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"Simulationsspritze" statt Kastration

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    "Simulationsspritze" statt Kastration

    Hallo zusammen,

    die wenigsten halten etwas von Kastration, soweit ich mich hier durchgelesen habe.
    Um festzustellen, ob es für den Hund evtl. doch sinnvoll ist, ihn kastrieren zu lassen, (aus gesundheitlichen Gründen, z.B.), gibt es Simulationsspritzen, die ihre Wirkung für ca. 4 Wochen zeigen.
    Meine Frage: schaden diese Spritzen dem Tier? Lassen sie sich statt Kastration auch dauerhaft einsetzen?

    Vielleicht hat hier schon jemand Erfahrung damit.

    Danke im voraus.

    Lieber Gruss
    Juhle
    Der Mensch behandelt den Hund manchmal als eine Art Mensch.

    Er denkt nicht daran, dass der Hund in ihm eine Art Hund sieht.

    #2
    Hallo Juhle,

    soweit ich weiß, sind diese Spitzen nicht zum Dauereinsatz geeignet, denn sie können zu Zysten und Gebärmuttererkrankungen führen, zudem stehen sie im Verdacht, Gesäugetumore zu verursachen. Manchmal bricht die Läufigkeit trotz der Spritze durch.

    der Hormonhaushalt ist ein empfindlicher Bereich, und die Mittel sind wohl auch mit Nebenwirkungen behaftet.

    Du kannst ja mal mit Deinem TA reden, aber ich habe nichts Gutes darüber gehört, vor allem nichts, was für eine langfristigere Gabe spricht.

    Über eine Kastration würde ich nur aus medizinischen Gründen und Notwendigkeiten nachdenken, sonst ist es meines Wissens ohnehin nicht erlaubt. Wenn der Hund gesundheitliche Probleme hat (z.B. Entzündungen am Uterus o.ä.) oder sehr mit Scheinschwangerschaften etc. zu tun hat, kann das eine Option sein.

    Bestimmt bekommst Du noch mehr Antworten.

    Viele Grüße,
    Katrin, der Mensch von Rosine

    "Le coeur a ses raisons que la raison ne connaît pas" - "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt" (B. Pascal)

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      #3
      Re: "Simulationsspritze" statt Kastration

      Original geschrieben von Juhle
      Hallo zusammen,

      die wenigsten halten etwas von Kastration, soweit ich mich hier durchgelesen habe.
      Um festzustellen, ob es für den Hund evtl. doch sinnvoll ist, ihn kastrieren zu lassen, (aus gesundheitlichen Gründen, z.B.), gibt es Simulationsspritzen, die ihre Wirkung für ca. 4 Wochen zeigen.
      Meine Frage: schaden diese Spritzen dem Tier? Lassen sie sich statt Kastration auch dauerhaft einsetzen?

      Vielleicht hat hier schon jemand Erfahrung damit.

      Danke im voraus.

      Lieber Gruss
      Juhle
      Wenn eine Kastration aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll ist, dann braucht man gar nicht groß rumprobieren, dann würde ich kastrieren.

      Diese Spritzen nennt man auch "chemische Kastration" und sie sind zur dauerhaften Anwendung nicht geeignet.

      Bei diesen Spritzen wird nicht die Produktion eines Hormons unterbunden, sondern ein Botenstoff des Zwischenhirns, der die Hormonproduktion hemmt - im Klartext, die Hypophyse kann dem Hoden nicht mehr sagen, dass es Testosteron produzieren soll, wodurch diese Produktion natürlich eingestellt wird.

      Diese Botenstoffe wirken aber nicht nur auf die Hoden, so dass auf Dauer der Hormonhaushalt nachhaltig gestört werden kann, die Nebenwirkungen sind schlimmer als bei einer einfachen Kastration, da nicht nur die Hoden Testosteron produzieren, sondern auch andere Organe.

      Bei einer Kastration ist also noch eine Restproduktion Testosteron möglich, bei einer "chemischen Kastration" nicht.

      Eine "chemische Kastration" ist allenfalls für einen kurzfristigen Einsatz sinnvoll - die Veränderungen sind auch etwas anderer Natur als bei einer operativen Kastration, die Spritze ist also auch nur eingeschränkt tauglich als "Versuch" oder Simulation einer normalen Kastration.

      Bei Hündinnen gibt es Läufigkeits-Unterdrückungsspritzen, die etwa dem Effekt einer Kastration gleichkommen, nämlich keine Hitze mehr.
      Aber die Nebenwirkungen sind umfangreich, beispielsweise ist das Risiko von Gesäugetumoren erhöht.
      Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

      *bekennender Easy-Fan*

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        #4
        Hallo Katja,
        hallo Gaby,

        jetzt bin ich schon um Einiges schlauer, danke.

