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WDR Mut gegen Macht: "Die Milchrebellen"

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    WDR Mut gegen Macht: "Die Milchrebellen"

    WDR Mut gegen Macht: "Die Milchrebellen", gestern, 20:15 h
    Nicht wirklich ein konkretes Hundethema, und doch ist es sicherlich für den Einen oder Anderen interessant:

    http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumen...nmacht106.html

    Die Milch im Supermarkt wird immer billiger. Für die Milchbauern heißt das: wachse oder weiche! Im letzten Jahrzehnt hat ein Drittel der deutschen Milchbauern aufgeben müssen – gleichzeitig hat die Zahl der Megabetriebe zugenommen. In XXL-Ställen stehen Hunderte von Kühen dicht nebeneinander. Damit sie Höchstleistungen erbringen, kommen die Tiere auch im Sommer nicht mehr auf die Weide.

    Auch die Molkereien werden immer größer: Multinationale Konzerne wie Arla oder Friesland-Campina haben die kleinen regionalen Molkereien übernommen und exportieren Milch bis nach China. Doch auch sie sind abhängig vom Preisdiktat der Supermärkte, in erster Linie von Aldi oder Lidl. "Die Verbraucher sind nicht ehrlich zu sich", kritisiert ein Landwirt aus Kleve am Niederrhein. "Sie sagen uns, sie seien bereit mehr für Bio- und regionale Lebensmittel auszugeben, doch dann treffen wir sie alle bei ALDI an der Kasse." Er hält das Bauernsterben für unabwendbar, nur große Betriebe seien wettbewerbsfähig: "Mit der romantischen Landwirtschaft, wie wir sie vor 20, 30 Jahren hatten, kommen wir nicht weiter. Die harte Wirklichkeit ist, es wird nur derjenige überleben, der die Kosten im Griff hat."

    Doch einige kleine Milchbauern wagen es, sich gegen die Konzentrationswelle auf dem Milchmarkt aufzulehnen: Sie setzen auf direkte Vermarktung zu besseren Preisen. Zum Beispiel ein Bauer aus dem Kreis Höxter, der mit anderen eine Bauernmolkerei gegründet hat, um sich vom Preisdiktat der Giganten zu lösen.
    Oder eine junge Bäuerin aus dem Siegerland: "Schon in der Ausbildung wird uns nahegelegt, dass wir in größere Ställe investieren sollen. Aber ich wünsche mir eine Landwirtschaft in Familienhand, in der jedes Tier nicht nur eine Nummer ist." Im März 2015 wird der letzte Schutz für die Kleinbauern fallen: mit dem EU-weiten Ende der Milchquote. Wenn der Milchmarkt liberalisiert wird, fürchten viele einen neuen Preisverfall. Es ist ein Kampf David gegen Goliath, denn auf die Unterstützung von Bauernverband und Bundesregierung brauchen sie nicht zu hoffen. Die haben sich längst entschieden, dass eine moderne Landwirtschaft nur in Großstrukturen funktionieren kann.
    Liebe Grüße
    Sabrina

    #2
    Bei der Sendung ist mir quasi die Milch in den Adern gefroren... Wenn ich mir so recht überlege, gibt es im Grunde kein einziges Produkt im Supermarkt (oder sonstwo), das ich ohne schlechtes Gewissen oder zumindest Fragezeichen kaufen kann. Denn ich weiß nie, was dahinter steckt, wo es tatsächlich her kommt, wie hergestellt wurde, unter welchen Bedingungen für Mensch, Tier und Umwelt. