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SDU - oder doch was anderes?

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    SDU - oder doch was anderes?

    Hallo zusammen,

    nachdem ich bisher immer nur passiv mitgelesen habe, muss ich euch nun doch einmal aktiv um Rat fragen. Vielleicht könnt ihr mich ja ein bisschen beruhigen

    Ich habe vor knapp zwei Wochen ein Blutbild von meinem Hund Bonus (Puli, 3,5 Jahre) machen lassen. Auslöser hierfür war ein Hotspot am Oberschenkel und die Tatsache, dass er im vergangenen Jahr immer wieder "gekränkelt" hat. Ohrentzündung, Milben im Ohr, eine langwierige Bindehautentzündung, jetzt der HotSpot. In letzter Zeit kratzt er sich auch verhältnismäßig viel und hat sehr trockene Haut... Mein Gedanke war, dass er vielleicht eine Nahrungsmittelallergie hat, und ich wollte mit der Blutuntersuchung lediglich ausschließen, dass es was organisches ist.

    Hintergrundinfos (der Text ist wirklich lang geworden - sorry! - Blutwerte stehen unten) :

    Vor etwas mehr als einem Jahr hat sich unser Leben grundlegend geändert. Wir sind berufsbedingt vom Land in die Stadt gezogen, Bonus darf nun leider nicht mehr mit in die Arbeit und ist tagsüber bei einer Hundesitterin. Und seitdem mache ich mir ständig Gedanken um den Hund. Ich habe mich im letzten Jahr oft gefragt, ob ich Gespenster sehe oder wirklich etwas nicht stimmt. Dass ich ihn nicht mehr rund um die Uhr bei mir habe beeinflusst irgendwie mein Urteilsvermögen.

    Erstes Problem neben dem "Kränkeln" war das Barfen. Hier in Nürnberg gibt es in meiner Nähe einen Barf-Metzger. Ich dachte, ich tu ihm was Gutes und kaufe dort frisch statt mir das Fleisch übers Internet zu bestellen. Anfangs gings gut, doch dann mäkelte er immer mehr und wollte gar nicht mehr gern fressen. Ich bin da eigentlich resolut. Wenn er nicht mag, stelle ich ihm den Napf bei der nächsten Mahlzeit wieder hin und gut ist's. Aber irgendwo hatte ich dann doch Zweifel und habe wieder beim ursprünglichen Anbieter im Internet bestellt. Eine zeitlang gings wieder besser, dann wieder Gemäkel.

    Nachdem es bei der Hundesitterin im Dezember aufgrund des nahenden Todes eines ihrer Hunde fast täglich Brathühnchen gab, war es ganz schlimm. Herr Hund möchte bitte Brathühnchen aber doch kein rohes Rindfleisch - wie widerlich. Durch Anbraten und Kochen habe ich mich dann nach und nach wieder dem Rohzustand genähert. Im Moment übergieße ich seine Mahlzeit lediglich noch mit heißem oder warmen Wasser und kaufe bei einem anderen Barf-Shop in der Nähe von Nürnberg. Dennoch isst er auch jetzt noch oft erst abends. Ich mache ihm morgens immer sein Frühstück und gebe es ihm mit zur Hundesitterin. Sie kocht für ihre Hunde und ist von der Rohfütterung nicht wirklich überzeugt.

    Ein Stück weit schiebe ich die Mäkelei auf die aktuelle Situation mit der Sitterin, sie ist nicht überzeugt, Bonus spürt das, kriegt mit, dass es gekochtes gibt und hofft, dass er was anderes bekommt. Am Wochenende frühstückt er oft, auch nicht immer, aber gefühlt eher als bei der Sitterin. Aber ausschließen, dass er wirklich nur aus dem "Es könnte ja was Besseres abfallen"-Grund das Frühstück oft verweigert will ich auch nicht. Evtl ist es ja doch was ernsteres.

    Fakt ist, dass er sich auch abends nicht wirklich auf sein Essen freut. Früher konnte er es gar nicht abwarten, dass ich den Napf auf den Boden stell. Jetzt schleicht er sich eher mit einem missmutigen Ausdruck an den Napf ran...

    Unser "Kläff"-Problem hat sich ebenfalls verschlimmert. Pulis sind bellfreudig, keine Frage. Aber er ist in den letzten Monaten zum nervtötenden Kläffer mutiert. Ich habe auch vor meinem Umzug schon an diesem Problem mit ihm gearbeitet, aber jetzt ist es wirklich schlimm geworden. Letzte Woche waren wir nach einer schönen Wanderung noch Essen, saßen draußen und jeder Hund, jeder neue Gast und sogar ein Auto wurden gemeldet. Letztes Jahr hätte er vielleicht den ein oder anderen Hund angebellt, aber nicht alles und jeden... Ich bin gerade auf der Suche nach einem Trainer, Zeit wirds, ich brauche Hilfe.

    In den letzten Wochen habe ich jetzt auch vermehrte "Paranoia-Anfälle" bei ihm wahrgenommen. Meistens, wenn wir draußen sind und er länger auf dem Boden liegt, wird er panisch und kontrolliert ständig seinen Hintern auf mögliche Insekten. Fliegen und Insekten sind auf einmal unheimlich, werden teilweise gejagt, versetzen ihn größtenteils aber einfach in einen panischen Stress-Zustand in dem er fast bis gar nicht ansprechbar ist, und aus dem ich ihn schwer rauskriege. In der Wohnung stelle ich vermehrt fest, dass er Angst bekommt, wenn das Fenster gekippt ist und man den Wind hört. Das sind Züge, die ich von ihm nicht kenne.

    Bonus ist jetzt 3,5 Jahre alt und wird seit ca. 3 Jahren gebarft. Um ehrlich zu sein habe ich mich sehr an die Aussage "Kein Brimborium ums Barfen machen" gehalten. Er bekommt grundsätzlich Fleisch und Gemüse (ca. im Verhältnis 75:25), Kräuter und Ca aus dem DHN-SHop und Öl (wechsel ich natürlich). Knochen, Fisch, Innereien bekommt er nach Gutdünken, immer dann wenn ich das Gefühl habe, das gabs schon länger nicht mehr. Knochen so etwa 1-2x pro Woche, Fisch so 1x in 2 Wochen und Innereien vielleicht 1x pro Monat. Das Fleisch stammt hauptsächlich vom Rind. Geflügel gibt es auch noch recht häufig, ab und zu Lamm oder Pferd. Als Gemüse gibt es grundsätzlich Karotten, dann viel Salat und dann alles was mir beim Bauern oder Supermarkt grad ins Auge springt: Gurke, Zucchini, Fenchel, Pastinake, Rote Beete, Apfel, Birne...

    Er wiegt 14 kg, ist eher zu dünn als zu dick und bekommt aktuell zwischen 170-200g Fleisch sowie ca. 50-60 g Gemüse pro Mahlzeit. Die Menge habe ich aufgrund seiner Mäkelei reduziert. Vorher hat er mind. die 200g Fleisch bekommen, oft auch 250g.

    Bonus ist lebhaft, aktiv, lernfreudig und fröhlich. Lange Spaziergänge sind kein Problem, Ball spielen auch nicht, und wenn ich das Fahrrad nehm freut er sich und läuft trotzdem voraus.

    So jetzt zu seinem Blutergebnis. Einige Werte wurden noch nachgefordert, so dass ich nun folgende Werte beisammen habe:


    Parameter | Ist-Wert | Normwert
    Fructosamine | 297,6 | < 374
    AP | 10 | < 108
    GLDH | 1,1 | < 6
    ALT (GPT) | 38,7 | < 55
    CK | 37,1 | < 90
    Gesamteiweiß | 67,9 | 54-75
    Albumin | 40,3 | 25-44
    Harnstoff | 6,9 | 3,3-8,3
    Kreatinin | 90 | 35-106
    Natrium | 148 | 140-155
    Phosphat-anorg | 0,9 | 0,7-1,6
    Calcium | 2,7 | 2,3-3,0
    Kalium | 3,9 | 3,5-5,1
    Eisen | 21,8 | 15-45
    Lipase | 624,7 | < 300

    Cystatin C | 0,6 | 0,3-1,3

    T4 | 1,0 | 1,3-4,5
    fT4 | 6,9 | 7,7-47,6

    TSH | 0,12 | < 0,6
    T3 | 35,9 | 20-206

    TG-Antikörper: negativ

    cPLI 248 <= 200: Kein Verdacht auf Pankreatitis
    201-399: Fraglicher Bereich
    >= 400: Verdacht auf Pankreatitis

    Meine Tierärztin hat den Verdacht Schilddrüsenunterfunktion. Sie sagt, wenn er keine Symptome hätte (die ganzen "Kleinigkeiten") würde sie nur beobachten. So aber möchte sie ihm Hormone geben und in 6 Wochen kontrollieren. Bis dahin müssten sich seine Probleme mit Haut und Augen gebessert haben, wenn es wirklich eine SDU ist. Sie hat mir nun Forthyron mitgegeben. 50µg frühs und abends eine Woche lang, dann morgens auf 100µg steigern, abends weiter die 50. Die Bauchspeicheldrüse würde sie erst einmal nicht behandeln, da der cPLI am unteren Ende des fraglichen Bereichs ist. Würden wir dann in 6 Wochen wieder kontrollieren.

