Nebenwirkungen bei ständiger Cortisongabe?

[Gast]

Fahrt vorsichtig.

Wir drücken die Daumen (und Pfoten!!!), dass Euch diese Tierärztin weiterhelfen kann. Wir denken morgen an Euch.

Alles Gute

Die unregistered ten (1 Zweibeiner plus 2 Vierpföter)

[eurasbibs]

war heute bei Fraum Dr.Hörauf

Hallo,

heute war es soweit:
ich habe meinen Rüden in der endokrinologischen Praxis vor Frau Dr.Hörauf in Köln-Dellbrück vorgestellt (war eine Empfehlung hier aus dem Forum).

Noch müssen einige Untersuchungen ausgewertet werden, aber fest steht schon folgendes:

Die Nebennierenrinden entsprachen im Aussehen (Ultraschall) denen eines klassischen addison-Patienten (Rinde z.B. 2,8mm breit).Tumore konnten ausgeschlossen werden.

Das Blutbild dazu sieht aber untypisch aus:
Natrium und Kalium produziert der Hund genügend selber (=untypisch bei dem Krankheitsbild) - braucht aufgrund dessen kein Astonin H),
jedoch auch nach einem ACTH-Test (stimulanz) kaum Cortisol (= braucht also dafür prednisolon).
Meine TÄ vor Ort therapierte ihn damit wohl schon richtig...aber:
Mein Rüde zeigt weiterhin im Blutbild (?) (von mir wohl eher laienhaft formuliert)extreme Cortison Reaktionen -
auch sein masssives Hecheln kommt von seiner (völlig untypische Reaktion= weil so niedrig dosiert) extremen Empfindlichkeit gegenüber Cortison, was die Behandlung sehr erschwert.

Er soll nun, bis weitere Untersuchungen ausgewertet sind, nur die Hälfte der prednisolon-Dosis bekommen (0,5 Tablette pro Tag).

Die Schilddrüse sah beim Ultraschall völlig normal (Größe) aus, was eher weniger ins Bild einer seit vier Jahren bestehenden Unterfunktion passt.
Möglicherweise wird ab nächste Woche das Thyroxin über vier Wochen (testweise)NICHT verabreicht, um danach ein erneutes Blutbild zu veranlassen (ewahrscheinlich ist die Schilddrüse laut Frau Dr.Hörauf nur "sekundär" miterkrankt).
Auf jeden Fall meint sie, einen solchen Befund noch nie gehabt zu haben...macht mir aber auch Mut, was die Behandelbarkeit eines ( wenn auch nicht klassischen) addison Patienten angeht...schwierig ist es nur, weil mein Hund, wie schon oben beschrieben, außergewöhnlich stark schon auf niedrige Dosen von Cortison reagiert.

Ansonsten sei das Blutbild "altersentsprechend", nur rote Blutkörperchen wären etwas wenig vorhanden. Was bedeutet das - evtl. magenauskleidende Medikamente (Maloxaan)...einsetzten zu müssen - soll den Kot auf dunkle Blutspuren kontrollieren?

Werde an Frau Hörauf noch weitere, früher hergestellte Unterlagen meiner TÄ ,weiterleiten, damit sie die Situation vor der prednisolon Gabe besser einschätzen kann.

Hoffentlich bringt uns das insgesamt weiter, auch ohne einen klassischen addison-Befund vorweisen zu können.

Faru Dr. Hörauf jedenfalls ist extrem kompetent, engagiert und dem Tier sehr zugetan!!!..eine gute Empfehlung.

Viele Grüße

Birgit

[Cleo2000]

Hallo Birgit

so, nun bist Du wenigstens schon mal einen kleinen Schritt weiter - und schon näher am Ziel

>>wahrscheinlich ist die Schilddrüse laut Frau Dr.Hörauf nur "sekundär" miterkrankt<<

Meine Vermutung ... allerdings würde ich jetzt schon anfangen, dem Hund erstmal nur "weniger Thyroxin" zu geben und nicht gleich ganz absetzen (also ausschleichen).

Er hat jahrelang Thyroxin zugeführt bekommen - wenn man von heute auf morgen einfach absetzt, geht erstmal alles "in die Knie", da die Schilddrüse die Produktion erstmal dahingehend eingestellt hat, dass produzieren zu müssen, was von außen kommt.

