Plötzlich schußscheu!

[Ayasha]

Hallo ihr Lieben,
ich weiss nicht, ob das mit der schlechten Verfassung unserer älteren Hündin zusammen hängt, aber sie ist seit dem letzten Silvester schußscheu.

Davor war sie in keinster Weise auffällig. Im Gegenteil, da wo wir noch vor zwei Jahren gewohnt hatten, gab es jedes Wochenende Feuerwerk.

Es ist nie was passiert, was sie hätte erschrecken können. Wir selbst feiern kein Silvester, schießen kein Geld zum Fenster raus, auch gehen wir um 24 Uhr nicht vor die Tür um anzustoßen und das Feuerwerk anzuschauen.
Nun gut, ich kann mir keinen Reim drauf machen. Hab überlegt ihr vor Silvester beim TA was zur Beruhigung zu besorgen.

Doch am Wochenende gab's wieder irgendwo Feuerwerk. Sie war wieder total verängstigt, obwohl es nicht so schlimm war.
Heute dann der nächste Schock. Wir waren im Garten und plötzlich gab es einen lauten Knall. Sie hat sich so dermaßen erschrocken, das sie in Panik ins Haus gelaufen ist. Nach einer Weile kam sie wieder raus und legte sich auf die Wiese. Mein Mann und ich diskutierten noch darüber, was das gerade war, als im Nachbargarten plötzlich eine Bohrmaschine ansprang. Unsere Hündin sprang erschrocken auf und setze sich zwischen uns, mit einem gehetzten Blick in Richtung Nachbargarten.

Wir sind jetzt sehr besorgt, was da los ist mit ihr bzw. was kann passiert sein. Wie gesagt es ist nie etwas passiert was das hätte auslösen können. Sie ist immer bei uns und war noch nie einen Tag von uns getrennt. Im September wird sie 5 Jahre alt.

Habt ihr eine Erklärung dafür, oder hat jemand das mit seinem Hund auch schon mal erlebt. Die anderen beiden jüngeren Hund zeigen dieses Verhalten nicht.

LG Ayasha

[Sanhestar]

Hallo,

ja, das kann passieren. Bei einer meiner Hündinnen war es eine schlagende Tür bei Gewitter, danach waren Schüsse und Silvester "gruslig".

Beim "unterstützen" wäre ich vorsichtig. Es gibt Sedativa, die den Hund nur äusserlich ruhig stellen, jedoch nicht beruhigen.

Wär's meine, würde ich erstmal etwas Ursachenforschung betreiben. Ist's das Gehör oder liegen andere, evtl. organische Ursachen vor, die sie schreckhafter machen.

[Sanhestar]

Auch mal nachschauen: wann wurde sie, in Relation zum letztjährigen Silvester, geimpft.

[Schmusepudel]

Da sie ja jetzt scheinbar dauerhaft auf ungewöhnliche Geräusche reagiert, wird euch ein Sedativum nicht wirklich helfen. Ihr müsstet sie ja dann dauernd sedieren. Zumal diese Sedativa nicht ohne sind.

Auch wenn es vll. vergeblich ist, würde ich versuchen die Ursache heraus zu bekommen, also auf jeden Fall das Gehör untersuchen lassen.

Manche Hunde reagieren aber einfach so mit dem Älterwerden schreckhafter auf Geräusche.

Du kannst versuchen mit Vitamin B-Gaben und hoch dosierten Omega3-Ölen ihr Nervenkostüm zu stabilisieren.
Außerdem kann ich dir nur wärmstens den Aufbau der konditionierten Entspannung empfehlen. Möglichst bald anfangen, damit ihr Silvester damit was anfangen könnt.

[Selkie]

Hörverlust war zwar mein erster Gedanke, ist aber beim knapp 5jährigen Hund hoffentlich noch lange kein Thema.

Ich kann mir vorstellen dass es tatsächlich mit ihrem nicht so tollen Allgemeinbefinden zusammenhängt. Wenn es einem schlecht geht, kann man auch schreckhaft werden.

