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Exokrine Pankreasinsuffizienz - Erfahrungsaustausch (mal wieder)

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    #16
    Für Hartgesottene:-;

    Guten Morgen, ihr Lieben,

    heute morgen hatten wir einen erfreulichen Tagesanfang: im Haus roch nichts auffällig und es schien auch keine besondere Eile beim Türöffnen geboten zu sein.

    Erst nach geraumer Zeit bewegte sich mein Flöckchen gemächlich Richtung Steinhaufen, prüfte die Lage und tat, was Hunde eben so tun müssen. Ich habe das Ergebnis fotografiert - das sind die Verdauungsendprodukte eines mittlerweile sicher gut 35 kg-Hundes. Der letzte Kotabsatz lag zu diesem Zeitpunkt über 12 Stunden zurück.

    http://up.picr.de/22129805gv.jpg

    Ich denke, das ist der maximal erreichbare Zustand und bin sehr dankbar. Die Kotmenge hat sich auf ein Viertel, vielleicht sogar ein Fünftel derer von vor Behandlungsbeginn reduziert und ist nicht auffällig. Die Konsistenz ist nach Augenschein normal für die hiesigen Fütterungsgewohnheiten.

    Ich hoffe sehr, daß alle, deren Hunde sehr krank sind, ein ähnliches Glück beschieden sein mag und bin gern bereit, die mir mögliche Hilfe zu leisten.

    Es grüßt euch nett
    Die Flocke-Fine

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      #17
      Zitat von flöckchen Beitrag anzeigen
      Hallo, Sabine,

      danke!



      Entweder habe ich eine andere Auflage - es ist, glaube ich, die 7. hier - oder ich finde es nicht.

      Davon abgesehen: der Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von Stärke und der Proteinverdaulichkeit leuchtet mir nicht ein. Kannst Du weiterhelfen, ggfs. mit einer Angabe des Kapitels, das ich durchsuchen müßte?

      Nur nebenbei: daß Kohlehydrate nicht zwangsläufig Stärken sein müssen, ist unstrittig?
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenhydrate

      Will sagen, ganz erschließt sich mir Deine Weisheit, die Du in Deinem Beitrag hast verströmen lassen, noch nicht:-;

      Es grüßt Dich nett
      Die Flocke
      Es ging dir doch vorrangig um Getreide und nicht Kohlenhydrate, oder? Da ist ein mehr oder weniger hoher Stärkeanteil vorhanden. Bei Gemüse und Obst ist ein Faseranteil vorhanden. Beides wirkt sich eben massiv auf die Verdaulichkeit aus. Habe die 11. Auflage. Da steht das relativ weit vorne.
      Zuletzt geändert von Barack; 04.06.2015, 10:45.
      Liebe Grüße Sabine mit Only (DSH, *25.12.2014)

      In loving memory Anyssa, Leni, Fiona und Barack

      Kommentar


        #18
        Zitat von flöckchen Beitrag anzeigen
        Das war mir neu! Weißt Du da Näheres - z. B. welche Sorten im Verdacht stehen und in welcher Aufbereitung?
        Es gibt dazu meines Wissens eher Studien beim Menschen, und es geht vorrangig um Weißmehlprodukte, also Weizen z.B., der einen hohen Gehalt an Lektin aufweist, das entzündungsfördernd wirkt. Es ist recht logisch, weil durch schnelle Kohlenhydrate der Blutzucker in die Höhe schnellt und dadurch auch die Insulinproduktion angekurbelt wird. Sorgt nicht nur für Hunger, sondern auch für die Einlagerung in die Fettzellen, die dann entzündungsfördernde Substanzen produzieren.
        Grüße von Manuela und den Mädels

        Kommentar


          #19
          Guten Morgen, Sabine!

          Wie schön, daß Du mir schon in aller Frühe geantwortet hast:-) Danke.

          Wegen der Literatur gab es, fürchte ich, ein Mißverständnis - meine Schuld, wenn ich keine ausführlichen Angaben mache. Ich habe hier

          Meyer/Zentek
          Ernährung des Hundes
          Grundlagen -Fütterung - Diätetik
          7. (und neueste?) Auflage, 2013

          Kann es sein, daß Du das Buch "Hunde richtig füttern"? der gleichen Autoren meinst?

