Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Magenatonie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Magenatonie

    Hallo an alle,

    wer hat hier im Forum Erfahrung mit einer Magenatonie?

    Mein Flat hatte vor drei Tagen einsetzendes Erbrechen. Erst dachte ich er habe sich den Magen verdorben. Habe ihn dann auf Schonkost gesetzt. Erbrechen kurz nach Nahrungsaufnahme. Egal was ich gegeben habe, es kam innerhalb kürzester Zeit in einem großen Schwall aus ihm heraus.

    An Tag zwei vormittags zum TA gefahren. Blut genommen. Verdacht auf Pankreasinsuffizienz. Spezialfutter mitbekommen. Ihm gegeben. Abends das gleiche Spiel wieder. Nach Futteraufnahme Erbrechen. Wieder zum TA gefahren. Infusion, Röntgen. Der Magen war stark überdehnt, im Darm Kot sichtbar. Kontrastmittelgabe.

    Nächsten Morgen Kontrolle. Kontrastmittel ist zum größten Teil im Magen geblieben. Zweieinhalbstündige OP. Kein Tumor, kein Fremdkörper, Öffnung zum Darm frei. Biopsie der Magenschleimhaut gemacht.

    Vermutung liegt nun bei einer neuronalen Störung der Magennerven.

    Gibt es hier jemanden mit ähnlichen Erfahrungen?

    Gruß Christiane

    #2
    Hallo Christiane,

    das liest sich ja richtig schlimm...

    Nach der Erkrankung musste ich erstmal im Net suchen, weil ich davon noch nie etwas gehört oder gelesen hatte.

    Spontan würde ich nach Auslösern der neurologischen Störung suchen. Evtl. Spot on, Wurmkur, Impfung, Insektizide oder Pestizide (gespritzte Felder) usw. oder eine Stresssituation im Vorfeld - etwas, was die Magennerven lahmgelegt haben könnten.

    Auf jeden Fall wünsche ich deinem Buben gute Besserung und drücke die Daumen, dass er sich wieder erholt.
    Viele Grüße, Ingrid

    Don't worry, be happy

    Kommentar


      #3
      Magenatonie und Erbrechen passt aber nicht zusammen? Wenn die Muskulatur nicht arbeitet, kann doch kein Erbrechen stattfinden, oder habe ich da einen Denkfehler drin?
      Ute und Ferdl

      Kommentar


        #4
        Hallo,

        Hanusch hatte eine postoperative Magenatonie, die sich aber zurück entwickelte.

        Bei dieser Erkrankung wird die aufgenommene Nahrung wegen der fehlenden Peristaltik nicht weitertransportiert und nicht vorverdaut.

        Diagnostik: zwei Stunden nach Nahrungsaufnahme röntgen.
        Bei einer Atonie liegt die Nahrung zu diesem Zeitpunkt noch unverdaut im Magen. Weil sie nicht weitertransportiert wird, setzt ein Gärungsprozess ein, Magen und Darm blähen auf.
        In der Folge kann der Hund bei weiter bestehendem Krankheitsbild keine Nährstoffe mehr aufnehmen und verliert zunehmend an Gewicht.

        Ursache ist häufig - wenn nicht wie bei uns nach OP - leider ein Hirntumor oder Läsionen, bei denen versorgende Nerven geschädigt wurden. In letztem Fall besteht Hoffnung, dass sich die Nerven wieder erholen. Das dauert dann aber eine gewisse Zeit.

        Es gibt Medikamente, welche die Peristaltik fördern, diese sind aber mit starken Nebenwirkungen behaftet.
        Wir haben bei Hanusch dagegen entschieden.

        Schwallartiges Erbrechen - also ohne Bauchpressen - könnte aber auch auf Myasthenia gravis deuten.

