Wunde Ballen, Schwielen

[Gast]

Unsere Malinois-Hündin (3J.) hat regelmässig wunde Ballen, was sie bei der Arbeit und beim Spaziergang sehr behindert. Vielfach lösen sich ganze Hautfetzen (Grösse bis 1cm2). Sie leckt oft und kriegt dadurch noch zusätzlich Schwielen und entzündete Stellen zwischen den Zehen. Salben helfen nur bedingt. Ich vermute eher eine Allergie, Pilz oder sonst ein gesundheitliches Problem. Wir barfen. Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem?

Danke für jeden Hinweis

Ivo

[timsha]

Hi Ivo

Wenn sie eh' schon dran leckt und dadurch die Stellen aufgeweicht sind, dann ist Creme eher kontraproduktiv.

Eine Entzündung im Zwischenzehenbereich habe ich bei meiner Hündin lediglich mit Desinfektionsspray behandelt. Zwischen die Zehen gesprüht und die Pfote etwas festgehalten, damit das Spray antrocknet. Ist eine langwierige Angelegenheit und man muss am Ball bleiben.

Ich kannte einen Mali, der sich permanent die Krallen bis ans Leben abgelaufen hat, weil er nur in Bewegung war. Erschwerend kam hinzu, dass er mit großem Ergeiz riesige Wackersteine im Bach bewegte. Er versuchte sie ständig unter sich zu "buddeln". Abgelaufene Ballen waren bei Brix das kleinste Übel.

Wenn Du den Verdacht auf eine Allergie hast, dann hilft wohl nur eine Ausschlußdiät. Geh mal über die Suche, da gibt es jede Menge Infos dazu.

[bkbalou]

Jenny hat um diese Jahreszeit regelmäßig wunde zwischenzehenbereiche die auch stark jucken. Lt. TÄ ist es eine Kontaktallergie, denn Milben sinds definitiv nicht. Ich spüle den wundgeleckten Bereich immer mit H2O2 aus damit der Dreck rausgeschäumt wird und jetzt haben wir auch eine Salbe die sehr gut hilft.

Vllt ist es bei deiner Hündin ja auch sowas? Ist es nur zu best. Jahreszeiten? Wirds schlimmer wenn sie durch Gras läuft ?(ist bei Jenny so).

LG Kerstin

[Doberlein]

Original geschrieben von bkbalou
Lt. TÄ ist es eine Kontaktallergie, denn Milben sinds definitiv nicht.

hallo Kerstin,

hat sie geaeussert gegen was? Ich selber habe Kontaktekzeme, das geht ja ziemlich schnell, dass ne Reaktion kommt, kann ich mir bei Ivos Hund jetzt nicht unbedingt vorstellen?!

Mein Djoker hat (auch jahreszeitbedingt) aehnliche Symptome und auch definitiv keine Milben.

Die Ballen sind bei ihm aber ok.

Bei den Malis kann ich mir gut vorstellen, dass sie durch ihre "triebige" Art schnell auch die Ballen wund haben. Ivo, was fuetterst Du ihm denn (mit oder ohne Getreide?) und hat er das immer, also jahreszeitenunabhaengig?

und noch ne Anmerkung aus den NL: die heissen doch gar nich Mali, die heissen Mechelse Herder *hihi*

[bkbalou]

@annette: nein keine Ahnung wogegen sie so reagiert - sie hat zur Zeit ja andere Probleme. Aber ich schätze mal das es eine besondere Grasart/Blumenart sein muss die speziell zu dieser Jahreszeit wächst. Ich und auch sie können gut damit leben - ist ja nur einmal jährlich und ich weiß was gut hilft und so haben wirs nach ner woche wieder weg. Ich sehs nicht so schlimm.

Bei ihr ists zudem ja wirklich nur die Vorderpfote und nix anders.

LG Kerstin

[Gast]

Hi,

ist es denn wirklich 'abgelaufen', oder kommt es von Innen heraus?

Mascha hat Stellen, die aussehen wie Abschürfungen jetzt das dritte Mal am Ende der Läufigkeit und ich gehe von einer sog. Autoimmunerkrankung aus. Behandelt wird sie klassisch homöopathisch.

Hat deine Hündin weitere Symptome an Fell/Haut?

[Gast]

Hallo allerseits. Vielen Dank für die verschiedenen Hinweise und Tipps.

Ich gehe davon aus, dass die wunden Stellen und Schwielen zwischen den Zehen ein Thema bei Uma ist, das Ablösen der Haut an den Ballen dagegen ein anderes. Eine allfällige Gemeinsamkeit wäre höchstens das Immunsystem oder eine Reaktion der Meridiane.

Zu den Zehenzwischenräumen: Nach unserer Erfahrung treten die wunden Stellen im Winterhalbjahr häufiger auf. Wir laufen allerdings kaum auf gesalzenen Strassen, weshalb dies als Erklärung eher auszuschliessen ist. Trockene Luft wäre schon eher eine Erklärung. Das ständige Lecken deutet allerdings darauf hin, dass es juckt oder beisst. Momentan waschen wir die Pfoten nach jedem Spaziergang mit einer Jod-Lösung. Bin zwar nicht so Fan davon und suchte eigentlich nach einer natürlichen Alternative. Gleiches gilt es zu einem Spray oder einer Salbe zu sagen, die man zusätzlich nach dem Waschen auftragen könnte. Hirschtalg oder Ringelblumensalbe?