          Zitat von Barack Beitrag anzeigen
          Es ging dir doch vorrangig um Getreide und nicht Kohlenhydrate, oder? Da ist ein mehr oder weniger hoher Stärkeanteil vorhanden. Bei Gemüse und Obst ist ein Faseranteil vorhanden. Beides wirkt sich eben massiv auf die Verdaulichkeit aus. Habe die 11. Auflage. Da steht das relativ weit vorne.
          Nicht so ganz, liebe Sabine. Ich bin ein fast chronisch neugieriger Mensch und würde gern etwas dazulernen. Gern auch, warum Getreide in manchen Kreisen in der Hundeernährung nicht gern gesehen wird. Freundlicherweise gab es dazu Aufklärung hier, so daß ich das Thema hätte ruhen lassen, wenn nicht Du erneut meine Neugierde angestachelt hättest:-)

          Nun will ich natürlich wissen, ob Du Näheres über die für mich erstaunliche Tatsache weißt, daß Stärke die _Protein_verdaulichkeit senkt. Damit ich nicht dumm sterbe.
          Aber nur, wenn Du es ganz entspannt erklären möchtest, ansonsten wird es ins Reich der Mysterien verschoben.

          Besten Dank.

          Es grüßt Dich nett
          Die Flocke-Fine

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            #20
            Sehr interessant hier. Deswegen abonniert.
            Liebe Grüße Nicole & Ari, Monty & Matou, Lari & Fari

            Kommentar


              #21
              Zitat von Ari2009 Beitrag anzeigen
              Sehr interessant hier. Deswegen abonniert.
              Jaaaa, find ich auch, schön weiterschreiben bitte
              LG - Claudia und das Lottchen

              “Ein Hund im Bett beschmutzt und zerknittert das Laken, aber er reinigt die Seele“

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                #22
                Meinte schon den Meyer/Zentek, Ernährung des Hundes - Grundlagen-Fütterung-Diätetik. Bei der Auflage hatte ich es mit einem anderen Buch verwechselt. Habe die 6.


                http://abload.de/img/img_39527mspc.jpg

                http://abload.de/img/img_39535yskz.jpg

                Phytinsäure (was auch in Getreide enthalten ist) bindet übrigens Calcium, Magnesium, Eisen und Zink in Magen und Darm, so dass diese dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen.

                Es gibt viele Gründe mit Getreide eher sparsam umzugehen.
                Zuletzt geändert von Barack; 04.06.2015, 10:46.
                Liebe Grüße Sabine mit Only (DSH, *25.12.2014)

                In loving memory Anyssa, Leni, Fiona und Barack

                Kommentar


                  #23
                  Grundsätzlich ist bei EPI-Hunden ja die Fähigkeit Nahrung zu verdauen eh etwas heruntergesetzt. Bei Nikita haben wir festgestellt, dass die verschiedenen Fleischsorten und -arten ganz unterschiedlich verträgt. Wir sind nach einigen Jahren auf Dosennahrung (+Ergänzung um Fett und Enzyme) umgestiegen, weil die Verdauung damit bei ihr deutlich stabiler war.

                  Da sie in den letzten Monaten krankheitsbedingt abgenommen hat, haben wir zwischendurch Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Hirse etc. zugefüttert. Wir mussten dabei die Erfahrung gemacht, dass die Dose mit Kohlenhydratergänzung schlechter vertragen wurde.

                  Es ist etwas besser wenn ich das ganze in getrennten Mahlzeiten füttere. Rohes Gemüse (auch püriert) verlässt den Darm fast in derselben Konsistenz wie ich es oben reingebe (trotz Enzymen), gekocht wird es in kleineren Mengen gut vertragen. Obst geht in kleinen Mengen i.d.R. auch roh (ggf. püriert).

                  Aktuell haben wir sie versuchsweise wieder auf rohes Futter umgestellt und bis auf einen kleinen Durchfall am ersten Morgen verträgt sie es ganz gut. Im Zusammenhang mit der Krebserkrankung hatten wir die Futtermenge (Dose) und Enzymmengen deutlich gesteigert. Sie bekam dadurch deutlich mehr Enzyme als auf den Beipackzetteln empfohlen wurde, die Verdauung lief damit aber Tiptop OHNE Aussetzer zwischendurch (die es mit der empfohlenen Dosis immer mal gab).

                  Ich gebe aktuell kleinere Mengen gekochtes Gemüse zum Fleisch (Zucchini, Fenchel, Spinat, Brokkoli) aber keine Stärkebeilage. Muskelfleisch (bisher hatten wir Zunge, Lefzen, falsches Filet, Rehfleischabschnitte, Saumfleisch) verträgt sie sehr gut. Ein Entenhals wurde auch gut vertragen. Herz, Milz, Niere und Leber werden noch getestet.

                  An Blättermagen, Pansen etc. traue ich mich im Moment nicht heran, damit hatte sie in Dosenform auch große Probleme, evtl. lasse ich mir da von einer Freundin mal kleinere Mengen zum Untermischen mitgeben.

