Flüssiger Durchfall und Erbrechen

[Lissy]

Hallo an Alle!
Dies ist meine zweite schlaflose Nacht, ich mache mir große Sorgen um meinen Emilio, Mops, elfeinhalb Jahre.
Anfang Juli fing er an, schlechter zu fressen, Kot war da noch unauffällig. Dann hat er an zwei Tagen nüchtern erbrochen und dann begann er, breiigen Kot abzusetzen. Da unsere junge Hündin auch einen Tag "Magen-Darm" hatte, machte ich mir noch keine allzu großen Gedanken. Er baute aber zusehends ab, also ging ich (am Urlaubsort) zum TA, wo er eine Spritze bekam (Novalgin, Buscopan und ein Antibiotikum), Sein Zustand besserte sich und zwei, drei Tage ging es ihm dann sogar richtig gut.
Dann fing es weder an, schlimmer als vorher, am Freitag ging es zur Haustierärztin. Und da das Antibiotikum beim ersten mal ja geholfen hat, bekam er wieder eins gespritzt und ab heute früh soll ich es dann oral wietergeben.
Sein derzeitiger Zustand ist so, dass er nachts sein Abendessen erbricht und die Mahlzeiten vom Tag anschließend flüssig hinten rauskommen. Gestern hat er nur drei kleine Schüsselchen Rinderblut getrunken. Die Moro´sche Möhrensuppe, die ich gekocht habe, hat er nicht angerührt.
Heute will ich versuchen, ob er Blättermagen nimmt, und ihm dann die Möhren vielleicht so "unterjubeln". Ich hab auch Moorliquid da, kann ich das auch zusätzlich untermischen?
In mir sträubt sich alles, ihm das Antibiotikum zu geben... wie denkt ihr darüber?
Ich weiß, dass er besser eine Tag fasten sollte, aber er hat schon so viel abgenommen :-(
Montag haben wir übrigens Termin für Blutabnahme.
Ich hoffe, Jemand kann mir helfen, bin echt verzweifelt
Traurige Grüße
Martina

[Waschbaer]

Wenn er bereits Antibiotika bekommen hat solltest Du das weiter geben. Sind wirklich Bakterien beteiligt entwickeln diese sonst Resistenzen dagegen. D.h. diese Bakterien sprechen später nicht mehr auf entsprechende Antibiotika an, was anderen Hunden (oder auch Menschen), wenn sie sich damit infizieren, das Leben kosten könnte. Für oder gegen eine Antibiotikagabe muss man sich immer dann entscheiden, bevor es das erste mal verabreicht wird. Nicht wenn man die Behandlung damit bereits begonnen hat.

Bei Durchfall/Erbrechen fasten meine Hunde erst einmal 1 bis 2 volle Tage, damit sich der Magen-/Darmtrakt erholen kann. Gleichzeitig behandele ich homöopatisch, wobei es aber nicht das Mittel dafür gibt (das hängt immer davon ab wie sich die Symptome äussern). Anschliessend füttere ich vorsichtig wieder an, wobei es magenschonende und stuhlfestigende Nahrungsmittel gibt, ggf. auch etwas Heilerde.

Das alles aber nur wenn auszuschliessen ist dass es sich nicht um ein organisches Problem handelt oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.

[Wundernase]

Durchfall / Erbrechen

Hallo Martina,

damit der Magen-Darm deines Hundes wieder zur Ruhe kommen kann, würde ich auf keinen Fall Sachen wie Rinderblut, Blättermagen... geben!

Ich würde ihm die Morosche Karottensuppe (zunächst) nur mit ein wenig gekochtem mageren Hühnchenfleisch schmackhaft machen und ihm diese in kleinen Portionen über den ganzen Tag verteilt geben. Wenn er das gut verträgt (also Durchfall und Erbrechen aufhören), kannst du den Hühnchenfleischanteil erhöhen.
Moorliquid ist gut für den Magen-Darm, ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht und gebe das meinen beiden Hündinnen seit der letzten Darmgeschichte täglich zum Futter.

Haben sich der Magen-Darm deines Hundes dann beruhigt, kannst du langsam wieder anfangen andere Sachen zu füttern.

Das mit der Blutuntersuchung finde ich eine gute Idee zwecks Ursachenforschung, da ja die Antiobiotikagabe offensichtlich nicht die Lösung gewesen ist.
Ich weiß, das Antibiotika in manchen Fällen gut und sehr wichtig ist, aber mich ärgert (aus meiner Erfahrung mit einer meiner Hündinnen), das dies oftmals ohne Ursachenforschung verabreicht wird und wenn man nicht schnell genug den jeweiligen TA fragt, auch ohne Information!

Ich wünsche deinem Hund schnelle, gute Besserung und das er schnell wieder gesund ist!!

