Kastration?

[Gast]

Ich wusste im Übrigen nicht, dass Kastration hier ein derart sensibles Thema ist.

Na ja, du bist im "Gesunde Hunde"-Forum, und zu einem gesunden Hund gehört nun mal alles, was die Natur ihm gegeben hat.

Mit läufiger Loony werde ich behandelt wie eine Aussätzige, mit hasserfüllten Blicken abgeschossen, wenn ich jenseits von belebten Gegenden doch mal auf einen anderen Hundehalter treffe und von weitem mitteile, ich habe eine läufige Hündin.

Das ist schlimm, ich hoffe, du kannst das gut wegstecken. Schlimm, so was, echt.

Freut mich, wenn das bei euch anders abläuft, aber wir sind hier in einem Ballungsgebiet. Vielleicht ist hier Kastration einfach Standard und an der Tagesordnung? Was eben nicht heißen soll, dass wir das genauso handhaben.

Das wird vielfach auch von Tierärzten mitverschuldet, die Hündinnenhaltern erzählen, dass ihre Hündin an Krebs sterben wird, wenn sie nicht vor der ersten Läufigkeit an kastriert wird.
Dass sie nicht erzählen, woran die Hündin laborieren kann, wenn sie kastriert wird, und was das mit ihrer Psyche ausmacht, steht auf einem anderen Blatt.

Deine Loony ist wunderschön! Wie meine Merle. Die beiden haben echt einen irre ähnlichen Körperbau, da muss man nur den Kopf austauschen.
Loony hat so viel Ausdruck, und ihr Pointerkopf steht ihr ausnehmend gut.

Noch was: Das ist ein moderiertes Forum, das heißt, Beiträge, die sich nicht an die Netiquette halten, werden schnell gelöscht. Oder der User wird darauf hingewiesen, sich zu benehmen. Ich sag dir das nur, weil du gesagt hast, du kannst Zensur nicht leiden. Also das kommt hier schon vor. Trägt aber wesentlich dazu bei, dass sich hier nicht allabendlich an die Gurgel gegangen wird.

[Sofawolf]

Das "tratschen" soviel bedeutet wie "dummes lästern" wäre mir neu Aber wenn du das sowieso nicht willst, solltest du die Jagerei ja locker in den griff kriegen ...

[Loony]

Das "tratschen" soviel bedeutet wie "dummes lästern" wäre mir neu Aber wenn du das sowieso nicht willst, solltest du die Jagerei ja locker in den griff kriegen ...

Also hier bedeutet tratschen über andere herziehen, gleichbedeutend mit lästern. Aber wenn das Wort in deiner Region eine andere Bedeutung hat, dann ist das so.

[Bullebu]

Tratschen ist tratschen und lästern ist lästern. Für mich auch zweierlei.

Und zur Kastration hast du ja nun genug Meinungen gehört.
Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass wenn überhaupt der Jagdtrieb nur noch krasser wird.

[alex+kai]

Wer es genau wissen möchte: das Buch von Gansloßer+Strotbeck: "Kastration und Verhalten" gibt recht genau Auskünft.
Fällt die "sexuell Komponelte" durch eine Kastration weg, wird der Hund sich in andere Richtungen verstärkt "Beschätigung" suchen. Gerne wird dann verstärkt "gejagt"...
Beutefangverhalten hat absolut nichts mit den Sexualhormonen zu tun!
Sehr sexuell interessierte Hunde werden nach einer Katration nur in Bezug auf das ständige Suchen des nächsten Sexualpartners und "checken" der Gerüche "ruhiger". Das hat aber wie gesagt nichts mit dem Beutefangverhalten /der jagdlichen Orientierung zu tun.

[Loony]

Was mich noch interessieren würde, wir haben Loony mit ca. einem Jahr von einer Familie wegen Trennung übernommen. Da war sie vermutlich noch nicht erwachsen, soll heißen, ihre Sexualhormone noch nicht komplett ausgereift. Jagdlich interessiert war sie zu diesem Zeitpunkt, verglichen mit jetzt, noch nicht.

Ihre jagdliche Passion kam erst mit ca. anderthalb Jahren voll durch. Da werden auch ihre Sexualhormone deutlich weiter ausgereift gewesen sein als mit einem Jahr, wo sie jagdlich noch nicht so ambitioniert war.

Eigentlich ein Widerspruch zu der These, dass bei ausgereiften Sexualhormonen der Jagdtrieb nicht so vordergründig ist. Aber vermutlich auch eher auf Rüden denn auf Hündinnen anzuwenden.

Nun ja, wir werden weiterhin Management betreiben und weiter an der Problematik arbeiten und versuchen, sie umzulenken. Bleibt uns ja gar nichts anderes.

[nana13]

Basco ist nicht kastriert. Unser TA hat damals gesagt, wenn er keine gesundheitlichen Probleme hat, dann sollen wir ihn nicht kastrieren. Und so haben wir es gemacht.
Allerdings ist es schon manchmal anstrengend, mit einem nichtkastrierten Rüden spazieren zu gehen, wenn die Hündinnen läufig werden. Bei uns gibt es fast nur Hündinnen....

[fledermaus]

Huhu Stefanie,
ich habe jetzt nur Deinen ersten Beitrag gelesen und kann sagen, daß meine alte kastrierte Hündin
a) gejagt hat wie die Sau und
b) sehr aktiv war und einen hohen Grundumsatz hatte

lg

Martina

[Sanhestar]

Ihre jagdliche Passion kam erst mit ca. anderthalb Jahren voll durch. Da werden auch ihre Sexualhormone deutlich weiter ausgereift gewesen sein als mit einem Jahr, wo sie jagdlich noch nicht so ambitioniert war.

hat nichts mit Sexualhormonen, sondern mit generellem mentalem Wachstum zu tun. Viele Hunde sind im ersten Jahr komplett unauffällig, bis sie dann in die "richtige" Pubertät ab ca. dem 15. Monat kommen. Sie pöbeln schon mal etwas rum zwischen 9. und 12. Monat, dann ist wieder Ruhe und mit dem nächsten Entwicklungsschub geht's wieder los.

