Hi,
unsere Hündin (Floh, BC, 7,5 Jahre) wurde am 25.07.06 am Kreuzband operiert. Nach 3 Tagen fiel meinem Mann und mir auf, dass sie beim Gähnen ihren Fang nicht mehr ganz öffnete. Einige Tage später hatten wir einen Termin bei unserem Haus-TA (wir waren auf unseren Wunsch von der TK wieder zurück überwiesen worden), um den Verband zu wechseln; hier sprachen wir das Thema zum ersten Mal an.
Wir wurden beruhigt, zunächst mal abzuwarten. Mir kam das aber mittlerweile seltsam vor, ich forschte im Internet, wurde auf die Kaumuskelmyositis aufmerksam gemacht. Nun doch einigermaßen beunruhigt, veranlassten wir einen Bluttest. Es vergingen weitere kostbare Tage, bis das Ergebnis da war…kein Befund!
Es war nun deutlich zu sehen, ja, die Verschlechterung war sogar tageweise feststellbar, dass Floh ihr Mäulchen immer weniger aufbekam. Floh bekam nun Cortison, was aber auch nicht half.
Wir konsultierten einen TA mit Spezialausbildung zur Zahnheilkunde. Vielleicht war ja doch etwas mit den Zähnen nicht in Ordnung? Floh wurde in Narkose gelegt. Als ich unsere Maus abholte, war der TA sehr besorgt….sogar in Narkose ließ sich der Fang keinen Millimeter mehr aufmachen als in wachem Zustand! Auch er sagte, dass er so was noch nicht erlebt habe….
Das Mäulchen stand zu der Zeit noch knapp 1 cm auf. Ihre Zunge ging noch einigermaßen durch den Spalt; ich hatte schon lange angefangen, ihr Gemüse, Fisch usw. zu pürrieren.
Dieser ZA gab aber dann zum Glück den entscheidenden Tipp zur nächsten TK; er telefonierte mit 2 leitenden TÄ, berichtete über Floh, machte einen Termin für uns und kam mit der Nachricht zurück, dass sie sich aufgrund der Beschreibung, ohne den Hund gesehen zu haben, sehr sicher seien, dass es sich um eine Kiefernsperre handeln müsse.
Das war am Freitag, dem 25.08.06; der Termin war für den kommenden Montag. Ich hatte das ganze Wochenende solche Angst, dass Floh sich übergeben muss und erstickt, weil das Erbrochene ja kaum noch aus der Schnauze abfließen konnte.
Am 28.08.06 waren wir dann frühmorgens in der Klinik. Der leitende TA erklärte uns, dass eine Kiefernsperre sehr selten vorkommt, Auslöser könnte z.B. eine Autoimmunerkrankung sein (der Körper zerstört dann seinen eigenen Kaumuskel). Die einzige Möglichkeit, eine Kiefernsperre zu lösen, ist, in Narkose mithilfe zweier Lederriemen den Kiefer wieder auseinander zu reißen. Dies bedarf gleichermaßen viel Kraft (2 TÄ sitzen auf dem Boden, dazwischen der Hund, 1 zieht nach oben, der andere nach unten) und Sensibilität. Der Kiefer könne auch brechen, aber das sei ihm noch nie passiert. Ja, und so einige Fälle im Jahr gäbe es schon mit diesem Krankheitsbild.
Außerdem würde eine Biopsie gemacht, um eine Autoimmunerkrankung auszuschließen. Begleitende Medikamente wären Cortison, Antibiotika. Und in 10 Tagen muss alles noch mal wiederholt werden.
Diese 2. OP hat unser Tier letzten Donnerstag, am 7.9.06, überstanden. Zum Glück war die schon nicht mehr so schlimm wie die erste, also weniger Narkosemittel und der Kiefer musste an der Seite nicht aufgeschnitten werden.
Floh kann ihr Schnäuzchen nun wieder richtig weit aufmachen….allerdings beim Gähnen fällt es auf….GANZ weit eben noch nicht.
