reinrassige Hunde -> öfter Krank

[Gast]

Hallo!

Ich hatte heute eine kleine Diskussion mit jemanden.
Es ging darum, ob reinrassige Hunde im allgemeinen anfälliger für Krankheiten sind.

Wie ist da eure Meinung zu?

Das war meine Behauptung:
Reinrassige Hunde sind auf jeden Fall anfällig für Krankheiten (nimm nur mal den komischen Dackel mit seinen kurzen Beinen -> der ist doch richtig gezüchtet und hatt trotzdem auf jeden Fall Gelenkprobleme oder so.. ). Also wirklich reinrassig sind Hunde dann, wenn ständig das gleiche Genmaterial eingekreuzt wird um eben das "perfeke Reinrassige Modell" zu erreichen, welches irgendwelchen Idealen entspricht... welche aber zu Krankheiten führen können (Bsp: kurze Dackelbeine, schräg abfallender Rücken beim schäferhund....

Danke schoma im Voraus

[Anyanka]

Ich möcht ja nicht unverschämt sein, aber was Du sagst ist absoluter Quatsch.

Du kannst doch einen Rassestandard wie kurze Beine oder abfallender Rücken nicht als Krankheit bezeichnen. Sind dann die Flecken beim Dalmatiner sowas wie Hundemasern?

Reinrassig sind Hunde, bei denen Du in mind. 5 Generationen des Stammbaums ein und die selbe Rasse hast, was aber nicht heißt, daß nur ein und das selbe Genmaterial benutzt wird. Nur weil ich ein Mensch Typus Nordeuropäer bin, heißt das doch auch nicht, daß alle Nordeuropäer mit mir Verwandt sind.

Gewisse Zuchtziele sind der Gesundheit der Rasse vielleicht nicht förderlich, sagen aber nix darüber aus, daß Rassehunde anfälliger für Krankheiten. Wenn ich nen kranken Mix mit nem kranken Mix verpaare kommen auch eher selten gesunde Hunde raus.

Vielleicht setzten sich spezielle Rassekrankheiten eher durch weil beide Elternteile sie vererben können, aber das wäre auch das einzige. Abgesehen von schlechten "Züchtern" die den Namen garnicht verdient haben.

Ach ja, meine Hündin ist ein Australian Shepherd ohne Papiere, läuft damit offiziell also unter Mischling zu was zählt die denn dann?

[Krimi]

Ich glaube, die immer noch unausrottbare Mär vom "gesunden Mischling" hat ganz einfach zwei Ursprünge:
1. Früher (ja ... wirklich früher...), als sich Hunde einfach so vermischt haben, die alleine unterwegs waren und Welpen bekommen haben, um die sich niemand wirklich gekümmert hat, da kam es mit Sicherheit wirklich zu so etwas wie dem "Survival of the fittest", also der wirklichen natürlichen Auslese unter den Mischlingshunden.
Zudem wurde zu dieser Zeit bei den Rassehunden noch wild drauf los ingezüchtet, von Genetik und der Problematik vererbter Krankheiten hatten noch längst nicht alle Züchter auch nur gehört...
Also das Ergebnis, vereinfacht dargestellt: Alle Mischlinge = Straßenköter = gesund, alle Rassehunde = anfällig, krank.
Heutzutage sind Mischlingshunde meist "nur" das Produkt zweier Rassehunde, die natürlich ebenso auch Krankheiten geerbt haben können.
2. Heute ist es so, dass man von einem verantwortungsbewussten Züchter meist schon einen "Laufzettel" mitbekommt, wann welche tierärztlichen Untersuchungen anstehen - Röntgen, Augenuntersuchungen usw., vieles wird schon beim Züchter gemacht.
Für einen Mix kriegt man das nicht, interessiert auch keinen, ob der Hund nun geröntgt wird oder nicht - also wird meistens mit so einem Hund auch nicht rein vorsorglich zum TA gegangen, sondern nur, wenn er augenscheinlich Krankheitsympthome zeigt.
Also; Es werden einfach bei Rassehunden durch die engmaschigen Kontrollen auf bestimmte Krankheiten auch mehr Sachen entdeckt - was noch nicht bedeutet, dass ein Mischling die nicht auch hat, es schaut nur keiner nach.