    Was meint ihr dazu?? Ich habe ihm jetzt heute die Tablette gegeben (die Werte sind ja wirklich zu niedrig, auch der T3, und seine Angst passt für mich auch ins Bild) - bin mir aber einfach extrem unsicher, ob nicht besser noch andere Untersuchungen gemacht werden sollten, bevor man einfach so Tabletten gibt. Vielleicht haben die niedrigen Werte ja eine ganz andere Ursache? Und teilweise sind andere Werte ja auch eher an der Unter- oder Obergrenze des Normbereichs... Habt ihr Ideen?

    Außerdem hat sie mir geraten, dass ich Kartoffeln zufüttern soll, da Bonus öfters weichen Kot absetzt. Ich fand das bisher nie schlimm, habe es aber im Zusammenhang mit den Bauchspeicheldrüsenwerten erwähnt. Der Kot lässt sich gut aufheben, ist geformt, aber eben weich und ist mit Durchfall in keinster Weise zu vergleichen. Und oft ist der Kot auch fester. Wäre es gut, Kartoffeln zuzufüttern? Belastet das die Bauchspeicheldrüse nicht noch mehr? Soll ich Hirse o.ä. zufüttern? Oder sollte ich vielleicht sogar generell erstmal nur noch Hühnchen mit Karotten o.ä. füttern um den Darm zu entlasten?

    Ich habe die zwei Tage vor der Blutentnahme testhalber mal Schweineschmalz zugefüttert (weil er so dünn ist wollte ich das mal ausprobieren, wie er es verträgt - ich wusste ja nicht, dass ich zwei Tage später spontan zum Tierarzt renne). Kann das den erhöhten Lipasewert erklären?

    Ich werde auf jeden Fall nächstes Wochenende auch eine Kotprobe sammeln und auf Giardien testen lassen. Wurmkuren gebe ich ihm nicht. Die letzte Kotprobe vor ca. einem Jahr war in Ordnung. Und da ich in seinem Kotabsatz bisher kein Problem gesehen habe, habe ich auch nicht wieder getestet. Soll ich den Kot noch auf weitere Sachen untersuchen lassen?

    Ich entschuldige mich vielmals für diesen ewig-ellenlangen Text und bedanke mich bei allen schon allein fürs Lesen
    Ich bin gerade einfach extrem verunsichert und wollte euch keine Information vorenthalten.

    Ich spiele auch schon latent mit dem Gedanken ihm ein "gutes Dosenfutter" zu füttern, vielleicht muss man ja doch mehr Brimborium ums Barfen machen - und ich habe durch falsche Fütterung meinen Hund krank gemacht...

    Eine Gute Nacht euch und schon einmal tausend Dank für eure Ideen/Anregungen/Tipps

    Liebe Grüße
    Maria

    #2
    Hm...

    Hallo Maria

    Es ist hier ein bisschen die Frage nach Henne und Ei und ich muss mich entschuldigen, vor dem Zubettgehen nur sehr kurz Ideen zusammenzufassen, denn ich verstehe deine Not:

    Stress überbeansprucht (unter anderem) die Schilddrüse. (Umzug, Hundesitter/Umstellungen können extremen Stress bedeuten.)

    Umgekehrt löst eine SDU eine Änderung des Verhaltens aus. Was du beschreibst, passt dazu.

    Idee könnte sein, dass ihr eine gute Trainerin die Gesamtsituation beurteilen lasst, auch bei der Sitterin zuhause. Eine Substitution ohne Stressminderung (falls möglich) ist etwas schwierig, wohingegen eine Substitution mit gleichzeitigem guten und sinnvollem Training schneller ermöglicht, wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Unbehandelt lassen sollte man eine SDU jedoch keinesfalls. (Spätschäden Organe, Leber, Herz...)
    Es gibt in unserem Raum nette Cumcane-Trainerinnen, die dir ggf. weiterhelfen können.

    Was deine Fütterung angeht: Innereien 1x/Monat: Setzen, 6! Da musst du noch mal an den Futterplan ran! Ebenso bei den Knochen...