        Vielleicht hilft dir das ein wenig, drücke euch die Daumen.
        Liebe Grüße Anna - Hanusch und Sante unvergessen im Herzen

        Besser ein noch so winziges Licht anzünden, als die Dunkelheit beklagen (Sokrates)

        Kommentar


          #5
          Hallo Anna,

          im Augenblick füttere ich ganz vorsichtig Reisflocken mit Milch und Wasser verdünnt. Traubenzucker und etwas Joghurt. Den Brei wärme ich an. Er hat seit einem Tag nicht gebrochen. Es macht mir ein wenig Hoffnung. Zwischendrin gibt es Phasen in denen er spielen möchte. Dann trägt er seinen Ball durch die Gegend und fordert mich zum Spielen auf. Geht ja leider nicht, weil die Bauchnaht ja noch frisch ist. Wir gehen mehrmals am Tag Gassi um die Entleerung anzukurbeln. Es kam immer ein wenig Kotabsatz.

          Es gibt aber auch die andere Seite, wo ich merke er hängt durch und er hat Schmerzen.
          Es gibt nicht wirklich eine große Informationsfülle auf diesem Gebiet. Eher ein ratloses Schulterzucken.

          Ich habe ihm MCP Tropfen gegeben damit die Passage beschleunigt wird. Aber das ist keine Dauerlösung.

          Das Diätfutter von Hills was ich vom TA mitbekommen habe, verträgt er gar nicht. Eigentlich barfe ich ihn. Alles was schwer im Magen liegt, kommt sozusagen postwendend wieder raus.

          Ich möchte nicht aufgeben und hoffe immer noch dass wir irgendwie die Kurve kriegen. Ein kompetenter Internist der sich mit unserer Sache auskennt, wäre wirklich ein Hilfe.

          Gruß Christiane

          Kommentar


            #6
            Es gibt noch Motilium. Ist nicht ganz so schlimm, was die Nebenwirkungen betrifft.

            Der Pylorus ist an sich ok? Man kann den nämlich auch operativ zerstören, dann fällt die Nahrung quasi durch. Meine Hündin hatte einen Rueckstau durch einen Volvulus im Dünndarm. Aber das wäre aufgefallen bei der Laparotomie.
            Grüße von Manuela und den Mädels

            Kommentar


              #7
              Hallo,

              gibt ihm mehrmals täglich kleine Portionen, dickbreiiig.
              Am besten aus der Hand, dann frisst er nicht so gierig wenn er großen Hunger hat, und schluckt nicht so viel Luft mit ab.
              Er braucht auch Flüssigkeit, am besten Tee, wenn er ihn trinkt.
              Mit Flüssigkeit gibt es keine Probleme, sofern er keine Schluckprobleme hat. Flüssiges hat kurze Verdauungswege. Feste Nahrung braucht länger zum Verdauen. Deshalb erstmals nicht, auch kein BARF.

              Wenn er Schmerzen hat, benötigt er dringend ein Schmerzmittel, Zäpfchen.

              Sollte es keine vorübergehende Geschichte sein - wie damals bei uns - wird er irgendwann nicht mehr satt werden und nur noch Hunger, Hunger, Hunger und Schmerzen haben. Dann musst du mit deinem Tierarzt zusammen entscheiden, was zu tun ist.

              Ich wünsche euch viel Glück und drücke weiter die Daumen.
              Liebe Grüße Anna - Hanusch und Sante unvergessen im Herzen

              Besser ein noch so winziges Licht anzünden, als die Dunkelheit beklagen (Sokrates)

              Kommentar


                #8
                Gegen Schmerzen hat meiner Hündin Novalgin sehr gut geholfen. Es reizt den Magen nicht so und verlangsamt die Darmperistaltik nicht zusätzlich.
                Gute Besserung!

                Kommentar


                  #9
                  Seit zwei Tagen geht es besser. Kein Erbrechen mehr. Bekommt aber weiterhin Emeprid.

                  Die Magenschleimhaut Biopsie kam zurück. Er hat wohl schon seit längerem eine chron. Gastritis. Keine Tumorzellen. Das ist grundsätzlich schon mal eine gute Nachricht. Hilft uns mit der eigentlichen Ursache des Geschehens aber nicht weiter.

                  Hunger hat er natürlich wie ein Bär. Seine Prtionen bekommt er nun mehrmals auf den Tag verteilt und püriert. Die Lebensfreude ist auch zurück und so ist er wider der "alte" Hampelmann wie vorher.

