Blutegel bei Arthrose und Spondylose

[henri]

Hi @ll!
Vorletzte Woche habe ich im Fernsehen einen Bericht über den Einsatz von Blutegeln bei Dauerschmerzpatienten gesehen. Habe dann für Henri diesen Mittwoch einen Termin zur Blutegelbehandlung abgemacht und wollte euch ja davon berichten.

Henri hat Arthrosen in den Zehengelenken und mehrere Spondylosen. In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass er schlecht läuft und immer schlechter hochkommt. Auf glatten Böden rutschen ihm oft die Beine weg und er kommt dann noch schwerer hoch. Auch dreht er sich gar nicht mehr auf den Rücken, wenn ich ihn unter dem Bauch kraule, das hat er früher oft gemacht, es scheint ihm inzwischen unangenehm zu sein, also die Rückenlage.

Hier sieht man in etwa wie steifbeinig er unterwegs ist: http://www.myvideo.de/watch/1286034

Als die Therapeutin ihn untersucht hatte war klar, dass er starke Schmerzen im Rücken haben muss und er daher auch so komisch wackelig läuft und er durch seine Schonhaltung die Hinterbeinmuskulatur abgebaut hat. Also nicht die Arthrosen, sondern seine Spondylosen oder andere Entzündungen im Rücken die Ursache sind.

Zur Auswahl stand a) zuerst Schmerzmittelbehandlung, um die Entzündung zu stoppen
b) zuerst die Blutegel, wenn sie wirken ok, wenn nicht dann Schmerzmittel

Habe mich für Variante b) entschieden.

Für Henri wurden 4 Egel ausgewählt...

http://img406.imageshack.us/img406/8...041820knb4.jpg


und angesetzt...

http://img258.imageshack.us/img258/5...041829kdh7.jpg

Der erste Egel ist nach 20 Minuten abgefallen, die anderen haben bis über eine Stunde gesaugt...

http://img406.imageshack.us/img406/5...041840kxl7.jpg

Die Nachblutungen dauerten nur wenige Stunden.

Die Therapeutin hat mir gesagt, dass Henri besser aufstehen würde, sofern die Egelbehandlung wirkt. Meiner Meinung nach steht er minimal leichter auf, aber heute abend habe ich ihm die erste Schmerztablette gegeben.

Habe mich nun entschlossen zuerst einige Tage Schmerzmittel zu geben. Wenn diese anschlagen und hoffentlich die Entzündung weg ist, dann später eine erneute Egelbehandlung durchführen zu lassen, um nicht ewig Schmerzmittel geben zu müssen bzw. den Zeitpunkt, wo es wieder zu neuen Entzündungen, neuen Verspannungen kommt, herauszuzögern. Das werde ich Anfang nächster Woche noch einmal genau besprechen.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Egelbehandlung? Gab es einen Erfolg? Und wenn ja, wie lange dauerte er an?

[Rapunzel]

Es kann schon bis zu einer Woche dauern, bis die Wirkung der Egel einsetzt, hat die Therapeutin dir das nicht gesagt?

Wenn Du jetzt immer Schmerzmittel gibst, siehst du ja nicht, wann die Wirkung der Egel beginnt.

Kriegt Henry Physiotherapie? Gegen Verspannungen und Atrophien helfen die Egel nämlich nicht.

[henri]

Hi Claudi!
Nein von einer Woche war keine Rede. Hast du die Egel auch mal eingesetzt?

Und Physiotherapie hat Henri bekommen, aber das ist schon ein paar Monate her. Es ist nur die Frage, ob es im Moment Sinn macht, wenn er so große Schmerzen hat.

[Rapunzel]

Ja, ich setze auch Blutegel.

Physiotherapie hat in erster Linie den Sinn, schmerzlindernd zu sein und dann erst Muskelaufbauend.

Ich würds weiter machen, eine ganz entspannende Massage, manuelle Therapie, Magnetfeld oder ein TENS-Gerät tun ihm sicher gut.

[EnibasH]

sorry für den zwischenruf:

kennt jemand einen (guten) therapeuthen, der die blutegeltherapie bei hunden in hamburg macht?

danke!

[Christine]

Blutegeltherapie hatten wir noch nicht.
Aber wir machen regelmäßig Physiotherapie, auch wenn akute Schmerzen vorhanden sind.
Bei Emma hilft das sehr und ich kann das nur immer wieder weiter empfehlen.
Dem Hund, der durch die Schonhaltung ja extrem verspannen kann, tut eine Massage auf alle Fälle gut!

[heidrun+C]

Hallo Michaela,


hier
und
hier
hatten wir schon einige Erfahrungsberichte gesammelt.


Mittlerweile hatte ich selbst das Vergnügen, zwei Blutegel an mir sitzen zu haben (Knie).
Es war deutlich unangenehmer, als erwartet (die beissen ordentlich!), aber gut auszuhalten.
Geblutet hat's lange und stark, aber danach war das Knie deutlich besser.


Übrigens:
Rentner-Teiche, in welche die Egel nach "Gebrauch" wieder zurückgesetzt werden konnten,
gibt es seit letztem Sommer nicht mehr (wurde vom Gesetzgeber verboten).
Man muss nun die Tierchen nach getaner Arbeit töten (in Spiritus ertränken oder einfrieren
und entsorgen) - oder als Haustiere halten

[edit - die Renternteichsache wurde in einem der links bereits erwähnt]


Viele Grüsse

[henri]

Original geschrieben von heidrun+C
hier
und
hier
hatten wir schon einige Erfahrungsberichte gesammelt.

Ja danke, die Threads hatte ich mir letzte Woche schon mal durchgelesen. Da war so noch keiner mit Langzeiterfahrung dabei. Aber inzwischen ist ja wieder einige Zeit ins Land gegangen und ich hoffe, dass jemand von euch evtl. berichten kann, wie es nach einigen Monaten aussah.


@Claudi
Ich werde das mit der Physiotherapie nächste Woche dann noch mal ansprechen. Ist evtl. wirklich ganz gut, wenn man Henris Muskeln damit lockert.

Übrigens habe ich heute zufällig im Auslaufgebiet eine Tierärztin getroffen, die sich mit der Blutegeltherapie selbständig gemacht hat. Sie arbeitet hauptsächlich mit Pferden, weniger mit Hunden, meinte aber, dass die Egel sofort wirken. Und als ich fragte wie sie sofort definiert, meinte sie, dass die Wirkung spätestens nach 2 Tagen sichtbar sein müsste.

Da scheint es also unterschiedliche Erfahrungen zu geben.

[Rapunzel]

Ja, man sagt, nach 2 Tagen sollte es soweit sein. Es gab aber auch schon Fälle, da hat es ne Woche gedauert, drum sag ich immer "bis zu einer Woche".

Mach auf jeden Fall weiter mit der Physio, damit tust Du Henri was gutes.