Gastritis

[Gast]

Hallo,

mein 2 jähriger Terrier bekam an Ostern eine Gastritis - laut TA vermutlicher Auslöser: Stress (wir hatten zuvor Handwerker im Haus die jede Menge Krach gemacht haben). Er bekam MCP-Tropfen und Riopan verordnet und eine Huhn-Kartoffel-Hafer-Diät. Danach ging es ihm wieder gut. Allerdings hat er noch nicht ganz zu seiner Urform zurückgefunden! Er frisst Gras wie ein Verrückter, manchmal erbricht er es gleich wieder, manchmal kommt es hinten wieder raus, manchmal bleibt es aber auch drin. Er hat ab und zu in den frühen Morgenstunden lautes Bauchgluckern und möchte an diesen Tagen ausser Gras auch nichts fressen. An manchen Tagen ist er wieder ganz der Alte. Ich möchte ihm jetzt Nux Vomica D6 geben - ist das eine gute Idee? Bevor er die Gastritis bekam, erbrach er alle paar Wochen früh morgens gelblichen Schleim. Allerdings beeinträchtigte das nicht sein Wohlbefinden.
ich bin ratlos! ich hoffe, hier kann mir jemand einen Tipp geben!

Jennifer

[Claudia Grothus]

Hallo Jennifer!

Das mit dem Nux vomica ist keine gute Idee. Das ist zwar ein Mittel mit einem starken Bezug zur Verdauung, aber es gibt sehr viele Mittel mit diesem Bezug. Wenn Du schon Homöopathie anwenden willst, dann lieber individuell auf Deinen Hund verschrieben. Bei ihm scheint ja das Problem eher eine Stressanfälligkeit zu sein und die Magensymptome sind nur das Symptom. Suche lieber einen ausgebildeten Homöopathen auf oder lass die Homöopathie weg. Du weißt ja auch nicht, wie oft und wie lange du die D6 geben müsstest, denn in der Homöopathie wird nicht "so lange gegeben bis es besser ist", sondern nach individuellen Zeichen des Patienten die Gabe weiter gegeben oder abgesetzt. Zu viele oder zu langfristige Gaben können schaden und die Symptome verstärken.

Gute Besserung für Deinen Terrier wünscht
Claudia

[Lunica]

hallo jennifer

guck mal im tread "regelmässiges kotzen". da beschrieb ich meine erfahrungen.....

gute besserung

patricia

[Gast]

Hallo Jennifer,
ich halte NuxVomica für eine gute Idee, denn es hat auch genau diese Symtome im Arzneimittelbild, Gastritis durch Stress, auch durch Medikamentenmißbrauch oder sonst irgentwelche unverträglichen Dinge, die dem Körper zugeführt wurden.
Natürlich ist die individuelle Behandlung immer die bessere Variante, aber in solchen Fällen kann man schon mal zu so einem bewährten Mittel greifen, zumal dein Hund ja auch schon vom TA Medikamente bekommen hat, vielleicht, aber nur vielleicht waren die auch nicht genau das Richtige.
Mitteldosierung entfernt, in diesem Forum vertreten wir nunmal die Auffassung, dass ohne genaue Anamnese ein Homöopathisches Arzneimittel nicht per "Fernauskunft" gegeben werden sollte. Ich bitte Euch diese zu beachten.

Wie schon in diesem beitrag gesagt wurde, die individuelle Behalndlung bzw. Auswahl des hom. Mittels passend zur individuellen Konstitution des Organismus ist nicht nur die bessere, sondern die einzig sinnvolle Variante.
Petra aka brutusfunk

[Gast]

Sorry, ich hab aus Versehen statt Vorschau auf Antworten getippt, wollte nämlich nicht anonym bleiben :-)
Also, gute Besserung für Dein Hundi,
Grüße aus Berlin,
Petra
THP

[Easy Rider]

Hallo Petra,

ich denke nicht, dass eine individuelle Behandlung die bessere ist. Sie ist die einzig gute.

In der Homöopathie wird das gesamte Individuum betrachtet, keine Krankheit behandelt.

Bitte gib doch keine solchen Empfehlungen, eine homöopathische Behandlung gehört m. E. stets in die Hände kompetenter Fachleute.

[Gast]

Hallo Claudia,

nun will ich hier keine Grundsatzdiskussion beginnen, denn natürlich hast Du Recht!
Auch homöopathische sind nicht wirkungslos, selbst wenn sie nicht die Passenden sind. Der Organismus muß irgentwas mit der gegebenen Information tun.
Aber es gibt eben doch Erfahrungswerte und ich habe auch nicht auf eine Krankheit reagiert, sondern geschrieben, daß die beschriebenen Symptome ins Arzneimittelbild von Nux passen.

Liebe Grüße,
Petra
Tierheilpraktikerin

[Gast]

Hallo Petra,

ich habe das Nux Vomica D6 in Tablettenform und habe ihm gestern abend nach dem Fressen eine Pille gegeben. Heute morgen hatte er kein Bauchgrummeln und gekotzt hat er auch nicht. Auch sein Grasfressen hielt sich sehr in Grenzen. Sollte ich ihm heute abend nochmal eine Tablette geben? Oder nur an Tagen, an denen er Symptome zeigt? Ich habe schon so viele Meinungen im WWW gelesen, dass ich inzwischen etwas verwirrt bin. Ich dachte mit der Homöopathie gut zu liegen, denn man muss ja nicht immer mit Kanonen (MCP) auf Spatzen schiessen?!