Weiterhin hatte eure Hündin Umgewöhnungszeit nach der Übernahme, da halten sich auch viele Hunde über Wochen "bedeckt" und es stellt sich natürlich auch die berechtigte Frage, wie ihr mit den ersten Anzeichen von Jagdtrieb umgegangen seit. Ignoriert, falsch bestärkt, nicht bemerkt, usw. usf.

Im Endeffekt dauert eine solide Ausbildung eines Hundes drei Jahre - genauso lange, wie seine geistige Reife braucht.

[Cereal]

Hallo Loony!

Ich kann dir nur raten das Buch zu lesen welches dir Claudia (auf der vorherigen Seite) empfohlen hat.
Das ist wirklich toll denn da wird alles super erklärt was im Körper passiert wenn der Hund kastriert wird. Das Buch gehört in jeden Hundehaushalt....meiner Meinung nach.

Meine Hündin hatte in dem Alter auch gejagt....wie ne Blöde. Hab sie natürlich net kastrieren lassen. Wir ham viiiiiiel (sehr viiiiiel) geübt, sie wurde dann auch älter.....es klappt seit vielen Jahren sehr gut mit uns und dem Wild.

Verlier net den Mut....des wird schon.

[Nora1]

Basco ist nicht kastriert. Unser TA hat damals gesagt, wenn er keine gesundheitlichen Probleme hat, dann sollen wir ihn nicht kastrieren. Und so haben wir es gemacht.
Allerdings ist es schon manchmal anstrengend, mit einem nichtkastrierten Rüden spazieren zu gehen, wenn die Hündinnen läufig werden. Bei uns gibt es fast nur Hündinnen....

Jerry wurde auch nur kastriert, weil er gesundheitliche Probleme hatte (Prostataentzündungen), sonst hätte ich das nie gemacht. Dass das positive Auswirkungen auf den Jagdtrieb hat, glaube ich sowieso nicht.

[Hanna]

Frage

Hallo,

unsere Loony, 2 jährige unkastrierte Mischlingshündin ist eine super aktive Hündin. Leider auch eine Jagdsau. Wir managen das, aber lieber wäre uns, sie würde gar kein Interesse mehr an Wild zeigen. Nun bekamen wir von verschiedenen Seiten gesagt, dass Hunde mit einer Kastration ruhiger werden (sollen).

Nun, wir wollen keine Schlaftablette. Ich kann auch nicht so recht glauben, dass eine Kastration etwas am Interesse an Wild ändern soll. Deshalb hier die Frage, ob ihr Erfahrungswerte in Sachen Kastration und Jagdverhalten habt.

Diverse Jäger sagten uns, sie lassen speziell ihre Rüden nicht kastrieren, weil die dann angeblich ihre jagdlichen Ambitionen und ihre "Schärfe" verlieren.

Aber das sind schon eine Menge Hinweise, die in die Richtung gehen, dass eine Kastration durchaus doch Auswirkungen auf die Jagdpassion eines Hundes hat oder haben kann. Was meint ihr?

Liebe Grüße

Stefanie mit Anhang

Hi Stefanie

willkommen hier im Forum und keine Sorge, es gibt keine Fragen, die man nicht stellen darf und ich lebe in der gleichen Wirklichkeit wie Du, d.h. ich werde erstaunt angeschaut, wenn meine Hündin läufig ist und es ist leider normal, dass einfach kastriert wird.

Ansonsten schließe ich mich allen dahingehend an, dass mir absolut neu wäre, dass eine Kastration sich mindernd auf das Jagdverhalten auswirken könnte.

Einzig erfolgsversprechend begegnete mir seither nur ein gutes Verhaltenstraining bzw eine gute Bindungsarbeit. Viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Weg und weiter guten Austausch hier im Forum

[Emmsy]

Vielen Dank für den Tipp mit dem Buch! habe es vorhin mal in der Buchhandlung gefühlt zur Hälfte durchgelesen. Und wieder einmal wurde ich bestärkt in meiner Entscheidung Emma nicht kastrieren zu lassen, auch wenn ich bei jeder Läufigkeit darauf angesprochen werde, warum um Himmels Willen meine Hündin immer noch nicht kastriert ist; ob ich wohl Welpen haben wolle und keine Angst vor Krebs hätte

Was für Auswirkungen eine Kastra auf das Verhalten haben kann, ist den meisten Besitzern und Tierärzten wohl null bewusst....

Emma ist laut dem Buch ganz klar eine "Rüdin" und die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch eine Kastra noch pöbeliger und "männlicher" wird, ist hoch. dazu kommen natürlich noch die anderen Probleme, die so ein Eingriff mit sich bringen kann..
Kastration kommt für mich nur in Frage, wenn eine klare medizinische Indikation vorliegt und daher unumgänglich ist.

Ach ja, und mit dem jagen hat Emma auch ab der ersten Läufigkeit angefangen, aber ich denke einfach, weil sich da erst diese Interessen entwickelt haben. Mittlerweile kann ich mich zu 99% darauf verlassen, dass sie nirgendwo mehr hinterhergeht, es war viel Arbeit, aber es ist es Wert, vor allem weil es auch Beziehungsarbeit ist.

[Emmsy]

hä, wollte nur was ändern und jetzt ist es doppelt, bzw. fast...
sorry bin neu hier und versteh noch nicht alles so richtig

[Barack]

http://www.dogsnaturallymagazine.com...er-spayneuter/