    Das wird schon!
    Liebe Grüße,
    Anja + Leni <3 + Luis <3 + meine geliebten Sterne Lara ☼ + Leo ☼ und Lijah, die kleine Erdbeerfee ☼

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      #3
      Also nach einem Blutbild und vor allem in Kombination mit den auffälligen Pankreaswerten würde ich keinesfalls die Schilddrüse substituieren.

      Hier würde ich eher mal die Pankreas unterstützen. Mach mal eine Ausschlussdiät, Darmsanierung und unterstütze die Leber mit Mariendistel.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Anja+Lara+Leo Beitrag anzeigen
        Idee könnte sein, dass ihr eine gute Trainerin die Gesamtsituation beurteilen lasst, auch bei der Sitterin zuhause.
        Das finde ich auch eine gute Idee, denn so erscheint es nicht ersichtlich: liegts am Futter der an der veränderten Situation, und du steckst mittendrin und siehst verständlicherweise den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber Gespenster siehst du sicherlich auch nicht

        Ich finde die Situation mit der Sitterin etwas unglücklich. Wenn der Hund evt. Probleme hat, dann sollte sie sich schon an die Vorgaben halten!
        Ich bin mit manchen Futterangeboten bei meinen Gasthunden auch nicht zufrieden und persönlichen Streß hab ich auch, aber da kann ich nicht einfach Bräthähnchen füttern

        Bist du mit deiner TÄ zufrieden? Eine zweite Meinung und Begleitung, wo man sich gut aufgehoben ist wichtig.

        Aber eins nach dem anderen. Atme mal tief durch

        Renate
        Renate

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          #5
          Zitat von Bonus Beitrag anzeigen
          Ich habe die zwei Tage vor der Blutentnahme testhalber mal Schweineschmalz zugefüttert .... Kann das den erhöhten Lipasewert erklären?
          Ja, absolut. Das habe ich bei meiner früheren Hündin mehrmals beobachten können, einmal war sogar die ganze Blutprobe lipämisch... Vielleicht verursacht das Schweineschmalz auch den grenzwertigen BSD-Wert? Dazu kann ich leider nix beitragen, damit habe ich keine Erfahrung...

          Ich würde das Forthyron weiter geben und dann die Werte kontrollieren.

          LG
          igelchen
          Viele Grüße ausm Pfälzerwald,
          igelchen

          Kommentar


            #6
            Zitat von igelchen Beitrag anzeigen
            Ja, absolut. Das habe ich bei meiner früheren Hündin mehrmals beobachten können, einmal war sogar die ganze Blutprobe lipämisch... Vielleicht verursacht das Schweineschmalz auch den grenzwertigen BSD-Wert? Dazu kann ich leider nix beitragen, damit habe ich keine Erfahrung...

            Ich würde das Forthyron weiter geben und dann die Werte kontrollieren.

            LG
            igelchen
            Unwahrscheinlich, dass gleich der cPLI mitreagiert...

            Kommentar


              #7
              Hallo Anja

              erstmal vielen, vielen Dank, dass du dir zu so später Stunde noch die Arbeit gemacht hast, mir zu antworten

              Den Gedanken, dass es psychisch bedingt ist, hatte ich auch immer wieder. Es ist schon eine krasse Umstellung für uns beide gewesen. Vor allem für mich. Ich weiß nun halt nicht mehr, was er tagsüber erlebt, und bin auf die Berichte der Sitterin angewiesen. Am Anfang war das ganz schlimm für mich. Mittlerweile habe ich mich ein bisschen damit abgefunden, aber wirklich glücklich bin ich mit dieser Situation nach wie vor nicht. Mein neuer Arbeitgeber ist leider schwer von den positiven Auswirkungen eines Hundes am Arbeitsplatz zu überzeugen...

              Auf der anderen Seite hatte ich den Eindruck, dass er es wesentlich besser und schneller weggesteckt hat als ich. Er hat sich eigentlich sofort arrangiert. Und ich glaube, dass es ihm gut geht, auch wenn ich nicht da bin. Klar, er würde lieber mit mir kommen und dabei sein und freut sich abends sehr, wenn ich ihn wieder abhole. Aber das ist doch auch eigentlich normal...

