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22.08., wdr, 22 Uhr, "Viel Rasse, wenig Klasse, Das Geschäft mit der Hundezucht.

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    #31
    Spannende Diskussion, danke!

    Wenn man zwei reinrassige Hunde verschiedener Rassen miteinander verpaart, dann trifft das für die F1-Generation tatsächlich zu. Aber eben nur für die F1-Generation.

    LG Rahel
    LG Rahel
    mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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      #32
      Das hat wenig mit Genen ab- und anschalten zu tun.

      Sondern schlichtweg mit der Tatsache, daß selbst gleich erscheinende Krankheiten bei verschiedenen Hunderassen durch zwei verschiedene Gene/Genkombinationen erzeugt werden können.

      So kann ich einen an PRA erkrankten Samojeden mit einem an PRA erkrankten American Eskimo Dog verpaaren und erhalte in der F1-Generation phänotypisch gesunden, sehenden Nachwuchs.

      Ändert nichts daran, daß dieser Nachwuchs sowohl von Vater wie auch von Mutter ein krankmachendes Gen mitbekommt und diese bei der F2-Generation, insbesondere bei der Rückkreuzung in eine der beiden Ausgangsrassen wieder zu PRA erkrankten Hunden führen können.

      Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, daß zwei gleiche Gene in der Kombination von Vater und Mutter zusammentreffen - also Reinerbigkeit beim Nachwuchs vorliegt - umso geringer, je weniger die Elter verwandt sind.

      Fremdzucht schließt aber nicht gänzlich eine erbbedingte Erkrankung aus. Die Wahrscheinlichkeit ist davon abhänging, wie weit verbreitet die entsprechenden Gene in der gesamten Population sind. Andersherum kann man auch Inzucht bis zum Excess treiben, wenn die Ausgangstiere diese Gene nicht haben.

      Viele Grüße

      Elke

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        #33
        Zitat von greyekle Beitrag anzeigen
        Inzucht alleine macht keine Hunde "krank". Sie bringt nur vorhandene Anlagen stärker zum Vorschein, da das Maß der Reinerbigkeit erhöht wird.
        Ich persönlich kann nichts positives oder gut durchdachtes daran finden, mit Hunden zu züchten, die Erbkrankheiten oder Deformationen vererben - egal ob durch In- oder Fremdzucht zum Vorschein gekommen.
        Das würde stimmen, wenn es genetisch "kerngesunde" Lebewesen gäbe.
        Gibt es aber nicht.

        Jedes Lebewesen hat Gene, die zu Krankheiten führen können. Oft genug sind das relativ neue Mutationen, die normalerweise schnell wieder aus der Population verschwinden. Treffen 2 Eltern aufeinander, die identische solche Gene tragen, dann bricht die Krankheit aus. Je näher die Eltern verwandt sind, umso größer die Gefahr, daß sie die gleichen mutierten Gene tragen und weitervererben.

        Der Sinn von Einkreuzungen zur Erweiterung des Genpools liegt dann genau darin, die Wahrscheinlichkeit zu senken, daß bei einer Verpaarung solche Schadgene aufeinandertreffen.
        Liebe Grüße
        Petra mit Dina und Mottensternchen

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          #34
          Zitat von greyekle Beitrag anzeigen
          Andersherum kann man auch Inzucht bis zum Excess treiben, wenn die Ausgangstiere diese Gene nicht haben.
          Soweit ich weiß, gab es bei Aussies in Amerika mindestens 1 Züchter/in, die wirklich extreme Inzucht "testweise" in ihren Linien vorgenommen haben - also Mutter/Sohn, Vater/Tochter oder Geschwisterverpaarungen.

          Bei derartiger Inzucht würden kranke Gene erbarmungslos zum Vorschein kommen. Passiert das nicht, ist das quasi ein Beweis für die Erbgesundheit der betreffenden Linie bzw. der betreffenden Hunde (was bei diesen Aussies übrigens der Fall war).

          Was aber nicht heißt, dass Inzucht das MIttel der Wahl ist, denn es gehen einfach zu viele Gene verloren.
          Sie kann aber durchaus schadlos sein, wenn es z.B. um Rückzüchtungen geht oder darum, ein bestimmtes Gen zu festigen (Beispiele dafür sind diverse Katzenrassen, wie die Rex-Katzen oder Scottish Fold - durch Inzucht wurde eine ursprünglich zufällige GEnmutation "gefestigt ") und die beteiligten Tiere wirklich erbgesund sind.
          Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

          *bekennender Easy-Fan*

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            #35
            Zitat von Selkie Beitrag anzeigen
            Der Sinn von Einkreuzungen zur Erweiterung des Genpools liegt dann genau darin, die Wahrscheinlichkeit zu senken, daß bei einer Verpaarung solche Schadgene aufeinandertreffen.
            Wenn die offene Schädeldecke bei den Tollerwelpen auf der Inzucht basiert und die Inzuchtquote der gesamten Population tatsächlich dermaßen hoch ist, dann muß man davon ausgehen, daß die offenen Schädeldecken bei den Welpen dieser Hündin kein Einzelfall sind, sondern als genetische Veranlagung in weiten Teilen der Populatioin vorliegen.

