Liebes Forum,
meiner Hündin geht es ziemlich schlecht und in der Hoffnung, einen wertvollen Tipp zu bekommen, wende ich mich an euch.
Meine Holly (Chihuahua) ist 11 Jahre alt und hat mit dem Rücken Probleme gehabt. Da die Schmerzen zum Teil schlimm waren, haben wir sie oft tierärztlich vorgestellt. An einem Samstag war es wieder schlimm und mein Mann brachte sie zum Tierarzt. Dort wurde ihr ein Medikamentencocktail subkutan verabreicht, als Depot. Enthalten war ein NSAID und Kortison. Am gleichen Abend verschlechterte sich ihr Zustand, sie erbracht mehrfach, auch blutig. Wir fuhren in die Klinik und trotz meiner Bitte, einmal Blut abzunehmen, wurde es nicht gemacht, stattdessen wurde ihr u.a. ein Medikament gegen Übelkeit verabreicht (sehr junger und überforderter Arzt im Dienst).
Erst am Montag konnte ich sie zu unserer Haus-Tierärztin bringen. Sie nahm Blut ab und zwei Tage später der Befund - Nierenwerte hoch. Das hat alles ins Rollen gebracht. Das war die erste akute Niereninsuffizienz. Daraus wurde dann, sicher auch wegen der zeitlich verzögerten Therapie, eine leichte chronische Niereninsuffizienz. Allerdings haben wir das super im Griff gehabt, alle Nierenwerte haben sich normalisiert und sie war lange fit. Ich füttere natürlich seit jeher eine Nierendiät (Barf), eine medikamentöse Therapie war nie nötig. Das ist jetzt über 3 Jahre her. Noch im Januar hatte sie eine Blut- und Urinuntersuchung gehabt und alles war gut. Sie ist sonst ein fitter und aktiver Hund.
Kürzlich hat sie angefangen zu husten und ich brachte sie zur Kardiologin, wo sie schon lange Routineuntersuchungen bekommt (bisher leichte Insuffizienz, aber stets stabil). Das Herz hatte sich tatsächlich deutlich verschlechtert und zum Lungenödem geführt. Die Atemfrequenz war auch über 30/min. Sie hat dann relativ rasch mehrere Medikamente eindosiert bekommen: zunächst Vetmedin und Upcard (Torasemid). Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass sie chronisch Nierenkrank ist und Torasemid eigentlich kontraindiziert ist. Eine Dosisanpassung wurde aber nicht für nötig gehalten, zudem sah man Herz und Lunge erst einmal im Vordergrund. Natürlich kam es so, wie es nicht kommen sollte. Sie fing an, massiv zu trinken, schlief teilweise neben dem Wassernapf. Ich brachte sie zur Haus-Tierärztin, wo man mich erst damit abspeiste, dass das normal sei, aber später doch Blut abnahm. Und die Nierenwerte waren angestiegen (Kreatinin 1,9 mg/dl, vorher in der Norm). Upcard wurde in der Dosis etwas reduziert, aber nicht ganz abgesetzt, damit die Lunge nicht "vollläuft". Zusätzlich wurde ein ACE-Hemmer (Enalapril) für sinnvoll gehalten, um die Niere zu schützen. Danach wurde es aber nur NOCH schlimmer, sie fing an zu erbrechen und verweigerte das Futter. Ich brachte sie abermals zum Tierarzt, und nun waren die Nierenwerte sehr schlecht (Kreatinin bei 3,9 mg/dl). Zusätzlich war die Lipase erhöht, weshalb eine akute Pankreatitis diskutiert wurde, allerdings bin ich mir da nicht sicher, denn auch bei einer Nierenschädigung kann die Lipase ansteigen, da das Enzym renal eliminiert wird. Das alles war Mittwoch. Seitdem ist sie tagsüber in der Praxis und wird infundiert, aber nur sehr langsam und sehr vorsichtig (4-6 ml pro Stunde bei fast 10 Stunden Aufenthalt, bei einem Körpergewicht von 3,5kg), um das Herz nicht zu belasten. Am Mittwoch war sie abends zuhause sogar wieder total fit, hat mit Appetit gefressen und war wieder meine Holly. Gestern kam sie aber wieder platt nach Hause und ich ahnte schon, dass die Blutuntersuchung heute früh nicht gut ausfallen würde. Aber es ist noch schlimmer, als ich es befürchtet habe. Harnstoff und Phosphat sind gesunken, Kreatinin aber noch weiter gestiegen auf 5,1 mg/dl.