[Gast]

Es ging hier zum Beispiel darum, dass die Dackel eben wegen ihrer kurzen Beine beschwerde mit dem Rücken haben sowie auch Schäferhunde... eben wegen dieser Idealformen, die vom gesundheitlichen Standpunkt nicht so gut sind.

Danke schon einmal für die Antworten

[Gast]

"Es ging hier zum Beispiel darum, dass die Dackel eben wegen ihrer kurzen Beine beschwerde mit dem Rücken haben sowie auch Schäferhunde... eben wegen dieser Idealformen, die vom gesundheitlichen Standpunkt nicht so gut sind."

Und wenn sich jetzt ein Dackel mit einem Westi verkreuzt und das Ergebnis dann mit einem Basset-Pekinesen liebäugelt ist das Resultat ein astreiner Mischling, dessen Körperbau keinen Deut besser ist als der seiner reinrassigen Vorfahren.

Nebenbei dürfte es der Natur mindestens genauso egal gewesen sein wie manchem Rassestandard, ob die Beine des Partners nun krumm oder gerade waren.

Ebenso ist es den Mischlingsverpaarungen sowieso egal ob PL oder HD vorhanden ist, solange nur der Deckakt noch klappt - und ob das Mischlingselterntier wegen einer Augenerkrankung später mal erblinden wird schert die Natur erst mal auch nicht.

Auch die Eltern von Mischlingen leben unter menschlicher Obhut und sind nicht der natürlichen Auslese unterworfen. Und die Welpen wachsen, zumindest in unseren Breiten, ebenso wohlbehütet auf wie ihre Artgenossen mit Stammbaum. Also auch hier keine natürliche Auslese.

Nebenbei, unser reinrassiger Hundi ist 9 1/2 und fit wie ein Turnschuh. Das kann Nachbars Lumpi auch nicht übertreffen.

Viele Grüße

Elke

[Jela]

Hallo,

klar sorgt das Züchten extremer Rassemerkmale für gesundheitliche Probleme (Nase, Rücken, Größe), die ein Mischling nicht hat. Allerdings ist das ja nicht bei jedem Rassehund so. Und der kann genauso alt und älter werden wie ein Mischling, wenn die Voraussetzungen stimmen (keine extremen Inzuchten z.B.). Schließlich kommen Krankheiten wie Krebs, HD, Herzschwäche auch beim Mischling vor.

Und denke auch: Früher wurde auch nicht so viel und streng untersucht beim Rassehund. Die "schlechten" wurden einfach aussortiert. Beim Mischling verlangt schon gar niemand Gesundheitsnachweise.

Von daher: Das ist einfach nicht so einfach.

[Krimi]

Es ging hier zum Beispiel darum, dass die Dackel eben wegen ihrer kurzen Beine beschwerde mit dem Rücken haben sowie auch Schäferhunde... eben wegen dieser Idealformen, die vom gesundheitlichen Standpunkt nicht so gut sind.

Dann ist das Thema "Qualzucht" und nicht: Was ist gesünder, Mix oder Rassehund...

[bkbalou]

Ein "rassehund" muss nicht unbedingt gesünder sein als ein Mischling. Allerdings wird bei rassehunden doch mehr auf Gesunde Verpaarungfen geachtet als bei einem Mischling.

meine Mix-Hündin ist z.B. sehr krank (HD Arthrose, Schlaganfall mit bereits 5 Jahren). mein erster DSH dando war auch krank - allerdings war das ein Hirntumor - Hüfte, Ellenbogen usw. waren fit. er stammte aus einer Zucht von einem vermehrer (was ich leider erst später erfuhr)

Ich persönlich würde mich in Zukunft IMMER für einen rassehund entscheiden von einem kleinen, bewußt auf Gesundheit achtenden Züchter. Meine jetzige DSh hündin stammt aus einer kleinen Hobbyzucht von jemanden die ich ganz gut kenne.
Ich denke man muss immer gut auswählen von wem man einen hund kauft egal ob mischling oder rassehund. Das ist das wichtigste.

[Gast]

Danke für die vielen Antworten =)
Bin begeistert von dem Forum hier...