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Totgeburten bei Schafen und Rindern durchs BARFEN?

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    Totgeburten bei Schafen und Rindern durchs BARFEN?

    Hallo! Wir kämpfen einen leidigen Kampf...angeblich ist Hundekot schuld, dass Schafe hier Totgeburten erleiden. Deshalb sollen die Hunde verboten werden, bzw. an die Leine müssen!!!!! M.E. Quatsch... 1001 andere Möglichkeiten wurden bislang nicht untersucht. Nun fand ich eine Stellungnahme führender Parasitologen, dass die Hunde nicht die Ursache sein können, weil keine Rohfleischfütterung mehr erfolgt. Dem ist aber nicht so...!Im akut umstrittendsten Gassirevier (die Schafe ersetzen dort die Mähdrescher) werden viele Hunde gebarft. Und nun???? habt ihr fundierte Erkenntnisse und Quellen???? DANKE, KARO

    Hier die Stellungnahme - an und für sich pro Hund...



    VDH-News - Infektionen durch Hundekot?

    Seit einiger Zeit gibt es eine unsachliche und emotional geführte Diskussion über die Auswirkungen von Hundekot für die Gesundheit von Kühen. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. veröffentlicht im folgenden zu dieser Thematik ein Gutachten führender Parasitologen, um zur Versachlichung der Diskussion beizutragen.


    Wider die Panikmache um die Neosporose, die Verteufelung von Hunden als Verursacher von Rinderaborten — eine kritische Bewertung des Literaturstands
    Von Prof. Dr. H. Mehlhorn, Prof. Dr. A.O. Heydorn und Prof. Dr. E. Schein

    In jüngster Zeit wurden Bauern durch aufgebauschte Presseberichte, aber auch durch Aktionen von Bauernverbänden verunsichert. Ausgangspunkt ist, daß der Neospora caninum genannte parasitische Einzeller (im Kot von Hunden) angeblich für ungefähr 1/3 aller Rinderaborte verantwortlich ist – eine generelle Zunahme der Aborte wurde zudem nicht nur zwischen den Zeilen angedeutet.

    Die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zeigen bei nüchterner Bewertung aber, daß kein Anlaß zur Panik gegeben ist und daß erst recht kein Grund für eine Verteufelung von Hunden und insbesondere derer der Spaziergänger besteht.

    Die folgenden Fakten sind zu betrachten:

    1. Richtig ist, daß im Hundekot ein Einzeller ausgeschieden wird, der von Heydorn 1973 beschrieben und später von Dubey Neospora caninum genannt wurde. Dieser Erreger führt bei gesunden Tieren (Rind, Ziege, Maus, Ratte, Hund) aber zu keinerlei Krankheitssymptomen. Krankheitssymptome kann man nur erzeugen, wenn die Tiere experimentell vor der Infektion mit Cortison etc. vorbehandelt werden, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

    2. Nicht einmal erwiesen ist, daß Hunde, die serologisch positiv sind, auch ausgeschieden haben. Sie könnten auch nur selbst Träger des Parasiten sein und somit Antikörper produzieren.

    3. Richtig ist, daß bei gesunden Kühen häufig sog. Antikörper gegen diesen Einzeller nachgewiesen werden können. Diese Antikörper finden sich in Australien in bis zu 20% der Kühe, in Deutschland oft bei 5% der Tiere. Dies bedeutet aber nicht unbedingt, daß der Parasit auch noch anwesend ist.

    4. Richtig ist, daß bei einer Anzahl von abgetöteten oder krank geborenen Foeten von Rindern und (noch seltener) von Hunden Stadien von Neospora nachgewiesen wurden.

    5. Falsch ist, daß dieses Auffinden von Parasiten der endgültige Beweis ist, daß die Parasiten die tatsächliche oder alleinige Ursache für den Abort sind. Der wissenschaftliche Beweis, daß Neospora für sich alleine Aborte auslöst, wurde bisher nicht erbracht. Die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (Autoren Dr. S. Schmidt, Dr. Zioleck, Dr. S. Grundlach) hat allein 17 Gründe für Rinderaborte aufgelistet, die auf Infektionen zurückgehen – weitere existieren sicher auf Grund genetischer Zuchtfaktoren oder Stoffwechselerkrankungen. Diese anderen möglichen Ursachen wurden bei den Untersuchungen der abortierten Foeten nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen. Es ist bei der Sachlage der geringgradigen Vermehrung von Neospora in gesunden Tieren offenkundig, daß sich Neospora als „Trittfahrer“ in kranken Foeten ausbreitet. Dies wird auch dadurch belegt, daß z.B. in Australien bei Herden mit 20%iger Durchseuchung mit Neospora zum Teil überhaupt keine Aborte auftraten.