Kontrolltermin haben wir nächste Woche. In ganz seltenen Fällen ist noch ne 3. OP fällig, aber daran denken wir jetzt erstmal nicht.
Die Biopsie ergab ZUM GLÜCK keine Erkrankung des Immunsystems. Wir vermuten – übrigens von Anfang an, meine Mutter brachte uns darauf, weil sie nach ner OP ähnliche Erfahrungen machte – dass eine Überdehnung des Kiefers bei der Intubierung zur Vorbereitung der Kreuzband-OP passiert ist.
Weshalb ich das alles schreibe…ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht vielleicht irgendwelchen Hundeleuten hilfreich sein kann, denen dann dieser Leidensweg von Hund und Mensch erspart bleibt. Ich hab so dringend nach Infos gesucht, über Freunde (da sind über Ecken auch 2 TÄ dabei), Bekannte, natürlich im Netz. Gefunden habe ich nix…
Gerade im Internet konnte ich mir so oft weiterhelfen, das wundert mich heute noch, dass da nix verfügbar ist…wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Maulsperre (da isses umgekehrt, der Fang geht nicht mehr zu) oder Kiefernausrenkung….
Vorgestern waren wir bei unserem Haus-TA zum Nachröntgen (Kreuzband) und erzählten ihm den Ausgang der Geschichte. Auch er sagte, dass ihm das in 18 Jahren Berufserfahrung noch nicht untergekommen sei…
Zum Schluss noch..was sich jetzt relativ nüchtern liest….Ihr könnt Euch vorstellen, welche wirklich schrecklichen Sorgen und Ängste damit verbunden waren…
Flohli aber geht es wieder richtig gut. Sie hat die 4 Narkosen innerhalb von 6 Wochen weggesteckt…sie kann endlich wieder ihr Spielzeug (und anderes Zeuchs) anschleppen, Beinscheibe kauen…
lg
Berit
unsere Hündin (Floh, BC, 7,5 Jahre) wurde am 25.07.06 am Kreuzband operiert. Nach 3 Tagen fiel meinem Mann und mir auf, dass sie beim Gähnen ihren Fang nicht mehr ganz öffnete. Einige Tage später hatten wir einen Termin bei unserem Haus-TA (wir waren auf unseren Wunsch von der TK wieder zurück überwiesen worden), um den Verband zu wechseln; hier sprachen wir das Thema zum ersten Mal an.
Wir wurden beruhigt, zunächst mal abzuwarten. Mir kam das aber mittlerweile seltsam vor, ich forschte im Internet, wurde auf die Kaumuskelmyositis aufmerksam gemacht. Nun doch einigermaßen beunruhigt, veranlassten wir einen Bluttest. Es vergingen weitere kostbare Tage, bis das Ergebnis da war…kein Befund!
Es war nun deutlich zu sehen, ja, die Verschlechterung war sogar tageweise feststellbar, dass Floh ihr Mäulchen immer weniger aufbekam. Floh bekam nun Cortison, was aber auch nicht half.
Wir konsultierten einen TA mit Spezialausbildung zur Zahnheilkunde. Vielleicht war ja doch etwas mit den Zähnen nicht in Ordnung? Floh wurde in Narkose gelegt. Als ich unsere Maus abholte, war der TA sehr besorgt….sogar in Narkose ließ sich der Fang keinen Millimeter mehr aufmachen als in wachem Zustand! Auch er sagte, dass er so was noch nicht erlebt habe….
Das Mäulchen stand zu der Zeit noch knapp 1 cm auf. Ihre Zunge ging noch einigermaßen durch den Spalt; ich hatte schon lange angefangen, ihr Gemüse, Fisch usw. zu pürrieren.