[Sybille&Bonnie]

Ich würde wie meine Vorschreiberinnen auch, das Gehör untersuchen lassen. Wie Petra schreibt, kann die Geräuschangst mit dem schlechten Zustand Deiner Hündin zu tun haben. Pablo ist auch deutlich geräuschempfindlicher, wenn es ihm nicht so gut geht. Zudem würde ich unbedingt mit Training anfangen - Geräuschangst kann sehr schnell sehr schlimm werden, ich spreche da leider aus Erfahrung.

Entspannungssignal, Gegenkonditionierung können helfen. Ebenso ein Thundershirt oder feste Berührungen (Bürsten, Massagen) in der Situation. Dadurch wird Oxytocin, ein "Wohlfühlhormon", freigesetzt.
Bei vorhersehbaren Ereignissen wie Feuerwerk kannst Du Adaptil-Tabletten geben. Zylkene kann auch hilfreich sein. Doch auch diese Nahrungsergänzungsmittel können Nebenwirkungen haben, z.B. Aggressionen hervorrufen.

Alles Gute und viel Erfolg.

[Chepman]

Ich würde wie meine Vorschreiberinnen auch, das Gehör untersuchen lassen.

Wie wird denn ein Hörtest bei Hunden gemacht? Das interessiert mich, auch weil Chep jetzt mitzunehmendem Alter immer schreckhafter wird.

[Sybille&Bonnie]

Petra, zum Hörtest kannst Du hier nachlesen. Den Audiometrietest würde ich nur in Narkose durchführen lassen (ich habe schon einen Arzt erlebt, der das ohne Narkose gemacht hätte).

Bei Pablo und auch Bonnie ließ ich keinen Audiometrietest machen weil auch so völlig klar ist, dass sie schlechter hör(t)en.

Ergänzung: Bei einem alten Hund würde ich keinen Audiometrietest durchführen lassen - sollte er schwerhörig sein, ändert das ja nichts. Also einfachen Hörtest machen und das Ohr vom Haus-TA angucken lassen ist das, was ich getan habe.

[Ayasha]

Hallo ihr Lieben,
natürlich machen wir uns Gedanken, warum und betreiben auch Ursachenforschung. Gestern, nachdem unsere Hündin so extrem auf die Bohrmaschine reagiert hat, haben wir uns über diesen Nachbarn unterhalten, bei dem die Bohrmaschine so plötzlich ansprang.

Wir nennen ihn schon seit dem wir hier wohnen den Kontrolleur. Anfangs stand er oft hinten am anderen ende unseres Gartens, sprach uns dann an, wie denn unser Garten aussähe, bestellte Gärtner die seine Hecke von unserer Seite aus schneiden sollten und noch so vieles andere. Mit der Zeit hielt er sich, nachdem mein Mann ihn zur Rede gestellt hatte, zurück. Man grüßte sich, mehr aber auch nicht. Komischer weise mögen ihn unsere Hunde nicht, trotzdem er in unseren Beisein immer versucht nett zu ihnen zu sein.

Sogar unsere ältere Hündin, die wirklich extrem lieb und menschenfreundlich ist, mag ihn nicht und verbellt ihn fasst immer. Im Garten war es mittlerweile so, das sie ihn hinter der Hecke akzeptierte. Nun wurde vor einem halben Jahr die Frau des Nachbarn sehr krank und starb vor ein paar Monaten. Seitdem ist der Mann ständig betrunken und tönt lautstark im Garten rum, auch mit anderen Kollegen. Nun wird er auch wieder von unsere Hündin im Garten angebellt.

Inner halb des letzten halben Jahres ist auch unser Rüde im Garten 2x !vergiftet! worden. Was es war konnten wir nicht nachweisen, bis wir beim TA waren, war es schon alles raus aus dem Körper durch das viele Erbrechen und dem extremen Durchfall. Beim ersten Mal gings ihm so schlecht, ich dachte echt er würde sterben.