              Das Problem ist, dass es für alles so viele Ursachen geben kann. Einige Zeit nachdem wir nach Nürnberg gezogen sind, habe ich z.B. festgestellt, dass seine Ohren dreckiger sind. Ich habe mir wochenlang den Kopf zerbrochen, ob es das Zeichen für eine Allergie ist, oder ob es schlicht und ergreifend die schlechtere Luft in der Stadt ist. Mehr Industrie, mehr Autos, mehr Dreck in der Luft, und somit auch mehr Dreck im Hundeohr. Da er ansonsten keine Anzeichen einer Allergie hatte (Kratzen o.ä.), ich selbst auch gemerkt habe, dass die Luft in der alten Heimat eindeutig besser ist, die Tierärztin es auch nicht besorgniserregend fand und ich zudem an meiner Urteilsfähigkeit zweifelte (vielleicht bin ich durch die tägliche Trennung einfach besorgter/hypochondrischer geworden), kontrolliere und säubere ich die Ohren jetzt einfach etwas häufiger als vor dem Umzug.

              Anderes Beispiel ist das Thema Hunde anbellen. Hier in Nürnberg gibt es einfach wesentlich mehr Hunde. Vor dem Umzug musste ich mich gezielt verabreden um sicher zu sein, dass wir andere Hunde treffen. Somit hatte er zwar viel Hundekontakt, aber eben mit Hunden, die er kannte. Zu entscheiden, ob sich sein Verhalten gegenüber fremden Hunden wirklich verschlechtert hat, war nach dem Umzug schwierig. Jetzt in den letzten Monaten hat es sich auf jeden Fall verschlechtert.

              Sehr schön, dass du mir zu einer Cumcane-Trainerin rätst. Ich habe mir in den letzten Tagen eine Cumcane-Trainerin ausgeguckt, mit der ich es mal probieren möchte. Danke, dass du mir da noch einmal einen Impuls in diese Richtung gegeben hast!
              Ich überlege auch, ob ich im August das Seminar mit Ute Blaschke-Berthold im Hotel Wolf mache. Die Frage ist im Moment eigentlich nur, aus welcher Rippe ich mir das Geld dafür schneide

              Zur Fütterung: Dass ich mir damit einen Rüffel abhole, habe ich mir fast schon gedacht. Ich werde den Futterplan auf jeden Fall noch einmal überarbeiten, bzw. einen erstellen und mich daran halten. Wenn Bonus jetzt wirklich eine Schilddrüsenunterfunktion hat, muss da ja sowieso was angepasst werden. In dem neuen Barf-Shop, den ich jetzt erstmalig ausprobiert habe, fühle ich mich total gut aufgehoben. Die Dame dort hat mich sehr gut beraten und kann mich da bestimmt unterstützen.

              Nur zur Klärung: Ich hatte ja heute nacht einfach lapidar "Fleisch" geschrieben, hiermit habe ich nicht nur reines Muskelfleisch gemeint. Ich habe ja bis zum letzten Fleischkauf wieder im Internet bestellt und habe da auch viele "Mischfleisch"- oder "Komplett"-Päkchen, in denen Knorpel und/oder Innereien enthalten sind, gekauft. Mit Knochen meinte ich "richtige Knochen", z.B. Kalbsbrustbein, Hühner- oder Putenhälse - die gibts ca. 2x pro Woche. Einfach auch bedingt dadurch, dass Knochen so unglaublich viel Platz im Gefrierschrank einnehmen...

              Herz von Rind und Huhn bekommt er regelmäßig, zählt für mich aber nicht wirklich als Innerei. Innerei ist bei uns die Leber - Niere oder Milz rührt er nicht an. Leber geht auch nur angebraten und muss nahezu gar sein. Ist sie noch zu roh, verweigert er das Futter. Von daher habe ich bisher (eben so ca. 1x pro Monat) ein 500g-Päkchen Leber gebraten und ihm das über mehrere Tage verteilt gefüttert.

              Was ich auch nicht erwähnt habe, ist, dass er als Leckerchen Trockenfutter oder auch Wiener oder Käse bekommt.

              Auch vergessen habe ich aufgrund der späten Stunde seine Pfoten. Die Haut zwischen den Ballen ist oft gerötet. In den letzten Wochen schleckt und knabbert er vermehrt daran und an den Beinen generell.
              Die Frau aus dem Barf-Shop meinte, sie tippt eher auf eine Grasmilben-Allergie oder etwas ähnliches. Als ich bei ihr war hatte ich ja noch die Rindfleisch-Allergie im Kopf und keine Blutwerte vorliegen.

              Außerdem hat er seit Anfang des Jahres verstärkten Ausfluß aus dem Penis. Da mache ich mir auch Gedanken drum. Meine Tierärztin tut es als "übliche Rüden-Krankheit" ab. Ich bin mir da aber nicht sicher. Vor einem Jahr hatte er das noch nicht.

              Puh. Schon wieder so viel Text. Aber es tut schon einmal extrem gut, das alles aufzuschreiben. Danke!

              Liebe Grüße
              Maria

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                #8
                Ich kann dir nur dringend zu einer Ausschlussdiät raten...

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                  #9
                  Hui, jetzt hab ich so lang geschrieben, dass ich die anderen Antworten gar nicht mitbekommen habe

                  Zitat von Barack Beitrag anzeigen
                  Also nach einem Blutbild und vor allem in Kombination mit den auffälligen Pankreaswerten würde ich keinesfalls die Schilddrüse substituieren.

                  Hier würde ich eher mal die Pankreas unterstützen. Mach mal eine Ausschlussdiät, Darmsanierung und unterstütze die Leber mit Mariendistel.
                  Meinst du, die Schilddrüsen-Werte sind aufgrund der Pankreas zu niedrig? T4 und ft4 sind ja eindeutig zu niedrig und der T3 ist auch an der unteren Grenze des Normbereichs. Der TSH passt zwar nicht dazu, aber meine TA meinte, sie hätte es in ihrer Laufbahn sehr, sehr oft erlebt, dass der TSH eben nicht Lehrbuchmäßig erhöht ist und dennoch eine SDU vorlag...

                  Was zur SDU einfach nicht passt, ist dass er nicht schlapp ist, nicht übermäßig verfressen ist und auch nicht zugenommen hat. Aber das muss ja bei einer subklinischen SDU auch nicht unbedingt sein (so wie ich das alles jetzt verstanden habe, was ich bisher gelesen habe)

                  Wenn ich eine richtige Ausschlußdiät mache, muss er auch Fleisch kriegen, dass er noch nie bekommen hat, oder? Ich Depp, hab ihm ja zu Anfang leider schon einmal Pferd gegeben

                  Irgendwo habe ich gelesen, dass der Lipasewert beim Hund erst bei einer Verdreifachung des Normwertes "wirklich" besorgniserregend sei. Sorgen mache ich mir zwar trotzdem, aber Blut zeigt ja auch eher eine Momentaufnahme, deswegen hatte ich gehofft, der Wert sei vielleicht nicht soooo schlimm.

                  Ich habe ihm heute morgen wieder die Tablette gegeben. Wie gesagt 50 µg, gestern abend und heute morgen. Kann ich das jetzt einfach wieder weglassen?

                  Bist du mit deiner TÄ zufrieden? Eine zweite Meinung und Begleitung, wo man sich gut aufgehoben ist wichtig.
                  Mit der TA bin ich eigentlich zufrieden. Sie verteufelt das Barfen nicht, arbeitet viel mit Homöopathie und Naturheilkunde und nimmt sich immer sehr viel Zeit. Aber da ich auch die Bücher von Jutta Ziegler gelesen habe, bin ich Tierärzten gegenüber eher grundsätzlich skeptisch (da steht auch drin, dass man nicht zu schnell substituieren soll). Ich tendiere gerade sehr dazu, eine Tierheilpraktikerin hinzu zu ziehen. Wenn halt nicht alles immer so viel Geld kosten würde

                  Atme mal tief durch
                  Oooohhhhhhmmmmm.

                  Danke euch!

                  LG Maria

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Bonus Beitrag anzeigen

                    Meinst du, die Schilddrüsen-Werte sind aufgrund der Pankreas zu niedrig?
                    Zumindest würde ich das bei einem mitreagierenden cPLI nicht ausschließen.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Maria,

                      kennst du "Schilddrüse und Verhalten" von Beate Zimmermann?

                      (Falls du Bea direkt Fragen stellen möchtest, findest du sie bei yorkie-rg.net!)

                      Was ich sofort weglassen würde, wäre das Trockenfutter als Leckerli. Unter Umständen kannst du dir dann bereits eine weitere Ausschlussdiät sparen. Zudem würde ich für den Moment konsequent getreidefrei ernähren.

                      Zwecklos werden all deine Bemühungen, wenn du nicht genau weißt, was dein Hund während des Tages von der Sitterin zu fressen bekommt. Dies gilt es zunächst heraus zu finden (vorbehaltlos, es sollen ja auch die ggf. gegebenen ungeeigneten Nahrungsmittel ehrlich auf den Tisch...).

                      Tranining selbst wird nur sinnvoll, wenn du die Sitterin involvierst und vor allem zunächst herausfindest, wie ihr Umgang mit deinem Hund ist, um möglichst zeitnah all vermeidbaren Stressoren zu finden.