                  An Fett tasten wir uns gerade langsam heran. Vom falschen Filet hatte sie das Endstück bekommen, da hing relativ viel Fett mit dran. Das Saumfleisch ist ja auch eher als fettig einzustufen. Der Rest war bisher relativ mager und ich habe im Maximum pro Tag 1 EL Gänseschmalz/Schweineschmalz sowie 1 EL Pflanzenöl zugegeben. Zuletzt hatte ich ihr statt Schmalz 100ml Kokosmilch gegeben (weil die über war) und das wurde gut vertragen. Wie weit ich das steigern kann muss ich sehen.

                  Insgesamt nimmt sie aktuell ganz gut zu, obwohl sie vom Gewicht her weniger Futter aufnimmt (Dose hat sie im Schnitt 1200g gefuttert, Maximum war zwischendurch 1500g - Rohfutter nimmt sie aktuell um 600-800g/Tag+200-300g gekochtes Gemüse)
                  LG

                  Jessica mit Nikita und Mela

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                    #24
                    Hallo, Sabine,

                    Zitat von Barack Beitrag anzeigen
                    Meinte schon den Meyer/Zentek, Ernährung des Hundes - Grundlagen-Fütterung-Diätetik. Bei der Auflage hatte ich es mit einem anderen Buch verwechselt. Habe die 6.
                    Hach...

                    Und, weißt Du was, Sabine? Du bist Spitze!
                    Danke für Deine Mühe - ich weiß jetzt, wo ich suchen muß und werde mich zum Studium zurückziehen. Vielleicht finde ich im Zusammenhang ja etwas, was hilft, die Frage nach dem Warum zu beantworten. Danke!

                    Die Sache mit der Rohfaser ist mir wesentlich vertrauter und auch die Festlegung bestimmter Nahrungsbestandteile, so daß sie nicht bioverfügbar sind.
                    Auf jeden Fall finde ich das - wie meine beiden Vorrednerinnen - höchst interessant.

                    Es gibt viele Gründe mit Getreide eher sparsam umzugehen.
                    ... um es dann, liebste Mitstreiterin, wie zu ersetzen?

                    Ich versuche es mal einfach zu machen - ich bin ein einfacher Mensch, der für komplizierte Dinge nur begrenzte Sympathie hat:-;:

                    - Mit Proteinen sollte man sparsam umgehen, denn fehlerhafte Rationszusammenstellung schädigt auf die Dauer die Nieren.

                    - Mit Fetten sollte man sparsam umgehen, denn fehlerhafte Rationszusammenstellung belastet das Verdauungssystem, hier insbesondere Leber und Galle. Von der Gefahr des Übergewichts:-) will ich hier gar nicht anfangen zu schreiben:-)

                    - Kohlehydrate können noch in anderer Form in den Hund gebracht werden: ich beginne mit dem Obst/Gemüse, das nebenher noch beträchtliche Mengen Vitamine und Mineralstoffe mitbringt, so man sie nicht vernichtet und ausgeschwemmt hat, fahre fort mit Honig/Rübenkraut u. ä. Süßungsmitteln. Wenn nötig, funktioniert Glucose immer, sogar Zucker in nicht unerheblichen Mengen (ich meine, der Wert liegt bei 5g/kg KM, was natürlich hier keinesfalls empfohlen werden sollte für einen gesunden Hund). Honig/Rübenkraut bringen ebenfalls Mineralstoffe/Vitamine mit. Es gibt sogar welche, die behaupten für Gemüse eine Schutzfunktion gegen Krebs.

                    Und noch etwas - ich bin wie ein Terrier: Getreide ist nicht gleich Getreide. Nicht nur gibt es verschiedene Sorten, sondern auch verschiedene Methoden, es vor Verzehr aufzubereiten. Ist es ein hochausgemahlenes Weißmehl, handelt es sich um Roggenvollkorn - Du verstehst schon? Die Nährstoffzusammensetzung unterscheidet sich erheblich.

                    Meine Hunde bekommen nur sehr selten gegartes Vollkorngetreide - die Arbeit...
                    Die gesunden vertragen (Vollkorn-)Haferflocken, grob, die EPI-Hündin nicht.

                    Was meine ich mit dem Ganzen?
                    Pauschalaussagen sind mit Vorsicht zu genießen - wieder eine meiner Binsenweisheiten, aber doch so wahr.

                    Von dem allen abgesehen: fütterst Du fettbetont (gesunde/kranke Hunde, vielleicht noch Rasse/Alter, etc.) und wenn ja, hast Du schon über Deine Erfahrungen geschrieben?