Jetzt versuchen wir natürlich die Zusammenhänge zu sehen. Direkt beschuldigen können wir niemanden. Wir haben 3 Nachbargärten, die an drei Seiten unmittelbar, durch Hecken getrennt, an unseren grenzen. An der 4. Seite des Grundstücks steht unser Haus, also kann sonst niemand fremdes an unseren Garten bzw. unsere Hunde ran.

Geimpft wurde unsere Hündin vor dem letzten Silvester Ende Oktober.

Hören kann sie, das ist ganz offensichtlich. Auch wenn sie manchmal auf stur schaltet. Aber das können die beiden jüngeren auch.

LG Ayasha

[Sybille&Bonnie]

Hallo Ayasha,

ich würde den Fokus vom Nachbarn weg auf die Geräuschangst bzw. das Training richten. Das Problem bei Geräuschangst ist eben, dass Du das Auftreten von Geräuschen nicht kontrollieren kannst. Das macht das Training so schwierig. Je früher Du mit dem Training beginnst desto größer ist die Chance, dass Deine Hündin diese Angst nicht generalisiert bzw. auf mehr und mehr Geräusche (und Situationen) ausweitet. Und nachdem zu urteilen was Du schreibst, ist Deine Hündin schon auf dem Weg dahin.

[Schmusepudel]

Ayasha,
eure Hunde sind sehr feinfühlig. Sie wissen instinktiv, dass der Nachbar - obwohl scheinbar freundlich - dahinter ein anderes Gesicht verbirgt. Ich will jetzt nicht sagen, dass dieser Nachbar für die Vergiftungen verantwortlich ist.

ABER: eure Hunde spüren euer Mißtrauen, deshalb verbellen sie. Da ja schon 2 Vergiftungen vorkamen, seid ihr wohl selbst innerlich angespannt. Wenn es dann knallt, könnte es dann sein, dass ihr da erschreckt? Es könnte ja auch ein Schuss sein?
Das bekommen die Hunde mit. Sie können uns sehr viel besser lesen als wir sie.

Ich weiß nicht, ob ich eine Audiometrie-Prüfung unter Narkose bei meinem Hund durchführen lassen würde. Bei einer Welpenuntersuchung beim Züchter mag das Sinn machen. Aber bei einer 5-jährigen Hündin? Was nutzt es euch, wenn ihr es "schriftlich" habt, dass Hund schwer hört bzw. noch sehr gut hört. Es ändert nichts an der Situation.
Ein guter TA kann auch einige Prüfungen des Gehörs machen ohne den Hund in Narkose zu legen. Er kann die Ohren untersuchen, ob das Trommelfell frei zugänglich ist. Solche Untersuchungen würde ich machen, wenn mein Hund einigermaßen TA-tauglich ist.

Ansonsten bleibt euch nur: an eurem "Verhalten" und an dem eurer Hunde zu arbeiten.

[Mercy]

gesundhunde

Die wird sich aus irgendeinem Grund nur einfach tüchtig erschreckt haben. Ich denke das gibt sich wieder. Vielleicht hatte sie nur mal einen schlechten Tag. Geht uns Menschen ja auch so.

[Ayasha]

Ne, das glaub ich kaum. Sie ist war bis jetzt eigentlich immer ein sehr selbstbewusst auftretender Hund. Eine richtig coole Socke. Ich habe nie erlebt das sie sich tüchtig erschreckt hat.

Wir haben dieses Wochenende Schützenfest und gestern Abend fingen sie wieder mit Feuerwerk an. Da hatten wir nicht mit gerechnet. Wir erschrecken uns eigentlich nicht vor lauter Knallerei, oder Feuerwerk. Ich für meinen Teil denke nur jedesmal. oh nicht schon wieder. Aber der Hund reagiert schon kurz bevor ich dies denke und kommt sofort schutzsuchend und zitternd zu mir gelaufen.

LG Ayasha

[Fusselmonster]

Innerhalb einer SDU eine auslösende Situation reicht auch schon aus, dauerhaft auf alles panisch oder schreckhaft zu reagieren. Ich würde mal auf Unterfunktion prüfen lassen. Und sollten die Werte im unteren Bereich sein, würde ich probehalber mit der Substitution der Schilddrüse anfangen wollen

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