                  Ich freue mich darüber, habe aber Angst dass der Frieden nicht lange währt. Nun ja wir werden sehen.

                  Gruß Christiane

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Flavia Beitrag anzeigen
                    S

                    Die Magenschleimhaut Biopsie kam zurück. Er hat wohl schon seit längerem eine chron. Gastritis. Keine Tumorzellen. Das ist grundsätzlich schon mal eine gute Nachricht. Hilft uns mit der eigentlichen Ursache des Geschehens aber nicht weiter.
                    Vielleicht doch.
                    Wenn es eine schwere über lange Zeit anhaltende Gastritis ist, könnte sich der Magen stark verkrampfen, wodurch die Eigenbewegung eingeschränkt ist. Prokinetika regen die Magenbewegung an, dazu sollten auch schmerzlindernde Mittel gegeben werden, besteht Brechreiz sollte auch dieser behandelt werden.

                    Mein bescheidenes Bauchgefühl würde die Hoffnung hegen, dass es sich vielleicht doch nicht um eine Atonie in ursprünglichem Sinne handelt.
                    Dann wäre das Erbrechen möglicherweise ein "Überlauferbrechen" und müsste anders als bei einer Gastritis behandelt werden.
                    Das sind aber meine eigenen ganz privaten Überlegungen, die du vielleicht mit dem behandelnden Tierarzt besprechen solltest.

                    Auf alle Fälle würde ich magenschonend füttern, fettarm, püriert und in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt.
                    Ich selbst habe bei Hanusch gute Erfahrungen mit Haferflockenschleim gemacht.
                    Das ist aber mit Vorsicht anzugehen, wenn es wirklich eine ursächliche Atonie wäre.

                    Nun gibt es ja für beide Erkrankungen ursächliche Erklärungen.
                    Wurde daraufhin untersucht, vor allem - würde mich interessieren - wo kommt die Gastritis her? Dafür gibt es auch psychische Gründe (diesen Hinweis bitte nicht falsch verstehen).
                    Liebe Grüße Anna - Hanusch und Sante unvergessen im Herzen

                    Besser ein noch so winziges Licht anzünden, als die Dunkelheit beklagen (Sokrates)

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Anna,

                      danke dir immer wieder für die Anregung. Man merkt du bist sehr erfahren mit diesem Thema und ich bin ehrlich gesagt froh kompetente Beratung zu finden.

                      Ich füttere nur noch püriert. Und zwar alles. Zusätzlich bekommt er von mir noch Omeprazol 20 mg. Ich hatte ihm Samstag das TroFu vom Tierarut eingeweicht und das war noch nicht ganz mit Flüssigkeit aufgesogen und so kam es dann auch in einem Zeitfenster von 4 Stunden wieder zurück. Alles was auch Bröckchen enthält geht gar nicht. Der Pürierstab hatte ein paar Möhren nicht ganz fein gemacht und die kamen auch wieder.

                      Es ist also jeden Tag ein neues Abenteuer. Der Kotabsatz funktioniert gut im Moment. Das heißt ja eigentlich es wird auch Nahrung transportiert.

                      Er hat ständig Hunger und ich muss nun wieder aufpassen dass er nichts aus der Küche klaut. Darin ist er sehr gut.

                      Wie findet man denn heraus, ob es sich um eine tatsächliche Atonie handelt? Die Sache mit dem Überlauferbrechen ist interessant.

                      Psychische Ursache der Gastritis ist nicht auszuschließen. Du trittst mir nicht zu nahe. anchmal muss man einen Schritt nach hinten machen um gut zu sehen. Wir leben in einem größeren Rudel. Da gibt es schon mal Stress. Meine Hunde sind vorwiegend ausrangierte Vermehrer Hunde da spielt sich vieles anders ab.

                      Trotzdem war Tom eben schon immer ein Hibbelkind. So wie Flats eben sind. Sein Motor läuft eigentlich immer.

                      Kannst du mir bitte noch mal sagen was du gefüttert hast?

                      Ich hatte das Dosenfutter vom TA. Ist ihm soweit ganz gut bekommen. Das Barfen muss ich bei ihm wohl aufgeben.

                      Liebe Grüße

                      Christiane

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X