    6. Richtig ist, daß Hunde Dauerstadien von Neospora im Kot ausscheiden, dies aber nur sehr kurz und in sehr geringem Maße und auch nur, wenn sie rohes (= ungekochtes, nicht tiefgefrorenes) erregerhaltiges Fleisch gefressen haben. Dies ist beim typischen „chappi-ernährten“ Hund der Spaziergänger nicht der Fall. Auch die früher noch praktizierte Hausschlachtung auf Bauernhöfen, bei der etwas „Rohes“ für die Hofhunde „abfallen“ konnte, ist heute extrem selten. Darüberhinaus sind die Parasiten selbst in befallenen Tieren extrem rar, so daß ein Übertragungsrisiko gering ist.


    Fazit:
    Die Übertragung der - nach unserer Meinung - für gesunde Tiere ungefährlichen Neospora-Stadien erfolgt somit im wesentlichen von der Kuh aufs Kalb. Sofern überhaupt Hunde in nennenswertem Maße an der Verbreitung beteiligt sind, so sind es die Hunde der Bauern selbst – sofern sie mit rohem Fleisch ernährt werden. Zu einer Verteufelung von Spaziergängerhunden besteht somit absolut keine Veranlassung. Die in einigen Presseberichten hervorgehobene Zunahme von N. caninum-verursachten Aborten ist völlig widersinnig, da Hunde heute viel seltener mit rohem Fleisch gefüttert werden als früher. Falls dennoch die Zunahme richtig wäre, würde dies die Unschuld des Hundes beweisen.

    Prof. Dr. H. Mehlhorn
    Inst. f. Parasitologie
    Uni Düsseldorf
    40225 Düsseldorf
    Prof. Dr. A.O. Heydorn
    Prof. Dr. E. Schein
    Inst. f. Vet. Parasitologie
    FU Berlin
    14163 Berlin

    #2
    Dazu gibt es hier bereits jede Menge Threads, da baer z.Zt. die Suchfunktion nicht funktioniert, kann ich leider keine Links dazu setzen.

    Man läßt Hunde auch grundsätzlich nicht auf Weiden ihre Geschäfte machen.
    In der Schweiz ist es übrigens vorgeschrieben, die Hinterlassenschaften der Hunde grundsätzlich zu beseitigen, auch im Feld oder Wald!!
    Gruß Elke mit den Minitüten Pixel, Ni T. & Kyko
    und dem Timor-Bub und Shari-Schneckchen im Herzen
    Mail ->

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      #3
      Danke, das wissen wir und da wird auch viel gemacht. Was wir brauchen sind fundierte Gegenargumente, momentan wird eine Gesetzesvorlage erarbeitet, die Leinenzwang von April bis Oktober vorsieht. Das wäre schlimm! Bei Verstoß hohe Bußgelder.

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        #4
        Hallo Gast,

        das ist quatsch, daß 1/3 aller Aborte durch Hundekot (wegen Neospora) verursacht ist. Dazu gibt es bereits zahlreiche Arbeiten die dies widerlegen. Und die Aussagen in dem Text - liest man mal genau - dies auch nicht widerlegen.

        Im übrigen gibt es genauere Untersuchungen mit genauren Ergebnissen.

        Kommentar


          #5
          Gesetzesvorlage

          Hi

          kann man das irgendwo einsehen bzw verfolgen, wie das mit einer Gesetzesvorlage aussieht bzw wer die am Erarbeiten ist und aufgrund welcher Fakten??

          Fragghrüßchen
          hanna
          GHrüßchen
          Hanna

          Du warst als Hund der beste Mensch,
          den man zum Freund haben konnte.

          In stillem Gedenken https://www.youtube.com/watch?v=g6EbiJd3dhs

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            #6
            Hallo und Gruss aus der Schweiz!