                      Was deine Rippen angeht: Nimm jedes Seminar bei UBB mit, das du besuchen kannst!
                      Liebe Grüße,
                      Anja + Leni <3 + Luis <3 + meine geliebten Sterne Lara ☼ + Leo ☼ und Lijah, die kleine Erdbeerfee ☼

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                        #12
                        Hi,

                        was bekommt er zu fressen? Bekommt er genügend Jod, Eisen, Zink, Vit. B´s sowie Vitamin D und Omega 3 Fettsäuren?

                        Wenn Nährstoffe fehlen, dann kann die SD keine Hormone bilden und dann sinken die SD-Werte natürlich auch und der Hund bekommt eine SD-U die aber aufgrund Nährstoffmangel entsteht. Da sollte man die Ernährung ausgewogen und angepasst umstellen.

                        Ich sehe da auch erst mal eine Pankreaschwäche/Pankreatitis, ob diese aufgrund niedriger SD-Werte entstand oder die SD-Werte aufgrund dessen gesunken sind kann man nicht wissen.

                        Wenn der Darm nicht ok ist und er die Nährstoffe nicht aufnehmen kann, die Enzyme fehlen und dazu noch zu wenig Nährstoffe gibt, dann kann die SD auch nicht richtig arbeiten.

                        Natürlich kann der Kreislauf auch umgekehrt entstanden sein, dazu noch die neue Umgebung, Stress usw.

                        Ich würde erst einmal alles überprüfen, event. eine THP hinzuziehen, den Hund entgiften, Darmflora aufbauen, Pankreasdiät geben und Leber unterstützen.

                        lg tina
                        Liebe Grüße
                        Tina mit der Eurasierhündin Kimba

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                          #13
                          Oh Gott, ich kann euch gar nicht sagen, was für ein schlechtes Gewissen ich gerade habe

                          Bekommt er genügend Jod, Eisen, Zink, Vit. B´s sowie Vitamin D und Omega 3 Fettsäuren?
                          Tina, ich kann deine Frage leider nicht wirklich beantworten - und habe als ich mit Barfen angefangen habe auch keine Nährstofftabelle aufgestellt. Ich habe damals zwar viel zu dem Thema gelesen (auch hier), aber mich dann relativ schnell dazu entschlossen, "kein Brimborium darum zu machen". Das war wohl ein Fehler

                          Wie schon geschrieben, habe ich immer versucht, abwechslungsreich zu füttern sowohl bei den Fleischsorten innerhalb des Tieres (Muskelfleisch, Pansen, Blättermagen... und "Komplett"-Packungen") als auch beim Gemüse/Obst.

                          Ich musste jetzt nachschauen, wo die von dir genannten Nährstoffe enthalten sind *schäm*:

                          Jod ist z.b. in Birne, Salat >> Salat kriegt er sehr oft, Birne eher selten, aber kriegt er auch ab und zu, Fisch kriegt er wie gesagt ca. alle 2 Wochen (mag er auch nicht sooo), ab und an kriegt er ne Prise Meersalz übers Futter, das ist aber nicht jodiert.
                          Eisen ist z.b. in Apfel, Birne, Broccoli, Fenchel, Knollensellerie >> Äpfel kriegt er oft, alle anderen Obst/Gemüsesorten immer mal wieder
                          Zink, Vitamin B + D >> Er hat bis jetzt hauptsächlich Rindfleisch bekommen, bekommt 1-2 Mal pro Woche ein rohes Ei und ab und an eine Gemüse-Mahlzeit mit Hüttenkäse, ebenso ab und zu eine Dose Thunfisch

                          An Ölen bekommt er beispielsweise Lachsöl, Leinöl, Kokosöl, Nachtkerzenöl... Meistens habe ich zwei Öle, die ich nach Lust und Laune abwechsel. Momentan habe ich hier ein spezielles 3-6-9-Barföl und Walnussöl, wobei ich das Walnussöl deutlich seltener gebe...

                          Ich füttere grundsätzlich getreidefrei. Ich habe ihm mal eine zeitlang Reis dazugefüttert und auch Haferflocken ausprobiert, da ich gerne ein wenig mehr Speck über den Rippen wollte. Aber er wurde total hibbelig, so dass ich das ganz schnell wieder gelassen habe. Ganz selten bleiben mal Nudeln und Kartoffeln übrig, dann kriegt er die schon mal mit in den Napf.