Zu den Ballen: Ich trainiere mit Uma intensiv im Katastrophenhunde-Bereich und etwas weniger regelmässig Agility, meine Frau macht mit ihr IPO. Auf den Trümmern gibt es natürlich viele scharfkantige Gegenstände und vor allem Staub und trockene Luft. In der Regel setzt das den Hunden bzw. deren Ballen zwar nicht sonderlich zu. Auch bei Uma sind keine abgescheuerten Ballen oder Schnitte festzustellen. Vielmehr löst sich die Haut in Blasen (wie bei Menschen nach einer Wanderung), die allerdings - soweit ich das beurteilen kann - nicht mit Flüssigkeit gefüllt sind. Daher der Verdacht auf die Ernährung.

Was haltet ihr davon, wenn ich einerseits die Ballen und Zehen äusserlich behandle und gleichzeitig mit einer Eliminationsdiät (Huhn und ein Gemüse) beginne?

Liebe Grüsse

Ivo

[Gast]

Hallo Ivo,

äußerlich würde ich nicht cremen, sondern nur 'waschen' bzw. abtupfen - z.B. mit Calendula-Tinktur.

Hilft das Jod?

Ausschluß-Diät ja, dann aber nicht mit Huhn sondern eher Pferd oder evtl. Lamm ...

allerdings sind solche Blasen kein typisches Allergie-Symptom (wunde Zwischenräume schon eher)... ich wäre interessiert daran zu hören, ob es klappt (bin da skeptisch).

[Elfi Z.]

Hallo Ivo,

lies das www.forza10.com/deu/info/veterinario/basi.htm mal durch.

LG Elfi

[Gast]

Hallo Ivo, hallo Elfi,

das ist ein sehr interessanter link!

Für Ivo ist dabei wichtig, daß Huhn tatsächlich nicht geeignet ist für eine Ausschlußdiät, sondern Lamm.

Generell ist eine Ausschlußdiät auch geeignet, bei Problemen dieser Ursache (Residual-Faktor) zu helfen - Bio-Produkte, Lamm, Pferd, Fisch wären eine denkbare Lösung.

Auch bei dieser Auflistung steht nichts von Blasen unter den Ballen - bisher bleibe ich bei meiner Annahme, daß diese nichts mit der Ernährung zu tun haben.... Hoffentlich habe ich Unrecht!

[Korry]

Hallo zusammen,

ich habe einigen Hunden, die diese Probleme mit den Pfoten/Ballen hatten helfen können, indem ich ihnen Lachsölkapseln "verordnet" habe. Eine Riesenschnauzerhündin, die durch das komplette Labor und die Schulmedizin gelaufen ist - bei ihr löste sich die Haut von den Ballen - hat seit einem dreiviertel Jahr keinerlei Probleme mehr, nachdem sie die Lachsölkapseln bekommt. Unsere Hunde benötigen 45mg pro kg Körpergewicht im Erhaltungsbedarf und zum Anschieben in den ersten zwei Monaten das Doppelte. Bei einigen muss auch die Dauertherapie etwas höher sein. Das merkt man, wenn sich die Symptome wieder verschlimmern. Dann gibt man einfach wieder etwas mehr.
Meie Mädels bekommen täglich die Kapseln ins Futter, weil sie durch die Omega3 Fettsäuren einen positiven Einfluss auf den gesamten Organismus haben. Außerdem wirken sie auch noch entzündungshemmend.

Grüße von
Korry-Rita

[Trix, Uma & Co.]

Liebe Leute - Vielen Dank für die guten Tipps und Hinweise.

Ich möchte euch gerne über den Stand der Dinge in Sachen Schwielen und offene Pfoten von Uma informieren:

Ich war gestern bei einer spezialisierten Tier-Dermatologin (Schulmedizinerin...). Sie hat durch ihre Untersuchung einerseits eine Hefepilzinfektion, anderseits bakterielle Hautinfektion (Pyodermie) festgestellt. Letztere ist schwerwiegender, weil die Ursachen nur sehr schwer festgestellt werden können (Pollen, Futterallergie, Atopie).

Wir behandeln nun 3 Wochen lang die Symptome mit schulmedizinischen Mitteln, weil die Entzündung nach ihrer Einschätzung doch recht stark ist. Ziel ist es, die Entzündung in den Zehenzwischenräumen zum Verschwinden zu bringen. Die offenen Ballen fügt sie sich nach Aussage der Dermatologin selbst durch Kratzen und Beissen zu.

Sollten die Symptome dann abklingen, geht es an die Suche der Ursache. Pollen können ausgeschlossen werden, weil die Entzündung nicht saisonal auftritt. Das nächste ist Futterallergie. Hier kommt dann die bereits ins Auge gefasste Ausschlussdiät zum Tragen. Am häufigsten werden werden bakterielle Entzündungen durch Proteine ausgelöst, also alle Arten von Fleisch, Eier usw., während Gemüse oder Kohlenhydrate eher auszuschliessen sind. Werde eure Ratschläge gerne für die Ausschlussdiät aufnehmen. Bringt dies alles nichts, kommt eine sehr aufwändige Suche nach atopischen Allergenen auf uns zu.

Leider kann man sich auch nicht nur auf die Behandlung der Symptome beschränken, da Allergiker dazu tendieren, mit zunehmendem Alter stärker zu reagieren.

Wer mehr zu den Allergien wissen will: www.vetderm.ch > Ratgeber.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Ivo