            Bei uns stehen in allen Quartieren, an Spazierwegen und auch noch sehr abseits auf Wanderwegen die sogenannten "Robidog". Das ist ein spezieller, grüner Abfalleimer, der aussen Spender für die Säcke hat. Jeder Hundeführer nimmt sich dort Säcklein, damit er auf dem Spaziergang das Häufchen seines Hundes aufnehmen kann und dies verknüpft in einen Robdog-Abfallkorb werfen kann. Gar nicht so komliziert, nebenbei kann man noch täglich die Kotbeschaffenheit kontrollieren! Übrigens wird das Ganze bei uns mittels der Hundesteuer finanziert und von den Angestellten der Gemeinde gewartet.

            Mein Vorschlag: Anstatt hochgestochene Diskussionen zu führen, bittet doch eure Stadt oder Bezirk, solche Robidogs aufzustellen. Ist so oder so eine saubere Sache.

            Grüessli
            Maggie

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              #7
              Hallo,
              das Aufstellen dieser Tütenspender wurde auch schon bei unserer Gemeinde angefragt, wir bekamen die Antwort, dass dafür keine Geld da wäre und das man dafür die Hunde-Steuer erhöhen müßte, naja, da frage ich mich, was die Gemeinden für die von uns bezahlte H-Steuer bis jetzt tun, nämlich nichts, außer Bescheid ausstellen, Marke verschicken, Geld einsäckeln . Sie sind bei uns nicht mal bereit, ein paar Mülleimer mehr aufzustellen, damit man seine Kottüten nicht ewig mit sich rumtragen muß.
              Grüßle
              Martina mit Alia, Amy, Micky, Senta & Pipsi für immer im Herzen

              Kommentar


                #8
                Hallo in die Schweiz...
                !!!!!!
                genau das wurde als erstes unternommen. Hundebesitzer haben Tütenspender gesponsert und füllen sie täglich auf....!!!!! Saubären unter den Hundebesitzern werden angesprochen, die Hinterlassenschaften aufzuheben, das ist als erstes geschehen!

                Wir wollen auch keine hochgestochenen Diskussionen führen, ABER: es wird ein Gesetzestext erarbeitet, der im Landtag verabschiedet werden muss....insofern ist es also wichtig, dass wir die Politiker mit Argumenten erreichen, dass
                a) die Argumentation nicht stimmt
                b) das Problem nicht gelöst wird siehe Artikel...

                Die Presseberichtserstattung ist pro Gesestzesentwurf.

                UND: wenn das Gesetz mal da ist, weil die Landwirtschaftsverbände sich durchsetzen, dann kann jede Gemeinde von April bis Oktober Leinenzwang verhängen. D.h. selbst wenn es die eigene Gemeinde nicht tut, weiß man bei Wanderung u.ä. nie, ob man nun im Leinengebiet ist oder nicht... die für Verstöße vorgesehenen Bußgelder sind erheblich.

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                  #9
                  Noch mal in die Schweiz.... auch bei uns stellt die Spender NICHT die Kommune auf, sondern Hundehalter, die Brücken bauen und nicht wollen, dass das Kind mit dem Bad ausgeschüttet wird

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                    #10
                    Tag zusammen,

                    zugegeben: Ich kann`s nicht mehr hören - ewig dieser böse Fingerzeig auf Hunde ...jetzt sollen sie auch noch schuld für Todgeburten sein?! Das hierbei mit rohfleisch ernährte Hunde besonders in Betracht kommen sollen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, halte das persönlich für Unsinn. Aber da die meisten Hunde ja "gottseidank" eh mit TroFu ernährt werden....

                    Übrigens ist mein Hund vor 2 Jahren sehr schwer an einer Giardien-Infektion erkrankt die er sich durch SCHAFSKOT eingefangen hat.
                    2X jährl. sind unsere Rheinwiesen hier von diesem Zeug im warsten Sinne übersät und stellen ebenfalls eine Gefahr für Hunde und Kinder dar sich Krankheiten/ Parasiten einzufangen.

                    Aber das ist normal!!?
                    LG,Silvia.

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                      #11
                      Kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen!