                          Ich dachte immer, bei mir mache ich auch keine Wissenschaft daraus, warum dann beim Hund? Und bei ihm habe ich dennoch immer wesentlich mehr auf eine (meiner bisherigen Meinung nach) ausgewogene Ernährung geachtet als bei mir. Für Frolic oder ähnlich ungesunde Leckerchen würde er sterben, kriegt er aber nicht (und ich vertilge eine Tafel Schokolade nach der anderen...). Das Trockenfutter als Leckerchen bekommt er auch nur aus dem Grund, dass es leichter mal einfach so in der Jackentasche mitgenommen werden kann. Käse und Würstchen oder Fleisch sind immer so eine pappige, schmierige Angelegenheit. Aber: das Trockenfutter ist schon gestrichen.

                          kennst du "Schilddrüse und Verhalten" von Beate Zimmermann?
                          Das habe ich mir gestern abend bestellt Zusammen mit "Schreck lass nach: Der Einfluss von Stress und Angst auf Gehirn und Verhalten" von UBB.

                          Tranining selbst wird nur sinnvoll, wenn du die Sitterin involvierst und vor allem zunächst herausfindest, wie ihr Umgang mit deinem Hund ist, um möglichst zeitnah all vermeidbaren Stressoren zu finden.
                          Das frage ich mich schon das ganze Jahr, wie ich das herausfinden könnte. Wenn ich dabei bin, ist ja alles anders. Auf mich macht er dann immer einen entspannten Eindruck, aber das kann ja in meiner Abwesenheit ganz anders sein... Außer in ihrer Wohnung und an meinem Hund Überwachungskameras zu installieren fällt mir keine gescheite Lösung ein.

                          Aber ich habe heute mittag sowohl Hundetrainerin als auch Tierheilpraktikerin angeschrieben. Leider kam von der THP gleich eine Abwesenheitsnotiz zurück, dass die Praxis zur Zeit krankheitsbedingt geschlossen ist. Kann mir jemand eine gute THP im Nürnberger Raum empfehlen?

                          Auf der yorkie-rg-Seite wird Fr. Dr. Zurr, Bräuningshof/Nähe Erlangen als kompetente Ärztin genannt. Ich habe jetzt beschlossen, die SD-Hormone vorerst noch wegzulassen. Die zwei Tabletten, die er jetzt bekommen hat, werden ihn nun hoffentlich auch nicht umbringen. Ich werde jetzt erst einmal die Kotuntersuchung abwarten und diese Woche die Frau Dr. Zurr mal aufsuchen - und natürlich die Ernährung umstellen. Wobei ich mich hier gerade heillos überfordert fühle. Wenn ich wirklich eine Ausschlussdiät mache und ihm erstmal nur eine Fleischsorte fütter, evtl. zusammen mit Mariendistel - dann bekommt er doch wieder nicht die Nährstoffe die ihm im Moment vielleicht fehlen. Da hab ich grad echt nen Knoten im Kopf

                          Vielen Dank euch!

                          LG Maria

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                            #14
                            Hallo Maria,

                            schau mal hier: http://www.dreihundenacht.de/barf_info_start.html , da gibt es sowohl einen normalen Futterplan als auch Tips zur Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenerkrankung.

                            Und hier gibt's eine Exel-Tabelle, da brauchst Du nur das Gewicht Deines Hundes und die Prozent Futter eingeben, dann bekommst Du alle Mengen: http://mashanga-burhani.blogspot.de/...barf-plan.html

                            Und hier kannst Du schaun, wie man Innereien durch andere Sachen ersetzen kann - hat mal jemand hier im Forum veröffentlicht, ich weiß allerdings nicht mehr wer:

                            Supplemente für Innereien

                            Lebertran für Vit A und D ( Leber)
                            Fisch ( bes. Hering, Thunfisch, Sardine), Ei, Kokosnuss, Pistazien für Selen ( Niere)
                            Gans, Makrele, Hering, Lammfleisch, Kalbsknochen, Karotte, Kürbis,Löwenzahn, Banane für Kalium ( Milz)
                            Swanies Algen und Kräuter für gleichmäßige Jodzufuhr und ansonsten ebenso die kaliumreichen Sachen ( Herz)
                            und Lunge muß man meiner Meinung nach nicht ersetzen
                            Doris

                            "Es muss vom Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll." (Goethe)

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                              #15
                              GuMo,

                              Vitamin D ist huptsächlich in Fisch, Jod ist nur in Seealgen und Salzwasserfisch enthalten, alles andere ist zu wenig oder Jodeten. Vitamin B´s sind vor allem in Leber und Niere enthalten. Natürlich auch im Fleisch, Gemüse, Getreide usw. aber damit kann man es nicht komplett abdecken.

                              lg tina
                              Liebe Grüße
                              Tina mit der Eurasierhündin Kimba

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