            Nein, genetisch kerngesunde Lebewesen gibt es nicht. Aber muß man deswegen mit Lebewesen züchten, von denen man aufgrund ihres Nachwuchses WEIß, daß sie bestimmte Erkrankungen vererben und von denen man annehmen muß, daß sie in weiten Teilen der Population ebenfalls vorliegen?

            Bei dieser Hündin liegt doch eine große Wahrscheinlichkeit vor, daß sie diese Gene an ihren Nachwuchs weitergibt. Welche Verbesserung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit ergibt sich dadurch für die Rasse, wenn dieser Nachwuchs dann in der Zucht eingesetzt wird?

            Eine signifikante Verbesserung träte doch nur ein, wenn eine gesunde Hündin, die nicht die Probleme ihrer Rasse teilt, ihre gesunden Gene mit einem fremden Rüden vermischt und der gesunde Nachwuchs dann in der Zucht eingesetzt wird.

            Viele Grüße

            Elke

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              #36
              Wer sagt denn, dass die offene Schädeldecke von der Hündin vererbt wurde? So viel ich weiss, war das bei ihm erst im letzten Wurf vorgekommen und er hatte davor noch andere Würfe, bei denen das kein Problem darstellte.
              LG Rahel
              mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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                #37
                Die Gene für rezessiv vererbte Probleme müssen bei beiden Eltern vorhanden sein.
                Also trägt die Hündin garantiert ein entsprechendes Letalgen. Der Rüde genauso.
                Liebe Grüße
                Petra mit Dina und Mottensternchen

                Kommentar


                  #38
                  Eine offene Schädeldecke kann also nicht dominant vererbt werden?
                  LG Rahel
                  mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von chnübeli Beitrag anzeigen
                    Nach neustem Stand der Epigenetik können sich Gene aber auch verändern, bzw. ein- oder ausgeschaltet werden und werden dann so weitergegeben.

                    LG Rahel
                    Ja, z.B. auch durch die Ernährung!

                    Sonst halte ich mich aus der Diskussion wieder raus ...
                    Liebe Grüsse,
                    Yvonne

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                      #40
                      Zitat von whippstaff Beitrag anzeigen
                      Ja, z.B. auch durch die Ernährung!

                      Sonst halte ich mich aus der Diskussion wieder raus ...
                      Yep und danke ...darfst dich jeder Zeit gerne wieder zuschalten
                      LG Rahel
                      mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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                        #41
                        Zitat von chnübeli Beitrag anzeigen
                        Eine offene Schädeldecke kann also nicht dominant vererbt werden?
                        Wenn sie dominat vererbt würde, dann müßte ja entweder Rüde oder Hündin vom betroffenen Wurf bereits eine offene Schädeldecke gehabt haben.

                        Wäre ja ein toller Züchter, der mit solchen Tieren züchtet.

                        Viele Grüße

                        Elke

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                          #42
                          Zitat von chnübeli Beitrag anzeigen
                          Eine offene Schädeldecke kann also nicht dominant vererbt werden?
                          Wie soll das gehen?
                          Wenn es dominant vererbt wäre, dann wäre es schon beim betroffenen Elternteil dominant. Also müßte das Elterntier eine offene Schädeldecke haben. Solche Hunde leben idR nicht lange genug, um sich fortzupflanzen.

                          (Es gibt allerdings eine andere Möglichkeit: Medikamenteneinfluß, Vergiftung oder massive Fehlernährung während der Trächtigkeit.)

                          edit: zu langsam ...
                          Liebe Grüße
                          Petra mit Dina und Mottensternchen

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                            #43
                            Aber wieso könnte es jetzt nicht sein, dass die Hündin ursprünglich dieses Gen für die offene Schädeldecke nicht besessen hat, aber durch Umweltgifte (z.B. Dioxinüberbelastung, oder was auch immer) es sich durch die Epigenetik plötzlich "eingeschaltet" hat?
                            LG Rahel
                            mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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                              #44
                              Zitat von chnübeli Beitrag anzeigen
                              Aber wieso könnte es jetzt nicht sein, dass die Hündin ursprünglich dieses Gen für die offene Schädeldecke nicht besessen hat, aber durch Umweltgifte (z.B. Dioxinüberbelastung, oder was auch immer) es sich durch die Epigenetik plötzlich "eingeschaltet" hat?

                              könnte sein. Aber es läßt sich nicht wieder ausschalten. Die Schädigung eines Gens ist irreversibel.

                              Und es wird ja auch der IST-Zustand des Gens vererbt, das bedeutet, die Hündin vererbt das KRANKE Gen weiter.....
                              Grüße von der grantelnden Giftnudel Gaby mit Dux im Herzen und Nachwuchstalent Festus

                              *bekennender Easy-Fan*

                              Kommentar


                                #45
                                Hm, ist es eine Tatsache, dass das Gen dann geschädigt ist, oder trägt es einfach die Information (in diesem Fall) der offenen Schädeldecke? Ich frage mich jetzt einfach durch, denn ich finde es extrem schwierig, so etwas klar zu definieren...
                                LG Rahel
                                mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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