                      Ich selber lebe in München und hier wird vehement daran gearbeitet, dass Hunde in staatlichen Parks an die Leine müssen. Dabei kommen immer neue Argumente auf den Tisch. Gutachter rauf und runter werden zitiert...! Die Mehrheit der Hundehalter denkt, es betrifft nur den Englischen Garten. Das ist falsch. Die Gefahr, dass, sobald entsprechende Gesetze verabschiedet werden, landesweit Leinenzwang ausgesprochen werden kann sehe ich leider auch. Warum das so passieren kann, bei Interesse das Forum Mensch und Hund im Internet - Eingangs-HP lesen.

                      Was die Schafe anbelangt...in Thüringen gab es erst im Juli wieder Fälle von Q-Fieber, das Schafe verbreiten und was für schwangere Frauen sehr gefährlich ist. Auch so rum wird ein Paar Schuhe draus.


                      Ulrike H.

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                        #12
                        ist off-topic, aber:

                        in Thüringen wird energisch an der Abschaffung schwangerer Frauen gearbeitet...

                        Grüße von Susanne (noch Thüringerin)+Claudio

                        Kommentar


                          #13
                          Original geschrieben von Quarus2002
                          ist off-topic, aber:

                          in Thüringen wird energisch an der Abschaffung schwangerer Frauen gearbeitet...

                          Grüße von Susanne (noch Thüringerin)+Claudio


                          Wieviele haben sich eigentlich dagegen gewehrt, als die Grundrechte für Hundehalter auf Verletzlichkeit der eigenen Wohnung beschnitten wurden?

                          Und nun so ein Aufstand.

                          Kommentar


                            #14
                            Leider ist dieses leidige Thema bei uns gerade wieder aktuell:

                            ZITAT

                            06.12.2008 | | (Salzburger Nachrichten)
                            Häufigste Ursache für Fehlgeburten
                            Die häufigste festgestellte Ursache für Fehlgeburten bei Kühen ist der Parasit Neospora caninum. Der Krankheitserreger kann bei Kühen Neosporose auslösen. Sie kann zu Fehlgeburten und verringerter Milchleistung führen. Die von Hunden mit dem Kot ausgeschiedenen Eier des Parasiten können Wochen bis Monate im Futter überleben. Sodass sich Kühe – auch wenn sie niemals das Gras unter einem frischen Hundehaufen fressen würden – über das Heu anstecken können. Hunde können den Parasiten nur aufnehmen, wenn sie rohes Gewebe eines infizierten Rindes fressen. Untersuchungen in Bayern mit 17.000 Blutproben haben ergeben, dass der einzellige Parasit zu den weltweit am häufigsten festgestellten Ursachen für Fehlgeburten bei Kühen zählt.

                            ZITATENDE

                            Na das ist ja wieder Wasser auf die Mühlen der Hundegegner!


                            Schlüßelsatz ist "Hunde können den Parasiten nur aufnehmen, wenn sie rohes Gewebe eines infizierten Rindes fressen."

                            Meine Frage: Welche Hunde kommen denn auf welchem Wege an dieses rohe Gewebe!? Wohl am ehesten die eigenen Hofhunde!? Oder können Barfer dieses Fleisch irgendwo bekommen - wenn ja wäre das aber auch nicht wirklich korrekt von den Bauern - oder???

                            Ich möchte gerne einen Leserbrief schreiben, bräuchte aber vernünftige Gegenargumente! Gibt es hier - außer dem VDH Artikel - brauchbare Informationen!?

                            Danke + LG von,
                            Jina + Gustl + Frauli
                            Wer A sagt der muß nicht B sagen, er kann auch erkennen, daß A falsch war. (Bertolt Brecht)

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Jina+Gustl Beitrag anzeigen
                              Meine Frage: Welche Hunde kommen denn auf welchem Wege an dieses rohe Gewebe!?
                              "rohes gewebe" ist in diesem fall ja erstmal nichts anderes als tote, ungekochte kuh

                              meines wissens nimmt der hund die parasiten / eier auf, wenn er die nachgeburt einer infizierten kuh frist. ob noch andere körperteile des rindes betroffen sind, weiß ich leider nicht, aber ich glaube das es unter barfern sicher puplik wäre.
                              grüßle
                              Susanne

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