Lieber Gruss
Barbara

[Wundernase]

Durchfall / Erbrechen

Hallo Martina,

da bereits mit Antibiotika begonnen wurde, musst du das, wie Waschbaer geschrieben hat, natürlich auch zu Ende geben.

War mein Fehler das ich nicht richtig gelesen habe , sorry!!

Vielleicht setzt die Wirkung ja auch noch ein.

Lieber Gruss
Barbara

[Arjode]

Ich verstehe nicht ganz seit wann der Durchfall jetzt wieder akut ist.
Vorerkrankungen sind natürlich in Betracht zu ziehen, aber eher weil evt. das Immunsystem geschwächt ist und deshalb alle Keime aus der Umwelt gleich richtig krank machen. Ich würde immer erst davon ausgehen, dass es eben pech ist und der Hund eine NEUE Durchfallerkrankung hat und nicht eine alte, die Wochen her ist, nun plötzlich wieder da ist.
Eine AB-Therapie muss man tatsächlich VORHER besprechen, ob man das will oder nicht.
Nahrung. Ich gebe meinen Hunden dann nichts. Und Blättermagen schon gar nicht. Was ich immer mache, TEELÖFFELWEISE!!! Flüssigkeit.
Meine nahmen das bisher immer an, und wenn nicht würde ich es erstmal versuchsweise ins Maul tun. Zum Beispiel auch mit Hilfe eine Spritze (ohn Kanüle natürlich) Also wirklich im extremen Fall alle 5 Minuten einen Teelöffel voll Flüssigkeit (ich nehme Morosche Suppe).

Man kann natürlich auch Infusionen geben. Aber das habe ich bisher immer vermeiden können.

1. teuer
2. schmerzhaft
3. Zeit

Auch alle meine anderen Tiere werden so versorgt im Falle einer Durchfallerkrankung. Und bei so schweren Symptomen, die ÜBER 24 Stunden gehen, stehe ich beim Tierarzt auf der Schwelle.

Einer meiner Hunde hat neulich die gleichen Symptome. Fing Nachts (natürlich zu Sonntag) an und ging bis in die Vormittagsstunden, Wasser vorne und hinten.

Morosche Suppe nahm er an, die bekam er in Miniportionen, und alle halbe Stunde anfangs. Er hat gut gesoffen, war also nicht am austrocknen.
Dazu gab ich Stulmissanpulver.
Abends war das Thema erledigt, ansonsten wäre ich zum TA. Dann noch 2 Tage Morosuppe und nichts anderes. Dann Schonkost, NICHTS rohes! Sondern selbstgekocht, bzw. Dosenfutter. Kein TROFU!

Ab dem 5. Tag wieder normale Kost. Mein Hund ist 10 Jahre alt.

[Arjode]

Bei AB Therapie gebe ich IMMER zeitgleicht Perenterol.
Weil ABs ja auch die gesunden Darmkeime töten.

[Gast]

Ich würde auch auf Leptospirose untersuchen lassen. Und zwar in einer Fachklinik. Bis dahin nichts an der Medikation ändern. AB weitergeben wie verordnet. Aber unbedingt Ursachenforschung betreiben. Ihr braucht eine Diagnose.

[Lissy]

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Dann habe ich wohl bisher alles falsch gemacht... da er ja seit Anfang Juli schon schlecht gefressen und Gewicht verloren hat, wollte ich ihm jetzt einen erneuten Fastentag nicht zumuten (nach dem ersten TA-Besuch hatte er den eingelegt) Er ist wirklich mager geworden, sein Allgemeinbefinden ist aber wohl noch zufriedenstellend.
Ich war eigentlich froh, dass er das Blut genommen hat, ich dachte, so bekommt er Salze und Mineralstoffe. Den Blättermagen pur hat er auch genommen (hab ihm eine Miniportion angeboten), mit den Möhren hat er wieder nicht angerührt.
Aber dann bekommt er bis morgen nichts mehr, leuchtet mir schon ein, dass das besser ist.
Moro´sche Suppe notfalls zwangsweise? Einwegspritze hab ich hier, soll ich ihn also "päppeln" wie ein Meerschweinchen? Wasser trinkt er reichlich und pinkeln klappt auch noch ebenso reichlich.
An Leptospirose hab ich auch schon gedacht, aber müsste er da nicht Fieber haben?
So, dann werde ich jetzt mal zusehen, wie ich die Tablette in ihn reinbekomme und morgen besorge ich Perenterol.
Ich hoffe, sein Zustand bessert sich bald, ich hab wirklich Angst um den Kerl :-(((
Einen schönen Sonntag!
Martina

[tösitill]

....und klassisch homöopatisch parallel dazu.