Ich bin so unendlich traurig. Sie ist mir so wichtig und ich würde ihr so gerne helfen.
Prinzipiell ist die Situation ja so, dass sie eine akute Niereninsuffizienz medikamentös-toxischer Genese hat. Das ist ja im Grunde behandelbar. Erschwerend kommt eben hinzu, dass die Niere vorher nicht ganz fit war und dass das Herz auch angeschlagen ist. Zum Herz möchte ich sagen, dass ich sehr verwundert war, dass es doch so rasch schlechter wurde. Im Alltag hat sie am Tag vielleicht 1-2x kurz gehustet (manchmal auch gar nicht), war aber sonst super fit, hat lange Spaziergänge gemacht, gefressen, ist gerannt - man hat es ihr also bis auf das minimale Husten NULL angesehen.
Da ihre Lebensqualität bis vor kurzem so super war und die akute Niereninsuffizienz theoretisch behandelbar ist, hatte ich so große Hoffnung, dass sie das übersteht. Nach den heutigen Blutwerten bin ich aber völlig niedergeschmettert.
Das Vorgehen ist jetzt so:
Upcard, das bisher noch immer in ganz reduzierter Dosis gegeben wurde, wird jetzt über das Wochenende pausiert. Enalapril erst einmal auch. Es bleibt nur Vetmedin. Sie kriegt morgen noch eine Infusion, Sonntag kann ich sie zuhause selbst infundieren und Montag schauen wir erneut nach den Werten.
Gibt es hier liebe Menschen, die das schon einmal durchgemacht haben und mir ihre Einschätzung zu unserer Situation geben können?
Ich bin völlig durcheinander: Medikamente wirklich pausieren? Infusionsmenge erhöhen (es kommt mir doch wenig vor und wirklich helfen tut es auch nicht)? Gibt es sonst noch etwas sinnvolles, was wir tun können, um unserer Hündin das Leben zu retten oder zumindest noch ein paar schöne Monate zusammen zu haben?
Ganz liebe Grüße!
meiner Hündin geht es ziemlich schlecht und in der Hoffnung, einen wertvollen Tipp zu bekommen, wende ich mich an euch.
Meine Holly (Chihuahua) ist 11 Jahre alt und hat mit dem Rücken Probleme gehabt. Da die Schmerzen zum Teil schlimm waren, haben wir sie oft tierärztlich vorgestellt. An einem Samstag war es wieder schlimm und mein Mann brachte sie zum Tierarzt. Dort wurde ihr ein Medikamentencocktail subkutan verabreicht, als Depot. Enthalten war ein NSAID und Kortison. Am gleichen Abend verschlechterte sich ihr Zustand, sie erbracht mehrfach, auch blutig. Wir fuhren in die Klinik und trotz meiner Bitte, einmal Blut abzunehmen, wurde es nicht gemacht, stattdessen wurde ihr u.a. ein Medikament gegen Übelkeit verabreicht (sehr junger und überforderter Arzt im Dienst).
Erst am Montag konnte ich sie zu unserer Haus-Tierärztin bringen. Sie nahm Blut ab und zwei Tage später der Befund - Nierenwerte hoch. Das hat alles ins Rollen gebracht. Das war die erste akute Niereninsuffizienz. Daraus wurde dann, sicher auch wegen der zeitlich verzögerten Therapie, eine leichte chronische Niereninsuffizienz. Allerdings haben wir das super im Griff gehabt, alle Nierenwerte haben sich normalisiert und sie war lange fit. Ich füttere natürlich seit jeher eine Nierendiät (Barf), eine medikamentöse Therapie war nie nötig. Das ist jetzt über 3 Jahre her. Noch im Januar hatte sie eine Blut- und Urinuntersuchung gehabt und alles war gut. Sie ist sonst ein fitter und aktiver Hund.