LG Jennifer

[Claudia Grothus]

Hallo THP-Petra!

Wir wissen ja alle, dass es "bewährte Indikationen" gibt. Aber es gibt auch Unterdrückungen und viele andere Dinge, die man für seriöse Verschreibungen wissen muss.
In diesem Forum hier beschäftigen wir uns im Mitgliederbereich sehr intensiv mit klassischer Homöopathie. Wir sind der Meinung, dass anonyme Online-Verschreibungen von Homöopathika unseriös sind und den Tierhalter nicht ausreichend betreuen. Zu oft haben wir auch erlebt, dass sich nach einer Kurzbeschreibung ein Mittel aufdrängte und sich dann nach näherem Nachfragen der ganze Fall anders darstellte. Verordnungen über das Forum machen wir hier also nicht. Das konntest Du natürlich nicht wissen und in anderen Hundeforen ist es ja üblich, homöopathische Gaben zu empfehlen.

Viele Grüße
Claudia

[heidrun+C]

Hallo Petra (THP) und andere Interessierte,


sicher steht der Wunsch, einem kranken Hund zu helfen in diesem Forum an oberster Stelle.

Allerdings ist hier ausdrücklich *nicht* erwünscht, auf die Ferne zur Gabe bestimmter
homöopathischer Mittel zu raten.
Wenn ein Lebewesen hom. behandelt werden soll, dann bitte in Absprache mit einer Person,
die den Hund gesehen und eine ausführliche Anamnese durchgeführt hat.
Denn per Internet kann der Verlauf und die Entwicklung, die unter dem verabreichten
Mittel stattfindet nicht beurteilt werden.

Deshalb: bitte keine weiteren Mittelnennungen und/oder Empfehlungen dazu!



Viele Grüsse

[Claudia Grothus]

Hallo!

Ich habe das jetzt mal repertorisiert:

Magen - Entzündung, Gastritis
Magen - Appetit vermindert
Abdomen - Geräusche
Gemüt - Beschwerden durch - Gemütserregung

Heraus kommen in absteigender Folge
Pulsatilla
Argentum nitricum
Belladonna
Cocculus
Conium
Gelsemium
Lycopodium
Nux vomica
Phosphorus
Veratrum
etc.

27 Mittel weisen alle vier Symptome auf, kommen also prinzipiell für diesen Hund in Frage.

Und was lässt nun nach den Angaben der Halterin auf Nux-v in Differentialdiagnose zu den anderen Mitteln schließen?

Momentan fressen fast alle Hunde viel Gras, weil das Gras so schön frisch gewachsen ist. Das Erbrechen von gelbem Schleim alle paar Wochen ist auch schon eher normal bei Hunden, besonders wenn sie vorher Gras gefressen haben. Was ist also letztlich der Grund für die Wahl von Nux vomica?

Nur mal so zur Verdeutlichung.

Viele Grüße
Claudia

[Gast]

Halloooo?
Ihr verwirrt mich alle noch mehr, als ich es ohnehin schon bin. Habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, meinem Hund gestern abend diese Pille gegeben zu haben. Obwohl sie ihm gut bekommen ist und es ihm heute endlich mal richtig gut geht! Generell weiß ich das Hunde Gras fressen und auch, dass es manchmal wieder raus kommt. Ich weiß auch, dass dieses morgendliche Erbrechen nichts Ungewöhnliches ist und von zuviel Magensäure kommt. Unsicher bin ich momentan weil er, seit er diese Gastritis hatte, so lautes Bauchgrummeln hat. Das hatte er vorher nie!
Hatte im Netz schon öfter den Tipp mit dem Nux Vomica gelesen und dachte, meinem Hund damit etwas Gutes zu tun!

Gruß Jennifer

[brutusfunk]

Hi jennifer,

Niemand sagt, dass Du Deinem Hund nix gutes tun willst. Das problem ist einfach, dass man nicht einfach so über ein Forum, und dann auch noch anonym, ein hochwirksames Homöopathikum ohne ausführliche Anamnese der individuellen Konstitution Deines Hundes verordnen kann. Die Gefahr, dass Deine Hund dann statt Besserung zu erfahren (wie es hier glücklicherweise der Fall war) eine sog. Arzneimittelprüfung erfährt. Das heisst, es ist möglich, dass Dein Hund völlig andere Symptome entwickelt, die ncihts mit der bestehenden Vorerkrankung zu tun haben, haben zum Krankheitsbild bzw. Repertoire des genannten Mittels gehören.

Es ist auch kein vorwurf gegen Dich sondern gegen diejenigen hier, die meinen, man könne Homöopathie als "Fernwartung" ohne Kenntnis des individuellen Organismus betreiben. Auch Homöopathika sind letztendlich Mittel, die eine Wirkung haben und deshalb sollten sie nicht ohne entsprechende Analyse verabreicht werden.

Dass es Deinem Hund nun besser geht ist sehr schön, ich denke, dann habt ihr Glück gehabt und die Verordnerin hier auch.

Lieben Gruss
Petra