        Meine TÄ hält es allerdings für sinnvoll, da die Inhaltsstoffe solch einer Spritze, auch, oder gerade für Epi-Hunde, von Vorteil sein sollen.

        Nun muss ich dazu sagen, daß die TÄ auch nichts von einer Kastration hält, wenn nicht unbedingt notwendig.

        In meinem Fall könnte ich das durchaus mit so einer Spritze versuchen und sollte ich positive Reaktionen meines Rüden bemerken, stimme sie auch einer Kastration zu.

        Hm, was nun tun.......

        Lieber Gruss
        Juhle
        Der Mensch behandelt den Hund manchmal als eine Art Mensch.

        Er denkt nicht daran, dass der Hund in ihm eine Art Hund sieht.

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          #5
          Sorry, Katrin natürlich, nicht Katja......habe in der Eile versehentlich die Namen verwechselt.
          Der Mensch behandelt den Hund manchmal als eine Art Mensch.

          Er denkt nicht daran, dass der Hund in ihm eine Art Hund sieht.

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            #6
            Original geschrieben von Juhle
            Hallo Katja,
            hallo Gaby,

            jetzt bin ich schon um Einiges schlauer, danke.

            Meine TÄ hält es allerdings für sinnvoll, da die Inhaltsstoffe solch einer Spritze, auch, oder gerade für Epi-Hunde, von Vorteil sein sollen.

            Nun muss ich dazu sagen, daß die TÄ auch nichts von einer Kastration hält, wenn nicht unbedingt notwendig.

            In meinem Fall könnte ich das durchaus mit so einer Spritze versuchen und sollte ich positive Reaktionen meines Rüden bemerken, stimme sie auch einer Kastration zu.

            Hm, was nun tun.......

            Lieber Gruss
            Juhle
            Also das mit den Epi-Hunden könnte schon sein, weil ja die Hormon"kommunikation" blockiert wird und die Hormonproduktion, ich weiß nicht, inwieweit das sich auf Epilepsie auswirkt. Da kenne ich mich nicht aus.

            Eine einmalige - oder notfalls auch wiederholte - Spritze finde ich jetzt nicht so schlimm. Aber als Dauergabe ist es definitiv nicht geeignet und da ist eine Kastration auf jeden Fall sinnvoller als ewig irgendwelche Hormonblocker reinzuhauen.

            Frag doch Deine TÄ mal, was genau in diesen Spritzen drin ist und welche Stoffe genau wie auf die Epi wirken sollen.

            Wenn sie davon so überzeugt ist, dann dürfte sie Dir die Frage beantworten können.
            Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

            *bekennender Easy-Fan*

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              #7
              Hallo Juhle,

              warum überlegst Du überhaupt Deinen Rüden kastrieren zu lassen?

              Gerade bei einem Epi-Hund würde ich auf jeden unnötigen Eingriff verzichten.

              LG

              Liesbeth

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                #8
                Original geschrieben von Juhle
                sollte ich positive Reaktionen meines Rüden bemerken, stimme sie auch einer Kastration zu.

                Was sollen denn das für poitive Reaktionen sein?
                In Bezug auf die Epilepsie?

                Ich kann mir grad auch nicht vorstellen, dass es gut sein soll, einen Epi-Hund zu kastrieren....
                ...gebe aber zu, keine Ahnung zu haben.
                Trotzdem würde ich gerne wissen, welche positiven Reaktionen das sein könnten....
                LG Gudrun
                https://www.gesundehundeforum.com/co...lies/dizzy.gifSlainte, Mila und Stuart…. Oskar, Didge und Suko im Herzen

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                  #9
                  Original geschrieben von urmelgudrun
                  Was sollen denn das für poitive Reaktionen sein?
                  In Bezug auf die Epilepsie?

                  Ich kann mir grad auch nicht vorstellen, dass es gut sein soll, einen Epi-Hund zu kastrieren....
                  ...gebe aber zu, keine Ahnung zu haben.
                  Trotzdem würde ich gerne wissen, welche positiven Reaktionen das sein könnten....
                  Ich hab keine Ahnung von Epi bei Hunden, aber ist das nicht so, dass Stress ein Auslöser für Anfälle sein kann?

                  Und bei intakten Rüden isses doch so, dass ein wenig Streß schon da ist z.B. bei läufigen Hündinnen in der Nähe, bei Konfrontation mit "Konkurrenten" oder so.