                    Und für die, die zufällig in diesen Thread hineingestolpert sind noch eine Ergänzung:
                    meine ausgesprochen kohlenhydratreiche Kost wird an Herdenschutzhunde verfüttert, die dabei gut gedeihen. Die gesunden bekommen sogar proteinreduzierte Diäten mit hochwertigem, mageren Pferdefleisch, ergänzt durch Innereien. Ab und zu gibt es hier auch Geflügelhälse und -keulen, fleischige Knochen und grünen Pansen am Stück.
                    Sie bekommen regelmäßige Checkups und die Blutwerte sind im Normbereich. Fell, Augen, etc. sind in gutem Zustand.

                    Die EPI-Hündin bekommt eine proteinlastige, gut bis hochverdauliche (würde ich doch sagen nach Abwägung, Sabine) Diät - sie gedeiht ebenfalls bisher.

                    Ich sage das noch einmal ausdrücklich, weil Sabine auf eine Studie verwiesen hat, in der beschrieben wird, daß die Fähigkeit zur Stärkeverwertung auch rasseabhängig ist.

                    Es ist also gut möglich, daß sich meine Erfahrungen nicht ohne Weiteres verallgemeinern lassen, wie ich bisher dachte.

                    Puh, jetzt bin ich wieder mitgekommen, hoffe ich:-)

                    Es grüßt nett
                    Die Flocke-Fine

                    Kommentar


                      #25
                      Huhu,

                      Zitat von flöckchen Beitrag anzeigen
                      Vielleicht finde ich im Zusammenhang ja etwas, was hilft, die Frage nach dem Warum zu beantworten.

                      Auf viele Sachen gibt es kein "Warum", sondern nur, ist so

                      Die Sache mit der Rohfaser ist mir wesentlich vertrauter und auch die Festlegung bestimmter Nahrungsbestandteile, so daß sie nicht bioverfügbar sind.

                      Stärke hat halt auch seine Wirkungen. Genauso wie Faserstoffe und Phytinsäure.



                      Ich versuche es mal einfach zu machen - ich bin ein einfacher Mensch, der für komplizierte Dinge nur begrenzte Sympathie hat:-;:

                      - Mit Proteinen sollte man sparsam umgehen, denn fehlerhafte Rationszusammenstellung schädigt auf die Dauer die Nieren.

                      Passiert nur, wenn zu wenig Energie im Futter enthalten ist.

                      - Mit Fetten sollte man sparsam umgehen, denn fehlerhafte Rationszusammenstellung belastet das Verdauungssystem, hier insbesondere Leber und Galle. Von der Gefahr des Übergewichts:-) will ich hier gar nicht anfangen zu schreiben:-)

                      Der (gesunde) Hund hat eine unglaublich hohe Toleranz gegenüber Fett. Bis zu 10g/kg KM. Findest du übrigens auch im M/Z Die beste Energiequelle eines (gesunden) Hundes. Zu dem Thema Leberbelastung durch Fett findest du meine Erfahrung bezüglich meiner eigenen Hunde.

                      - Kohlehydrate können noch in anderer Form in den Hund gebracht werden: ich beginne mit dem Obst/Gemüse, das nebenher noch beträchtliche Mengen Vitamine und Mineralstoffe mitbringt, so man sie nicht vernichtet und ausgeschwemmt hat, fahre fort mit Honig/Rübenkraut u. ä. Süßungsmitteln. Wenn nötig, funktioniert Glucose immer, sogar Zucker in nicht unerheblichen Mengen (ich meine, der Wert liegt bei 5g/kg KM, was natürlich hier keinesfalls empfohlen werden sollte für einen gesunden Hund). Honig/Rübenkraut bringen ebenfalls Mineralstoffe/Vitamine mit. Es gibt sogar welche, die behaupten für Gemüse eine Schutzfunktion gegen Krebs.

                      Wie gesagt, je 1g Zunahme von Faserstoffen sinkt die Gesamtverdaulichkeit der Nahrung. Sieht man bei vielen Fertigfutterhunden an den vielen und großen Kotmengen, die da pro Tag rauskommen. Fertigfutter braucht um im Form zu bleiben einen 40%igen Anteil an KHs. Als wirkliche Lieferanten von Vitaminen und Co. dienen Knochen und Innereien.

                      Und noch etwas - ich bin wie ein Terrier: Getreide ist nicht gleich Getreide. Nicht nur gibt es verschiedene Sorten, sondern auch verschiedene Methoden, es vor Verzehr aufzubereiten. Ist es ein hochausgemahlenes Weißmehl, handelt es sich um Roggenvollkorn - Du verstehst schon? Die Nährstoffzusammensetzung unterscheidet sich erheblich.

                      Da hast du recht Gut verdauliche Stärken senken wie gesagt halt die Proteinverdaulichkeit (vielleicht kontaktierst du Prof. Zentek ) immerhin um ca. 5%.

                      Meine Hunde bekommen nur sehr selten gegartes Vollkorngetreide - die Arbeit...
                      Die gesunden vertragen (Vollkorn-)Haferflocken, grob, die EPI-Hündin nicht.