Die Schilddrüse sollte die Möglichkeit bekommen, "sachte" darauf vorbereitet zu werden, dass jetzt nichts mehr kommt und sie die Produktion selber wieder aufnimmt ... das kann unter Umständen bis zu 6 Wochen dauern

Zum Cortison:
meine Cleo hat ja so schlimme Allergien und braucht im Extrem-Fall (der GsD das letzte mal vor 1 1/2 Jahren war) eine geringe und kurze Dosis Cortison.
Als ich mit dem damaligen TA vor ein paar Monaten nochmal sprach meinte er, es gäbe jetzt was Neues auf dem Markt - gleiches Prinzip wie Cortison aber wesentlich veträglicher und mit weniger Nebenwirkungen ... aber wie gesagt, wir hatten das Thema Cortison & Allergie.
Aber vielleicht wäre "das neue Mittel" auch ein "guter Ersatz" fürs Cortison bei euch.
Sprich die TÄ doch mal darauf an - ich habe leider den Namen des neuen Medikaments vergessen (da es Cleo mit der Bioresonanzbehandlung schon wesentlich besser geht, was die allergischen Reaktionen betrifft).

Liebe Grüße
Katy

[eurasbibs]

Hallo,

ja, das macht mir Sorgen, dass mein Rüde sooo extrem auf die für ihn lebensnotwendige Cortisongabe reagiert.

Sein Blutbild zeigt ja schon, welch eine große Belastung schon eine niedrige Dosis für ihn ist.

Gibt es denn wohl Cortisonersatzpräparate, die ihm helfen können ( Cleo schrieb ja schon von einer nebenwirkungsärmeren Variante...wobei- laut Frau Dr. Hörauf- sie eine solche Reaktion sehr überrascht hat).

Übrigens:
Die vorherige (gute) Zusammenarbeit mit meiner ortsansässigen TÄ ist wegen der addison - Geschichte dumm gelaufen...und wohl am Ende.
Sie und ich sind wohl gleichermaßen voneinander enttäuscht: ich habe Ausreden benutzt, um ihr das Einholen einer zweiten Meinung zu erklären..sie vermißte meine Ehrlichkeit...schade!
Sie ist eine wirklich Gute...aber mir dauerte das Reagieren auf seinen immer schlechter werdenden Zustand einfach zu lange!

Mal schauen, was ich jetzt mache und wen ich hier vor Ort um Kooperation mit Frau Dr.Hörauf bitte.


Liebe Grüße

Birgit

[eurasbibs]

morbus addison

Hallo,

kurz der aktuelle Sachstand:

Mein Ruede bekommt nun aufgrund seiner extremen Reaktion auf prednisolon laut Frau Dr. Hoerauf (Hecheln,Polydipsie,erhoehte Leberwerte, spezifisches Uringewicht 1008)
nun statt 5mg nur 2 mg und das Tollste:
Der gestrige endokrinologische Befund von ihr laeßt hoffen, dass mein Hund zur Zeit mit dieser niedrigen Dosis gut zurechtkommt. Er muß zwar weiterhin engmaschig auf seine Kaliumwerte untersucht werden, damit bei dieser Dosierung nichts entgleitet in Richtung "addisonsche Krise", aber zur Zeit bin ich sehr zufrieden.
Da die Endokrinologin auch darauf bestand, eine auf Parasiten ausgerichtete Kotuntersuchung zu machen, war sogar auch ein deutlicher Spulwurmbefall in der hoechsten Quote (3,5) festgestellt worden, anscheinend nicht selten bei Hunden mit geschwaechtem Immunsystem.
Seit seiner Entwurmung und der niedrigen Cortisondosis geht es ihm nun besser denn je.Er nimmt nicht mehr ab, wirkt agil und das Fellkleid wird immer besser.
Deshalb werden wohl auch seine Thyroxingaben ausgeschlichen, da Frau Dr.Hoerauf eine Hypothyreose für unwahrscheinlich haelt. Der Beweis soll dann durch eine anschließende vierwoechige Thyroxinabstinenz erbracht werden.
Da diese Krankheit aber weiter fortschreiten kann, bin ich sehr achtsam...und in (nicht zu verhindernden) Streßsituationen bekommt er dann mal eine doppelte Dosis...um kein Risiko einzugehen.

Faru Dr. Hoerauf meinte, dass addison eine sehr seltene Erkrankung ist, nur ca. 2 Patienten bekommt sie als Spezialistin pro Jahr "dazu", im Gegensatz zu ca. 20 cushing-Hunden.

Gerne wuerde ich Konakt haben/halten zu anderen addison-Geschaedigten...schreibt ihr mir bitte (weiter) zwecks Erfahrungszusammenstellung?

Liebe Grüße

Birgit