Dieser ZA gab aber dann zum Glück den entscheidenden Tipp zur nächsten TK; er telefonierte mit 2 leitenden TÄ, berichtete über Floh, machte einen Termin für uns und kam mit der Nachricht zurück, dass sie sich aufgrund der Beschreibung, ohne den Hund gesehen zu haben, sehr sicher seien, dass es sich um eine Kiefernsperre handeln müsse.
Das war am Freitag, dem 25.08.06; der Termin war für den kommenden Montag. Ich hatte das ganze Wochenende solche Angst, dass Floh sich übergeben muss und erstickt, weil das Erbrochene ja kaum noch aus der Schnauze abfließen konnte.
Am 28.08.06 waren wir dann frühmorgens in der Klinik. Der leitende TA erklärte uns, dass eine Kiefernsperre sehr selten vorkommt, Auslöser könnte z.B. eine Autoimmunerkrankung sein (der Körper zerstört dann seinen eigenen Kaumuskel). Die einzige Möglichkeit, eine Kiefernsperre zu lösen, ist, in Narkose mithilfe zweier Lederriemen den Kiefer wieder auseinander zu reißen. Dies bedarf gleichermaßen viel Kraft (2 TÄ sitzen auf dem Boden, dazwischen der Hund, 1 zieht nach oben, der andere nach unten) und Sensibilität. Der Kiefer könne auch brechen, aber das sei ihm noch nie passiert. Ja, und so einige Fälle im Jahr gäbe es schon mit diesem Krankheitsbild.
Außerdem würde eine Biopsie gemacht, um eine Autoimmunerkrankung auszuschließen. Begleitende Medikamente wären Cortison, Antibiotika. Und in 10 Tagen muss alles noch mal wiederholt werden.
Diese 2. OP hat unser Tier letzten Donnerstag, am 7.9.06, überstanden. Zum Glück war die schon nicht mehr so schlimm wie die erste, also weniger Narkosemittel und der Kiefer musste an der Seite nicht aufgeschnitten werden.
Floh kann ihr Schnäuzchen nun wieder richtig weit aufmachen….allerdings beim Gähnen fällt es auf….GANZ weit eben noch nicht.
Kontrolltermin haben wir nächste Woche. In ganz seltenen Fällen ist noch ne 3. OP fällig, aber daran denken wir jetzt erstmal nicht.
Die Biopsie ergab ZUM GLÜCK keine Erkrankung des Immunsystems. Wir vermuten – übrigens von Anfang an, meine Mutter brachte uns darauf, weil sie nach ner OP ähnliche Erfahrungen machte – dass eine Überdehnung des Kiefers bei der Intubierung zur Vorbereitung der Kreuzband-OP passiert ist.
Weshalb ich das alles schreibe…ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht vielleicht irgendwelchen Hundeleuten hilfreich sein kann, denen dann dieser Leidensweg von Hund und Mensch erspart bleibt. Ich hab so dringend nach Infos gesucht, über Freunde (da sind über Ecken auch 2 TÄ dabei), Bekannte, natürlich im Netz. Gefunden habe ich nix…
Gerade im Internet konnte ich mir so oft weiterhelfen, das wundert mich heute noch, dass da nix verfügbar ist…wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Maulsperre (da isses umgekehrt, der Fang geht nicht mehr zu) oder Kiefernausrenkung….
Vorgestern waren wir bei unserem Haus-TA zum Nachröntgen (Kreuzband) und erzählten ihm den Ausgang der Geschichte. Auch er sagte, dass ihm das in 18 Jahren Berufserfahrung noch nicht untergekommen sei…
Zum Schluss noch..was sich jetzt relativ nüchtern liest….Ihr könnt Euch vorstellen, welche wirklich schrecklichen Sorgen und Ängste damit verbunden waren…
Flohli aber geht es wieder richtig gut. Sie hat die 4 Narkosen innerhalb von 6 Wochen weggesteckt…sie kann endlich wieder ihr Spielzeug (und anderes Zeuchs) anschleppen, Beinscheibe kauen…
lg
Berit
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