                  Nur mal so ein Gedanke - aber wie gesagt, ich hab (glücklicherweise) keine Ahnung von Epi-Hunden.
                  Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

                  *bekennender Easy-Fan*

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                    #10


                    Klar doch!
                    Hab in die verkehrte Richtung gedacht

                    gut, dass wir mal drüber gesprochen haben....
                    LG Gudrun
                    https://www.gesundehundeforum.com/co...lies/dizzy.gifSlainte, Mila und Stuart…. Oskar, Didge und Suko im Herzen

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                      #11
                      Hallo,

                      je nachdem wie der Hund sich verhält, kann ich mir vorstellen, dass der Stresspegel runtergeht durch die chemische Kastration.
                      Mein letzter Tierschutzrüde kam bei mir zwei Tage nach der chem. Kastration an.
                      Lieber hätte ich ihn ohne genommen.
                      Nach ca. 4 Wochen hat sich sein normales Verhalten wieder eingestellt wie Markieren, Unruhe bei unkastrierten Hündinnen, Jaulerei und Dauerunruhe wenn Nachbarhündinnen läufig sind,
                      Konkurrenz bei unkastrierten Rüden.
                      Alles in allem war er sehr ruhig in der Zeit wo diese Spritze gewirkt hat und sehr verändert im Normalverhalten.

                      LG
                      Antje

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                        #12
                        Mir wurde von zwei Tierärzten erzählt dass die TiHo Hannover bei Epilepsie die Kastration der Hunde als Behandlung zwingend vorschreibt.

                        Mein Rüde wurde im Zuge der Epilepsiediagnostik mit Tardastrex chemisch kastriert, was meiner Meinung nach aber nur bedingt aussagekräftig ist weil Tardastrex laut Beipackzettel auch als Antiepileptikum wirkt.

                        Bei meinem Jungen hat sich keine Besserung der Anfälle gezeigt, dennoch wäre er, wenn die Epilepsie endgültig (durch Ausschluss anderer Krankheiten) diagnostiziert worden wäre, kastriert worden weil es eben so vorgeschrieben ist... Ich hätte, ehrlich gesagt, der Kastration nicht zugestimmt weil ich der Meinung bin dass jede Narkose hier ein zu grßes Risiko darstellt.

                        Nun hat sich bei ihm eine Überreaktion auf Nahrungsmittel als Auslöser der Anfälle herausgestellt und er ist nun auch ohne Kastration und Medikamente recht stabil.
                        Herzliche Grüße von Karin und der Chaostruppe!

                        Die wichtigsten Wege müssen wir alleine gehen - Betty 16.12.2011; Hermann 17.08.2012

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                          #13
                          Mir ist mal gesagt worden, dass Epilepsie bei Hunden sowieso nicht zweifelsfrei diagnostiziert werden kann, sondern nur über eine Art Ausschluß-Diagnostik "vermutet" werden kann.

                          Also kann man höchstens rausfinden, was es definitiv nicht ist, um dann relativ sicher "Epilepsie" zu diagnostizieren.

                          Ist das so richtig?

                          Andererseits - es gibt ja hier genug Kastrationsbefürworter und wenn der Streßpegel bei einem Rüden wirklich sinkt, wenn er kastriert wird (was ja nicht immer und nicht bei jedem Rüden der Fall ist) - wäre das nicht ein guter Grund, kastrieren zu lassen?

                          Sprich, ist das Risiko der Narkose wirklich so groß oder wäre das Risiko von Schäden durch immer wiederkehrende Anfälle (und die Gefahr von Status Epilepticus) nicht größer?

                          Oder die Nebenwirkungen von Medikamenten - ist doch meist Luminal, oder?
                          Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

                          *bekennender Easy-Fan*

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                            #14
                            Aber besteht nicht bei Epi-Hunden das Risiko, daß sich die Epilepsie durch eine Narkose verschlimmert?

                            LG

                            Liesbeth

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                              #15
                              Hallo Gaby

                              werde mich demnächst dann noch ausführlicher darüber mit meiner TÄ unterhalten.

                              Lieber Gruss
                              Juhle



                              Hallo Liesbeth,

                              genau das ist der Punkt. Die Epilepsie meines Schäfers. Mir ist absolut klar, dass ihm jeder unnötiger Eingriff eher schadet.

                              Mein Hund wird nicht mehr geimpft, es gibt keine Wurmkuren und nichts gegen Parasiten u.ä. Obendrein füttere ich ihn roh und ohne Getreide.
                              Der Erfolg hierbei spricht für sich.......dennoch kommt es vor, dass er aufgrund von Unruhe, Nervosität und/oder Stress, (z.B., läufige Hündin in der Umgebung) einen Anfall bekommt. Darum zunächst die Idee mit der Spritze und evtl. Kastration. Mit Letzterem habe ich allerdings sehr zu kämpfen......

                              Lieber Gruss
                              Juhle
                              Der Mensch behandelt den Hund manchmal als eine Art Mensch.

                              Er denkt nicht daran, dass der Hund in ihm eine Art Hund sieht.

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