Tiere, Menschen und Doktoren

[Nathalia]

Neu war mir, wie gefühllos Mutterkühe behandelt werden. Wenn an den Tieren rumgezerrt und -gerissen wird, bis sie zusammenbrechen, berührt mich das schon.

[Tschuringa]

Absolut verdreckte Ställe, vollgekotete Kühe eingepfercht in Laufställen ohne Stroh und dann ne Totgeburt.
Das ist nicht gestellt, das ist hier auf dem Land normalität, die man als Stadtkind nicht kennt und die als Erkenntnis aus der Sendung Gold wert sind zum Nachdenken.

Hast Recht, Kirsten,

so ist leider der Alltag der Landwirte.
Leider ist das mit der Milch von glücklichen Kühen meist nur ein schöner Traum. Der Film ist leider die Realität.
Ich sehe wirklich keinen Grund, warum man sowas nicht senden soll.
Würde VOX nur alles durch eine rosarote Linse filmen, wäre das an der Wirklichkeit total vorbei.
Das kann in niemandes Interesse liegen.

Ich bin zwar in der Stadt groß geworden, war aber oft auf dem Lande
und lebe jetzt auch schon über 30 Jahre auf einem absoluten Kuhdorf.
Die Ställe waren häufig eine Katastrophe. Wenn ich an meine Jugendzeit zurückdenke....

Mein Onkel hatte eine Kälbermast. Kälber in winzigen Verschläge, die ihre Milch aus Eimern bekamen,
um dann bei Schlachtreife direkt vom dunklen Stall ins Schlachthaus zu kommen.
Das finde ich heute (als Kind war mir das nicht bewusst) viel schlimmer, als einen Totgeburt im Fernsehen zu sehen.
Das ist Natur und gehört einfach dazu. Niemand konnte zu Beginn der Dreharbeiten wissen,
dass das Kalb tot sein wird. Wie schon geschrieben, hätte es gelebt, gäbe es diesen Fred NICHT.

[susik]

ich find die lobhudelei für die TÄ, die in Ffm und sonstwo umsonst die jährliche impfung und die wurmkuren für die hunde der obdachlosen und sonstige bedürftigen machen furchtbar.

habe VOX deshalb angeschrieben und eine 08/15 antwort bekommen.

ansehen kann ich mir die OP`s auch nicht. könnte nie TÄ oder so werden.
ich schau dann immer weg.

wieso eigentlich? es gibt viele, die sich nicht mal die notwendigste versorgung für ihre tiere leisten können und denen, bzw. deren tieren wird da wirklich geholfen – lobhudelnd kamen mir diese beiträge auch nicht vor.

[Selkie]

Es ist die Uhrzeit die mich mit am meisten stört!
Es könnten Kinder mit ihren Katzen im Arm vorm TV sitzen!

Aber genau solche Gedanken führen am Ende dazu, daß Kinder glauben, Kühe seinen lila und Fleisch würde in Plastiktüten wachsen.

Ich finde es nicht nur in Ordnung sondern sogar wichtig, daß solche Sachen sichtbar sind - und sei es nur im Fernsehen. Daß man Kindern solche Dinge außerdem noch erklären muß, steht außer Frage, aber das gilt auch für alle anderen Fernsehinhalte.

[Nathalia]

Ganz ehrlich, zwischen dem Glauben an lila Kühe und dem Zersägen von abgestorbenen Kälbern gibt es noch eine Menge andere Dinge. Manche Beiträge sind wirklich nichts für Kinder.

[Barack]

Neu war mir, wie gefühllos Mutterkühe behandelt werden. Wenn an den Tieren rumgezerrt und -gerissen wird, bis sie zusammenbrechen, berührt mich das schon.

Die bricht nicht zusammen, weil an ihr herumgezerrt wird, sondern weil die von der nicht weitergehenden Geburt schon fertig ist...

Besser es wird an ihr herumgezerrt als dass sie stirbt...

[Tschuringa]

Landwirtschaft und Viehhaltung ist nichts für zarte Gemüter, das geb ich zu.
Sabine hat aber recht. Die Kuh ist aus Schwäche zusammen gebrochen.

Wir haben vor etlichen Jahren eine Lämmergeburt bei den Ziegen gehabt, die nicht voran ging.
Das Lämmchen kam mit den Vorderbeinen, aber der Kopf war zurückgeschlagen.
So war es viel zu groß um durch das Becken zu passen.

Als klar war, dass ich das allein nicht hinkriege, haben wir den TA kommen lassen.
Das Muttertier, einen Zwergziege mit vielleicht 50 cm Schulterhöhe, war bereits am Ende der Kräfte.
Aber das Lamm musste raus, sonst wäre die Ziege verendet.
Der TA griff nach dem Lamm, die Ziege hat so gebrüllt, dass man es sicher im ganzen Dorf hören konnte.
Aber seine Hand plus Lämmerkopf waren zu dick um durch den Geburtskanal zu passen.
Das Lamm war bereits tot und so hat der TA mit den Fingern in den Rachen des Lamms gegriffen und es so rausgezogen.
Es war ein RIESIGES Bocklamm und tot. Der TA hat mir fast 'nen Vogel gezeigt, als ich ihm sagte, dass da noch eins drin wäre.
Er hat dann aber doch noch mal reingegriffen und es kam ein lebendes Mutterlämmchen zur Welt.