                      Was meine ich mit dem Ganzen?
                      Pauschalaussagen sind mit Vorsicht zu genießen - wieder eine meiner Binsenweisheiten, aber doch so wahr.

                      Da hast du recht. Vieles ist aber auch wissenschaftlich belegt. Und aus der Praxis kann ich sagen, dass es sehr viele Hunde gibt, die ihre Magen-Darm-Probleme auf Grund von zu hohen Getreidemengen/zu hohem Faseranteil haben.
                      Bei Pankreas-Problemen muss man schauen. Aber auch da entscheidet der Hund, ob mehr Fett oder Getreide.


                      Von dem allen abgesehen: fütterst Du fettbetont (gesunde/kranke Hunde, vielleicht noch Rasse/Alter, etc.) und wenn ja, hast Du schon über Deine Erfahrungen geschrieben?

                      Ich füttere mittlerweile den 4. Hund selber roh und begleite in der Ernährungsberatung viele Andere.
                      Fiona und Leni starben vor einem bzw. 3 Jahren an Leberkrebs. Beide wurden eher fettbetont bis zum Schluss gefüttert. Die Leberwerte/Nierenwerte waren bis zum Schluss unauffällig. Fiona wurde 9 Jahre alt (gebarft seit dem 4. Lebensjahr) und Leni 8 Jahre (gebarft seit sie 5 war).
                      Barack wird seit der 8. Woche roh gefüttert (sehr fettbetont). Er ist jetzt 6. DF hatte er in den Jahren genau 2x. Einmal beim Züchter und einmal vor 2 Jahren (da hatte ich eine ältere Packung Euter gefüttert).
                      Diese 3 Hunde waren/ sind Irish Wolfhounds.
                      Der 4. Hund ist eine 5 Monate alte DSH-Hündin (gebarft seit der 4. Woche). Ihre Ration ist ebenfalls fettbetont.
                      Nudeln, Reis oder Kartoffeln gibt's nur, wenn's mir übrig bleibt. Wird gut vertragen.
                      Meine Mutter füttert ihre Deutsch-Drahthaar-Hündin seit der 8. Woche roh. Genauso wie bei mir gibt's eher selten Nudeln und Co.

                      Kot wird bei meinen eigenen Hunden in der Regel alle 24 - 36 Stunden abgesetzt.
                      Die Hündin meiner Mutter setzt einmal am Tag ab.

                      Ich bin mit Faseranteilen und Getreide in der Beratung erstmal sparsam und passe je nachdem wie der Hund sich zeigt an.


                      Und für die, die zufällig in diesen Thread hineingestolpert sind noch eine Ergänzung:
                      meine ausgesprochen kohlenhydratreiche Kost wird an Herdenschutzhunde verfüttert, die dabei gut gedeihen. Die gesunden bekommen sogar proteinreduzierte Diäten mit hochwertigem, mageren Pferdefleisch, ergänzt durch Innereien. Ab und zu gibt es hier auch Geflügelhälse und -keulen, fleischige Knochen und grünen Pansen am Stück.
                      Sie bekommen regelmäßige Checkups und die Blutwerte sind im Normbereich. Fell, Augen, etc. sind in gutem Zustand.

                      Die EPI-Hündin bekommt eine proteinlastige, gut bis hochverdauliche (würde ich doch sagen nach Abwägung, Sabine) Diät - sie gedeiht ebenfalls bisher.

                      Ich sage das noch einmal ausdrücklich, weil Sabine auf eine Studie verwiesen hat, in der beschrieben wird, daß die Fähigkeit zur Stärkeverwertung auch rasseabhängig ist.

                      Nicht nur das, sondern sie ist auch innerhalb von Rassen individuell zu sehen.

                      Es ist also gut möglich, daß sich meine Erfahrungen nicht ohne Weiteres verallgemeinern lassen, wie ich bisher dachte.

                      Puh, jetzt bin ich wieder mitgekommen, hoffe ich:-)

                      Es grüßt nett
                      Die Flocke-Fine
                      Liebe Grüße Sabine mit Only (DSH, *25.12.2014)

                      In loving memory Anyssa, Leni, Fiona und Barack

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo, Jessica,

                        ich gratuliere! Dir zum Fütterungsmanagement und Nikita zu seinem Frauchen. Ernährung eines Hundes mit EPI und Krebs - Meisterklasse, nicht? Danke für den ausführlichen Bericht. Natürlich bin ich wieder neugierig, aber fühl Dich nicht gezwungen, ja?