[Lissy]

ja, würde ich gerne, allerdings sind wir hier in der Gegend extrem unterversorgt mit THPs. Ich kenne eine gute, aber die ist etwas kompliziert zu kontaktieren.
Kann ich auf Verdacht Nux Vomica geben?

[Gast]

An Leptospirose hab ich auch schon gedacht, aber müsste er da nicht Fieber haben?

Ich denke, es hilft wenig, sich darüber Gedanken zu machen. Der Hund braucht ganz dringend eine gesicherte Diagnose. Zumindest Ausschlussdiagnosen. Dass er Lepto zum Beispiel nicht hat. Gefährlich ist dieses ins Blaue-hinein-Therapieren. Weil man da viel Zeit verliert und der Hund zunehmend abbaut. Ich kann dir nur raten, fahr in eine Fachklinik und lass den Hund gründlichst untersuchen. Mit Blutbild und allem, was dazugehört.

[Lissy]

In meiner Haustierarztpraxis fühle ich mich eigentlich recht gut aufgehoben, Blutuntersuchung wird da ja morgen gemacht und wenn die merken, dass sie an ihre Grenzen stoßen, überweisen sie an die Klinik.
Sollte er heute im Laufe des Tages sich weiter verschlechtern, warte ich natürlich nicht mehr länger.
Dass er eine umfangreiche Diagnostik braucht, ist klar, Röntgen und Ultraschall können sie auch hier in der Praxis machen.
Emilio ist noch nicht apathisch, mir macht nur die rapide Gewichtsabnahme Sorgen.
Ich werde morgen fragen, ob ich es weiterhin verantworten kann, ihn Zuhause zu behalten oder ob er stationär besser aufgehoben ist.
Lieben Gruß
martina

[Arjode]

Gut trinken und pinkeln ist schon mal gut.
Ich gebe Durchfallhunden nichts rohes. Da können immer mal Salmonellen dran sein (vielleicht hat er ja auch schlicht eine Salmonellose..?)

Wenn der Magen Darm Trakt eh irritiert ist, ist er natürlcih empfänglicher für Keime, die sonst einfach durchgehen. Wenn der Hund nicht übermässig gestresst ist, wenn du ihm Suppe eingibtst, würde ich es tun. Ist allerdings Hochstress, dann lieber lassen. Bei meinen ist das kein Problem. Selbst meine Hühner machen den Schnabel auf, wenn ich mit der Spritze komme. Die Enten würden dann eher sterben, die sind im Hochstressbereich, aber wenn es sein muss, wäge ich eben ab was jetzt sinnvoll ist.

Guck dir mal Stulmissan an. Ich bin immer noch sehr begeistert, wie gut und schnell das bei allen Tieren hier wirkt und das ist absolut pflanzlich.
Das oder ähnliches sollte man immer Haus haben.

[Arjode]

Irgendwie ist mir die Darmatik noch nicht ganz klar.
Hat er nun seit Anfang Juni eine Durchfallerkrankung?

Dann wäre doch ein Kotprofil mal angesagt. Du meinst, das hat er aus dem Urlaub mitgebracht?

Wo warst du denn, hat er was aufgenommen?

Wieso jetzt stationär? Ich denke er ist ganz gut bei einander und wird therapiert.

[Lissy]

Vielleicht ist die Situation ja nicht so dramatisch wie ich denke, ich hab halt einfach Angst, dass sein Zustand plötzlich kippt. Diesen ganz schlimmen wässrigen Durchfall hat er seit Freitag Morgen, vorher war er ein paar Tage breiig. Gebrochen hat er jetzt zwei Nächte und heute Morgen.
Er wirkt noch interessiert an seiner Umwelt, kommt mit in den Garten und schnüffelt da rum. darum hoffe ich, dass sein Kreislauf noch ganz gut beieinander ist. Seit heute Nacht hatte er keinen Stuhlgang mehr, das ist sicher ein gutes Zeichen?
Wie gesagt, weil er seit Anfang Juli sehr wenig frisst und zischenzeitlich schon mal ein paar Tage "Magen-Darm" hatte, ist er ziemlich dürr.
Aber das kommt mir vielleicht auch schlimmer vor als es wirklich ist, weil unsere beiden Mopsmädels etwas...naja üppig sind. Im Vergleich zu denen wirkt er natürlich noch ausgemergelter.
Ich versuche jetzt einfach bis morgen früh die Nerven zu behalten und hoffe, dass dann bei der Blutuntersuchung was rauskommt, was man gut behandeln kann.
Vielen Dank noch mal an alle, die mir hier geschrieben haben, ihr habt mir sehr geholfen. Ich hätte das AB wahrscheinlich nicht weiter gegeben und das wäre ja vielleicht fatal gewesen.
Liebe Grüße
Martina