sammeln. Der Vorfall war um 10 Uhr Morgens und erst um 18:00 konnten wir den Heimweg antreten.
Es folgte aufgrund der Ferienzeit erst 3 Wochen später eine Kardiologische Untersuchung. Und raus kam ein wunderbares Herz mit ein paar Extrasystolen. Diese werden jetzt mit 20mg Sotacor behandelt und das 2. Kontrollekg zeigt deutliche Verbesserungen. Mittlerweile ist meine alte Stammtierärztin wieder auf dem Damm und als sie Jerry mit dem Rolli sah war sie nicht der Meinung das er eingeschläfert gehört.
Nachdem ich Monate lang auf der Suche nach einem Spezialisten war ist mir kurz nach der Reikifrau eine 2 Begegnung wiederfahren. Da Jerry erst mal nicht schwimmen durfte nach ansicht des Kardiologen musste ich mir was einfallen lassen und so habe ich mit Therabändern experimentiert. Ich habe einen Tag erwischt an dem Jerry nicht so wollte, und wurde beobachtet von einem Mann. Erst dachte ich das sei wieder einfach nur einer dieser Gaffer die ihre Neugier befriedigen, aber in dem Blick des Mannes war nichts aufdringliches. So übte ich an ihm vorbei und er fragte im vorbei gehen wie lange der Hund den Rolli hätte. Ich antwortete und ging weiter. Auf dem Rückweg sprach er mich nochmal an aber dazu hatte er auch jedes Recht da Jerry sehr an seiner Chipstüte interessiert war und so kam es das ich auf der Bank neben ihm sass und Fragen beantwortete. Anscheinend kannte der Mann wohl den Hund schon länger. Mir war er zuvor nicht aufgefallen. Aber ich habe mittlerweile auch eine selektive Wahrnehmung, da die meisten Menschen die uns begegnen nur gaffen und somit keiner Bemerkung wert sind. Es stellte sich herraus das derm Mann neben mir Tierarzt war aber seinen Weg im Diensthundewesen gefunden hat. Ich habe ihn gefragt warum er nicht praktiziere und er sagt weil ich der erste war der Barfen gut und richtig fand und mir die Kollegen, die unmöglichsten Sachen nachgesagt haben. Er hat mir geraten den Hund auf Barf umzustellen und gab mir den Namen einer Tierärztin zu der ich mit allen Befunden gehen solle.
Was soll ich sagen Jerry war noch nie ein Kostverächter, und er liebt seine neue Futternapfinhalte.
Ich muss jetzt zwei Informationen einschieben. Nach der Dorn-Breuss Massage für Jerry sind seine Pfoten wieder warm und er zeigt auch wieder ordentliche Reflexe, die bis dato nicht mehr da waren.
Leider ist er nach dem Absaufen nicht mehr der Alte. Er schläft mehr und ist schlecht zu motovieren. Derzeit scheint er auch eine Erkältung zu haben und macht Schnarchgeräusche aus dem Hals. Und er ist sehr sehr müde. Ich müsste ihn Kopfmässig fordern aber ich habe keine Ahnung wie ich das anstellen kann. Für Anregungen bin ich mehr als dankbar.
Ich habe mittlerweile einen Termin bei dieser TÄ gehabt in Absprache mit meiner Haustierärztin, und hab Jerry vorgestellt. Die Eingangsuntersuchung hat ergeben das Jerry ein spannender Fall ist.
Spannend ist leider keine gute Diagnose, da spannend langwierig bedeutet, nach meiner Erfahrung.
Spondylose sieht man eindeutig auf den Röntgenbildern, Cauda Equina wurde ausgeschlossen wobei mehrere Bandscheiben nicht mehr die Ursprüngliche Dicke aufzeigen, zudem zeigt sich osteporotische Veränderung und ein Sporn über den die Bizepssehne geht.
Frau Dr zweifelte an der Schwimmfähigkeit und stellte ihn aufs Unterwasserlaufband. Jerry findet Aquarien für Hunde unwürdig und weigerte sich sein Können zu zeigen, statt dessen kaute er mir lieber die Hand mit den Leckerchen ab. Fressen geht immer!
Ein bisschen hat er dann doch gezeigt, dass er wenn er schon den Fuss aufsetzt, es dann ordentlich macht. Ich glaube er hat mittlerweile ordentlich Respekt vor Wasser.
Frau Doktor empfahl mir noch dem Hund zwischen die Zehen zu kneifen als Muskelübung das machen wir seit einer Woche.
Die Ideen der Frau Doktor waren wie folgt: degenerative Myelopathie, Rückenmarksinfarkt oder Zyste am Rückenmark
Da stehste nun und kannst dir aussuchen in welche Hölle du gehen willst.
Also Ausschlussverfahren, erstmal ein Gentest für die degenerative Myelopathie.
Gestern kam das Ergebnis: POSITIV
Und seid gestern setzt er mal wieder zaghaft die Hinterbeine ein.
Wie kann das sein bei einer Krankheit, die immer schlechter wird.
Ich habe das Ergebnis gestern entgegengenommen konnte aber keine Fragen stellen, da ich dazu nicht in der Lage war.
Ihr wisst schon, weinen und sprechen, geht irgendwie nicht.
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