Wie schon geschrieben, Viehhaltung ist nix für zarte Gemüter und Großtierärzte sind da nicht so feinfühlig wie Kleintierärzte.

Übrigens ist eine gute Woche später ein weiteres Bocklamm tot zur Welt gekommen.
Obwohl der Bock ein ganz kleiner gewesen war, hatte er riesige Lämmer gezeugt.

[Bullebu]

Also ich bin da wohl ziemlich abgehärtet und finde sowas nicht ansatzweise schlimm. Es ist die Natur, das Leben, was auch immer.
Ist eben nicht alles immer so schön rosig. Klar, im Fernsehen können es alle sehen und für Kinder sicher erschreckend... Aber da sind die Eltern zuständig, dass die aufpassen, denn ich fände es schade, wenn es die Sendung nicht mehr gäbe.

UND ich muss ja sagen, wenn durch so eine Szene mal eine der Gucci-Prada-Stöckelschuh-Perlenohrring-tragende-Fingernägel-Haare-und-Co-gestylte-Schönchen einsieht, dass die Tiermedizin vielleicht doch nichts für sie ist... Ist nicht schade drum !

[Barack]

Was hätte denn der TA eurer Meinung nach machen sollen, wenn ihm die Kuh schon vom bloßen Reingreifen (da war absolut KEIN Zerren) zusammenbricht? Und ihr könnt sicher sein, dass ein Bauer nen TA nur im absoluten Notfall holt.

[susik]

ich glaube nicht, dass hier der tierarzt kritisiert wird, sondern eher vox mit der draufhaltenden kamera, bzw. die sendezeit.



(ich persönlich finde ja, es kann nicht oft genug auf die missstände in der massentierhaltung hingewiesen werden, wobei natürlich eine totgeburt auch in jedem biologisch betriebenem stall vorkommen kann.)

[Chaot]

wieso eigentlich? es gibt viele, die sich nicht mal die notwendigste versorgung für ihre tiere leisten können und denen, bzw. deren tieren wird da wirklich geholfen – lobhudelnd kamen mir diese beiträge auch nicht vor.

Diese Ärzte leben auch nicht nur von Luft und Liebe. Durch solche Sendungen kommen Spendengelder an, mit denen die Medikamente bezahlt werden können. Umsonst arbeiten ist eine Sache, aber monatlich aus Tierliebe drauflegen eine andere!

Ich kann auch nicht verstehen, warum man über Fernsehprogramme diskutieren muss. Es wird doch keiner gezwungen vor der Klotze zu sitzen

[mopstoni]

Ich finde diese Beiträge interessant und spannend.
Habe aber nur noch sehr selten Zeit sie anzuschauen.
Meinem Sohn hab ich auch schon dazu geholt (er ist 12 1/2). Wenns ihm zu blutig ist, geht er raus.

[Nathalia]

@ Sabine:

Mein Beitrag bezog sich nicht auf eine bestimmte Szene. Ich habe das schon mehrmals in der Sendung gesehen. Kalbende Kühe werden ab und an wie ein Stück Fleisch behandelt.

Ansonsten finde ich die Sendung auch interessant.

[Tschuringa]

Manche Beiträge sind wirklich nichts für Kinder.

Das gebe ich dir durchaus Recht.
Aber Kinder, die von ihren Eltern vernünftig geführt werden,
schauen solche Sendungen gar nicht oder mit den Eltern zusammen.
Die Sendung läuft ja auch auf Vox und nicht auf dem Kinderkanal.
Die wenigsten Sender haben nachmittags Kinderprogramm.
Barbara Salesch oder ähnliches find ich für Kinder auch nicht geeignet.
Da regt sich niemand drüber auf.

Kinder, denen der Fernseher zum Zeitvertreib angeschaltet wird, damit sie Ruhe geben,
schauen noch ganz andere Sachen, als solche wie "Menschen, Tiere und Doktoren".
Fragt mal in Kindergärten nach, was da so Montagsmorgen abgeht.
Was manche Kinder so alles nachspielen. Da sind Sachen bei die ich mir nicht mal anschauen würde.

[Tschuringa]

Kalbende Kühe werden ab und an wie ein Stück Fleisch behandelt.

Das mag vielleicht so aussehen. Aber anders geht es wohl auch nicht.
Ein Kalb auf die Welt zu holen, dass nicht von selber kommt, ist Schwerstarbeit.

Wie viele Arbeiten bei den Großtierärzten. Ich hab mal einen Bericht gesehen,
bei dem erzählt wurde, dass gerade Frauen, die TA-Ausbildung häufig abbrechen,
weil sie mit den Großtieren körperlich völlig überfordert sind.
Es ist echte Knochenarbeit bis zur Schulter in einer Kuh zu stecken und zu versuchen ein Kalb zu drehen,
dass bei der Geburt schon fast soviel wiegt wie ein ausgewachsener Rottweiler.

Die Arbeit und Ausbildung an den Großtieren gehört aber zum Studium und muss durchgezogen werden,
auch wenn man später ausschließlich als Kleintierarzt arbeiten will.