                        Zitat von Kurai Beitrag anzeigen
                        Grundsätzlich ist bei EPI-Hunden ja die Fähigkeit Nahrung zu verdauen eh etwas heruntergesetzt. Bei Nikita haben wir festgestellt, dass die verschiedenen Fleischsorten und -arten ganz unterschiedlich verträgt. Wir sind nach einigen Jahren auf Dosennahrung (+Ergänzung um Fett und Enzyme) umgestiegen, weil die Verdauung damit bei ihr deutlich stabiler war.
                        Da hast Du etwas gefunden, was genau gepaßt hat, hm? Ich rate jetzt mal: nein, Aldi war's wohl eher nicht, Freßnapf Eigenmarke? Vielleicht auch nicht. Es soll da solche geben, die man Premiumfutter oder gar Futter in Lebensmittelqualität nennt oder formula diet... Bestimmt hast Du sehr suchen müssen, oder?

                        Da sie in den letzten Monaten krankheitsbedingt abgenommen hat,
                        Du meintest Nikitas Krebs, nicht?

                        haben wir zwischendurch Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Hirse etc. zugefüttert. Wir mussten dabei die Erfahrung gemacht, dass die Dose mit Kohlenhydratergänzung schlechter vertragen wurde.

                        Es ist etwas besser wenn ich das ganze in getrennten Mahlzeiten füttere.
                        Spannend. Reichst Du dann eine Extra-Kohlenhydrat-Mahlzeit, ggfs. mit Enzymen? Hast Du vielleicht eine Idee, warum das besser funktioniert - vermutest Du evtl. ein Zuviel, das in einer Mahlzeit nicht verarbeitet werden kann oder glaubst Du eher, daß es für Nikita leichter ist, sich auf eine Art Energielieferant pro Mahlzeit zu konzentrieren? Oder ist es ganz etwas Anderes?


                        Rohes Gemüse (auch püriert) verlässt den Darm fast in derselben Konsistenz wie ich es oben reingebe (trotz Enzymen), gekocht wird es in kleineren Mengen gut vertragen. Obst geht in kleinen Mengen i.d.R. auch roh (ggf. püriert).
                        Meine Idee ist, daß der Garprozeß, die Zellstrukturen schon aufschließt und das Gemüse leichter verdaulich macht. Es gibt im Zusammenhang mit EPI die Empfehlung, das Gemüse (und die Kartoffeln) wirklich richtig weich durchzugaren. Bei diesem Prozeß sollen angeblich Oligogalakturonsäuren entstehen, die einem Durchfall entgegenwirken
                        Heilpraktiker-Infos zu EPI. Hier und ich glaube im allgemeinen werden Möhren sehr gut vertragen. Falls Du noch nach weiteren Alternativen suchen solltest.

                        Aktuell haben wir sie versuchsweise wieder auf rohes Futter umgestellt und bis auf einen kleinen Durchfall am ersten Morgen verträgt sie es ganz gut.
                        Wie schön!:-))))

                        Im Zusammenhang mit der Krebserkrankung hatten wir die Futtermenge (Dose) und Enzymmengen deutlich gesteigert. Sie bekam dadurch deutlich mehr Enzyme als auf den Beipackzetteln empfohlen wurde, die Verdauung lief damit aber Tiptop OHNE Aussetzer zwischendurch (die es mit der empfohlenen Dosis immer mal gab).
                        Was gibst Du an Enzymen?

                        Ich gebe aktuell kleinere Mengen gekochtes Gemüse zum Fleisch (Zucchini, Fenchel, Spinat, Brokkoli) aber keine Stärkebeilage. Muskelfleisch (bisher hatten wir Zunge, Lefzen, falsches Filet, Rehfleischabschnitte, Saumfleisch) verträgt sie sehr gut. Ein Entenhals wurde auch gut vertragen. Herz, Milz, Niere und Leber werden noch getestet.

                        An Blättermagen, Pansen etc. traue ich mich im Moment nicht heran, damit hatte sie in Dosenform auch große Probleme, evtl. lasse ich mir da von einer Freundin mal kleinere Mengen zum Untermischen mitgeben.

                        An Fett tasten wir uns gerade langsam heran. Vom falschen Filet hatte sie das Endstück bekommen, da hing relativ viel Fett mit dran. Das Saumfleisch ist ja auch eher als fettig einzustufen. Der Rest war bisher relativ mager und ich habe im Maximum pro Tag 1 EL Gänseschmalz/Schweineschmalz sowie 1 EL Pflanzenöl zugegeben. Zuletzt hatte ich ihr statt Schmalz 100ml Kokosmilch gegeben (weil die über war) und das wurde gut vertragen. Wie weit ich das steigern kann muss ich sehen.
                        Danke für den beeindruckenden Speiseplan.

