Fliegenphobie

[Gast]

Hallo alle zusammen,

bin neu hier und möchte für dieses Forum ein großes Lob aussprechen.

Wir haben einen Zwergschnauzer 6 Monate (Momo) und einen Mischling 10 Jahre (Willi).

Willi haben wir als Welpen einem Obdachlosen weggenommen.
Der hat ihn gequält und hungern lassen.
Nun zu unserem Problem. Willi hat eine Fliegenphobie. Im Sommer ist der Hund kaum ansprechbar und verkriecht sich den ganzen Tag. Wenn er ein Insekt sieht dann fängt er an zu zittern und läuft mit eingezogener Rute in den Kleiderschrank um sich unter der Kleidung zu verstecken.
Er reagiert auch nicht mehr, wenn wir ihn rufen oder ansprechen.

Wir haben es schon mit Bachblüten probiert, hat aber nichts gebracht.

Im Moment ist er die Ruhe selbst und hält sich auch wieder im Wohnzimmer auf. Ich habe schon Angst wenn es wieder wärmer wird.

Hat einer vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß einen Rat?

Liebe Grüße Bianca

[margit]

Hallo Bianka,

was muss der arme Kerl in seinem Leben mitgemacht haben......also da bin ich aber auch mit meinem Latein am Ende. Konfrontieren ? Fliegen einfangen, in Gläser tun und ihm zeigen ? Damit er sieht, die sind doch harmlos hier.......Ich weiß es nicht. Hast Du mit deinem TA darüber gesprochen ? Vielleicht wirklich ein leichtes Psychopharmaka ?
Auf jeden Fall würd ich vorsorglich überall Fliegenfänger aufhängen oder Netze in die Fenster machen...tja und draußen....man ist das übel......Bei dem Obdachlosen waren sicher massenhaft Fliegen und er muss erst mal wieder Vertrauen bekommen. Das ist nicht einfach.......
Ich hoffe, es kommen noch ein paar gute Ratschläge
und ich drücke euch die Daumen, das es nicht wieder so schlimm wird..
Grüße
Margit

[Gast]

Liest sich jetzt blöd:

Selber Fliegen ´züchten´ und auf Konfrontation. Rund ums Jahr. Fliegen sind nunmal (fast) immer überall, da würde ich Konfrontation wählen, diese immer positiv unterlegen (ja, auch mal negativ mit Schimpfe - verbal - je nach Hund) aber def. nicht scheuen! Schon gar nicht meiden.

Fliegen fangen kann sooooo schön sein, also finde es schöööön! Es ist ja soooo lustig - unterstütze ihn dabei, gehe mit ihm gemeinsam auf Jagd!

Puh, viel Erfolg (und Duchhaltevermögen!)!

[ulrike g.]

Hi Bianca!

Wie lange hat Willi (10 Jahre) denn schon diese Fliegenphobie?

Kam das von Heut auf Morgen?

Gab es einen konkreten Auslöser?
(Wir sind im Herbst von einem Wespenschwarm überfallen und gejagt worden. Das war Alptraum pur. Noch Wochen danach sind Bart (ihn hat es voll erwischt) und ich in Panik geraten, wenn so ein Monsterchen angeflogen kam.)

Hat er vor toten Fliegen auch Angst?

liebe Grüße
Ulrike

[Bianca]

Hallo Bianca,
das Problem habe ich auch mit einer meiner Hündinnen. Sie hat nie ein schlechtes Erlebnis gehabt, sie ist von mir selbst gezogen.
Sobald sie nur eine Fliege hört, kriegt sie Panik und verhält sich so wie dein Willi. Sie ist im Winter geboren und hat keine Fliegen in der wichtigen Zeit kennengelernt, ich denke, es liegt daran bei ihr.
Ich mache überall Fliegengitter an die Fenster, damit geht es ganz gut.

[Gast]

Mein Kucky, spanischer Straßenhund, hatte auch eine Fliegenphobie. Wenn er nur eine vor dem Fenster gehört hat oder im Fernseher eine zu hören war, hat er sich verkrochen und war nicht mehr ansprechbar. Der Tierarzt meinte, er hätte vielleicht mal eine Verletzung gehabt und deshalb viele Fliegen um sich und an sich ...
Im Endeffekt haben wir in der Wohnung an allen Fenstern Fliegengitter angebracht und waren stets auf der Hut, dass sich keine Fliege in die Wohnung verirrt. Auf das Brummen von Bienen reagierte er auch, aber längst nicht so panisch.
Ich würde es an Deiner Stelle im Notfall mit Rescue-Tropfen versuchen. "Desensibilisieren", d. h. ihn an das Geräusch von diesen Tieren gewöhnen wirst Du nicht können und ich, ehrlich gesagt, würde da kein Experiment machen und ihn vermehrt damit konfrontieren. Wer weiß, was man damit in ihm auslöst. Man weiß nicht, welches Trauma sich hinter seiner Panik verbirgt. Bei Kucky, der leider nur 6 Jahre bei uns lebte, hat sich an seiner Angst vor dem Geräusch, dass sie beim Fliegen machen, aber auch vor der Mücke selbst, nie etwas verändert - und ich stand genau so unter Strom, wenn sich doch mal eine herein verirrt hat.

Alles Liebe für Euch
Ursula

[ulrike g.]

Guten Morgen!

Das "schlechte Erlebnis" kann auch schlicht sein, dass der Hund ständig von Fliegen "gebissen" wird oder zumindest eine Zeitlang extrem von Fliegen "attackiert" wurde, aufgrund von z. B. erhöhter Attraktivität für die Fliegen (besonders gut riechend/Stoffewechsel, ect.).

liebe Grüße
Ulrike

[Gast]

Hallo ihr Lieben,

danke für eure Antworten.
Das Problem hat er schon sein ganzes Leben. Tote Fliegen frißt er auf und nach den lebenden schnappt er auch, wenn die in seine Nähe kommen.
Ich weiß nicht ob die Konfrontation gut wäre, weil er sowieso ein großes Sensibelchen ist und ich habe Angst, dass das Problem noch schlimmer wird.

Der Tierarzt meinte nur das jeder Hund eine Macke hätte und das man das Verhalten ignorieren sollte.
Toll, das hilft mir auch nicht weiter.
Ich hatte auch schon gedacht, es mit Beruhigungsmitteln zu versuchen, aber ist es gut den Armen den ganzen Sommer ruhig zu stellen?

Aber ich schon beruhigt, daß ich nicht die Einzige bin, die das Problem hat.

Liebe Grüße Bianca

[MaReni]

Re: Liest sich jetzt blöd:

Original geschrieben von Sambia
Fliegen fangen kann sooooo schön sein...

Ja, fragt sich nur, für wen.
Unser ehemaliger Kettenhund ging anfangs über Möbel, sprang gegen Wände und Türen. Wir arbeiten dran und es ist schon wesentlich besser geworden - dank klebriger ekliger Fliegenfänger und der ganz wichtigen Regel im Sommer niemals eine BARF-Mahlzeit im Haus zuzubereiten.