Kürzlich hat sie angefangen zu husten und ich brachte sie zur Kardiologin, wo sie schon lange Routineuntersuchungen bekommt (bisher leichte Insuffizienz, aber stets stabil). Das Herz hatte sich tatsächlich deutlich verschlechtert und zum Lungenödem geführt. Die Atemfrequenz war auch über 30/min. Sie hat dann relativ rasch mehrere Medikamente eindosiert bekommen: zunächst Vetmedin und Upcard (Torasemid). Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass sie chronisch Nierenkrank ist und Torasemid eigentlich kontraindiziert ist. Eine Dosisanpassung wurde aber nicht für nötig gehalten, zudem sah man Herz und Lunge erst einmal im Vordergrund. Natürlich kam es so, wie es nicht kommen sollte. Sie fing an, massiv zu trinken, schlief teilweise neben dem Wassernapf. Ich brachte sie zur Haus-Tierärztin, wo man mich erst damit abspeiste, dass das normal sei, aber später doch Blut abnahm. Und die Nierenwerte waren angestiegen (Kreatinin 1,9 mg/dl, vorher in der Norm). Upcard wurde in der Dosis etwas reduziert, aber nicht ganz abgesetzt, damit die Lunge nicht "vollläuft". Zusätzlich wurde ein ACE-Hemmer (Enalapril) für sinnvoll gehalten, um die Niere zu schützen. Danach wurde es aber nur NOCH schlimmer, sie fing an zu erbrechen und verweigerte das Futter. Ich brachte sie abermals zum Tierarzt, und nun waren die Nierenwerte sehr schlecht (Kreatinin bei 3,9 mg/dl). Zusätzlich war die Lipase erhöht, weshalb eine akute Pankreatitis diskutiert wurde, allerdings bin ich mir da nicht sicher, denn auch bei einer Nierenschädigung kann die Lipase ansteigen, da das Enzym renal eliminiert wird. Das alles war Mittwoch. Seitdem ist sie tagsüber in der Praxis und wird infundiert, aber nur sehr langsam und sehr vorsichtig (4-6 ml pro Stunde bei fast 10 Stunden Aufenthalt, bei einem Körpergewicht von 3,5kg), um das Herz nicht zu belasten. Am Mittwoch war sie abends zuhause sogar wieder total fit, hat mit Appetit gefressen und war wieder meine Holly. Gestern kam sie aber wieder platt nach Hause und ich ahnte schon, dass die Blutuntersuchung heute früh nicht gut ausfallen würde. Aber es ist noch schlimmer, als ich es befürchtet habe. Harnstoff und Phosphat sind gesunken, Kreatinin aber noch weiter gestiegen auf 5,1 mg/dl.
Ich bin so unendlich traurig. Sie ist mir so wichtig und ich würde ihr so gerne helfen.
Prinzipiell ist die Situation ja so, dass sie eine akute Niereninsuffizienz medikamentös-toxischer Genese hat. Das ist ja im Grunde behandelbar. Erschwerend kommt eben hinzu, dass die Niere vorher nicht ganz fit war und dass das Herz auch angeschlagen ist. Zum Herz möchte ich sagen, dass ich sehr verwundert war, dass es doch so rasch schlechter wurde. Im Alltag hat sie am Tag vielleicht 1-2x kurz gehustet (manchmal auch gar nicht), war aber sonst super fit, hat lange Spaziergänge gemacht, gefressen, ist gerannt - man hat es ihr also bis auf das minimale Husten NULL angesehen.
Da ihre Lebensqualität bis vor kurzem so super war und die akute Niereninsuffizienz theoretisch behandelbar ist, hatte ich so große Hoffnung, dass sie das übersteht. Nach den heutigen Blutwerten bin ich aber völlig niedergeschmettert.
Das Vorgehen ist jetzt so:
Upcard, das bisher noch immer in ganz reduzierter Dosis gegeben wurde, wird jetzt über das Wochenende pausiert. Enalapril erst einmal auch. Es bleibt nur Vetmedin. Sie kriegt morgen noch eine Infusion, Sonntag kann ich sie zuhause selbst infundieren und Montag schauen wir erneut nach den Werten.
Gibt es hier liebe Menschen, die das schon einmal durchgemacht haben und mir ihre Einschätzung zu unserer Situation geben können?
Ich bin völlig durcheinander: Medikamente wirklich pausieren? Infusionsmenge erhöhen (es kommt mir doch wenig vor und wirklich helfen tut es auch nicht)? Gibt es sonst noch etwas sinnvolles, was wir tun können, um unserer Hündin das Leben zu retten oder zumindest noch ein paar schöne Monate zusammen zu haben?
Ganz liebe Grüße!
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