                        Insgesamt nimmt sie aktuell ganz gut zu, obwohl sie vom Gewicht her weniger Futter aufnimmt (Dose hat sie im Schnitt 1200g gefuttert, Maximum war zwischendurch 1500g - Rohfutter nimmt sie aktuell um 600-800g/Tag+200-300g gekochtes Gemüse)
                        Das hat mich sehr gefreut zu lesen und stärkt meine Zuversicht, daß auch mein Flöckchen noch ein bißchen leben kann, wenn nichts Unvorhersehbares passiert. Ich drücke Nikita und Dir die Daumen, daß alles weiter so toll funktioniert. Einfach klasse.

                        Es grüßt nett
                        Die Flocken-Fine

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                          #27
                          [QUOTE=flöckchen;3734558]Da hast Du etwas gefunden, was genau gepaßt hat, hm? Ich rate jetzt mal: nein, Aldi war's wohl eher nicht, Freßnapf Eigenmarke? Vielleicht auch nicht. Es soll da solche geben, die man Premiumfutter oder gar Futter in Lebensmittelqualität nennt oder formula diet... Bestimmt hast Du sehr suchen müssen, oder?

                          Nein, nicht wirklich. Ich habe auch früher schon zwischendurch Dosennahrung verfüttert (falls das Fleisch mal nicht rechtzeitig getaut war und auch währen Hotelurlauben). Daher ist mir dann auch irgendwann aufgefallen, dass sie es besser vertragen hat.

                          Nikita wurde von mir mit etwa 6 Monaten auf rohes Futter umgestellt. Seit mindestens 2009 hat sie die EPI. Bis etwa Ende 2013 habe ich sie weiter "normal" gebarft wie vorher auch nur mit Enzymzusatz. Das ging die erste Zeit gut, die Verträglichkeit nahm aber kontinuierlich ab.

                          Ich glaube die Dosen sind (zumindest Preismäßig) im mittleren Segment beheimatet. Wir haben Dosen von Tundra, Mac´s Dog und Lukullus gefüttert. Es gibt da auch Getreidefreie Sorten, der Anteil an Kohlenhydraten ist aber so gering, dass er im allgemeinen zu vernachlässigen ist.


                          Du meintest Nikitas Krebs, nicht?

                          Ja, der Krebs der in kein Schema passt, weil er kommt und geht

                          Spannend. Reichst Du dann eine Extra-Kohlenhydrat-Mahlzeit, ggfs. mit Enzymen? Hast Du vielleicht eine Idee, warum das besser funktioniert - vermutest Du evtl. ein Zuviel, das in einer Mahlzeit nicht verarbeitet werden kann oder glaubst Du eher, daß es für Nikita leichter ist, sich auf eine Art Energielieferant pro Mahlzeit zu konzentrieren? Oder ist es ganz etwas Anderes?

                          Enzyme gibt es morgens und abends, mittags gibt es eine kleine Zwischenmahlzeit (vielleicht 1/10 oder 2/10 der Tagesration) ohne Enzyme, das geht bisher auch gut so. Es gab bei uns nie eine regelmäßige Kohlenhydrat-Mahlzeit. Sie war schon immer total verrückt auf Brot und hat bis zu der Krebsdiagnose häufiger 1-2 Brotscheiben (oder auch mal "Hundebrot") zum knabbern bekommen und im Gegensatz zu z.B. einer Extraportion Nudeln unter das Nassfutter gemischt sehr gut vertragen.

                          Wenn ich ihr mal Nudeln oder Kartoffeln in nennenswerter Menge gegeben habe, dann habe ich die vorsichtshalber mit einer Extraportion Enzymen ergänzt! Ich kann daher nicht genau sagen, ob sie die einfach so auch vertragen hätte.

                          Woran es liegt kann ich wirklich nicht beurteilen Ich bin mir relativ sicher, dass einen Gutteil aber die Tatsache beiträgt, dass man dadurch die Mahlzeiten weiter aufsplittet. Die Verteilung von einer großen auf mehrere kleinere Mahlzeiten war eine der ersten Maßnahmen damals und hatte einen merklichen Effekt.


                          Meine Idee ist, daß der Garprozeß, die Zellstrukturen schon aufschließt und das Gemüse leichter verdaulich macht. Es gibt im Zusammenhang mit EPI die Empfehlung, das Gemüse (und die Kartoffeln) wirklich richtig weich durchzugaren. Bei diesem Prozeß sollen angeblich Oligogalakturonsäuren entstehen, die einem Durchfall entgegenwirken
                          Heilpraktiker-Infos zu EPI. Hier und ich glaube im allgemeinen werden Möhren sehr gut vertragen. Falls Du noch nach weiteren Alternativen suchen solltest.

                          Danke, die Seite kannte ich noch gar nicht! Möhren (wie auch Kartoffeln etc.) habe ich erstmal größtenteils wieder ausgeklammert. So lange sie ohne klarkommt will ich es nicht riskieren doch unbeabsichtigt den Krebs zu ernähren.

                          Was gibst Du an Enzymen?

                          Die besten Erfahrungen habe ich mit Kreon-Kapseln (aktuell 25.000er). Angefangen haben wir mal mit Pancrex vet., danach hatten wir ein Pulver das ausschließlich aus gemahlenem Schweinepankreas bestand (ich komme jetzt nicht auf den Namen), anschließend längere Zeit Almazyme H. Auf Kreon kamen wir, als sich die Lieferung von Almazyme verzögerte und ich ganz schnell Ersatz brauchte.

                          Die Gewichtung der einzelnen Enzyme zueinander ist bei Hund- und Menschenpräparaten unterschiedlich. Anfangs habe ich erstmal auf die Enzymmenge umgerechnet und dementsprechend dosiert. Allerdings ist bei ihr eine höhere Dosierung anscheinend deutlich besser


                          Danke für den beeindruckenden Speiseplan.

                          gerne

                          Das hat mich sehr gefreut zu lesen und stärkt meine Zuversicht, daß auch mein Flöckchen noch ein bißchen leben kann, wenn nichts Unvorhersehbares passiert. Ich drücke Nikita und Dir die Daumen, daß alles weiter so toll funktioniert. Einfach klasse.

                          Aber sicher!! Die Diagnosestellung ist die halbe Miete! Alleine damit haben wir damals Jahre zugebracht
                          LG

                          Jessica mit Nikita und Mela

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                            #28
                            Danke, Jessica - ich habe mich sehr gefreut, von Deinen Erfahrungen zu lesen. Wenn ich Deine mit meinen (winzigen) Erfahrungen vergleiche, stelle ich fest, daß jeder Fall ein bißchen anders ist und man mit viel Geduld herausfinden muß, was derzeit für den eigenen Patienten zutunlich ist. Umso mehr natürlich, wenn man gleich mehrere Krankheiten im Blick behalten muß. Hier ginge nichts ohne ständigen Enzymzusatz, zumindest derzeit. Flöckchen habe ich wohl schon mit Pankreasinsuffizienz in Vollausprägung übernommen - und wie Du so lieb sagtest: die Diagnose ist die halbe Miete. Im Tierheim hat man es nicht erkennen können und ihre Ex-Besitzer wußten es vielleicht nicht, als sie sie einfach dort anbanden. Ich war gestern wegen des Kreons stöbern und habe gesehen, daß es rezeptfrei zu bekommen ist. Wie Du, rechne auch ich, mit einer manchmal schwierigen Versorgung - Pankreatin 1 kg ist derzeit nicht zu bekommen. Ich werde wohl horten müssen, wenn ich dabei bleibe. Interessant fand ich Deine Bemerkung, daß die Gewichtung der einzelnen Enzyme sich für den Human- und Veterinärbereich unterscheidet - Du weißt nicht zufällig Näheres, oder? Auf den Angaben finde ich nämlich immer nur Pankreas. Weiß jetzt, daß es Schweinepankreas ist. OK. Ggfs. komme ich an Rinder-/Pferdepankreas, weiß aber nicht, ob die Mengen reichen. Alles Liebe und Gute für euch. Es grüßt nett Die Flocken-Fine Du möchtest nicht verraten, welchen Krebs Nikita entwickelt, oder? Auf jeden Fall scheinst Du ihn ja recht gut in Schach zu halten, was die Hauptsache ist, nicht?

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                              #29
                              Die Gewichtung meinte ich im Sinne davon wieviel von den einzelnen Enzymen enthalten ist (Amylase, Protease und Lipase). Da schwanken die einzelnen Präparate in der Relation und wenn man Human- und Veterinärpräparate anschaut dann noch mehr.

                              Was ich dir empfehlen würde, wäre aufzuschreiben was dir auffällt, das hilft mir immer sehr (bei uns gab es z.B. gestern abend und heute morgen Putenherzen - Nachmittags dann leichten Durchfall kann ein Zufall sein, aber wenn es häufiger vorkommt, dann werde ich Putenherzen wohl aus dem Speiseplan streichen!
                              LG

                              Jessica mit Nikita und Mela

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                                #30
                                Danke, Jessica,

                                an Aufschreibungen werde ich wohl nicht vorbeikommen, leider...

                                Mit der Zusammensetzung hatte ich Dich schon verstanden, habe aber die Angaben noch nicht gefunden. Stehen bei Pankreatin, das ich hier habe, definitiv nicht drauf. Ob der TA etwas weiß, steht in den Sternen, notfalls werde ich mich an den Hersteller wenden können.

                                Es grüßt nett
                                Die Flocken-Fine

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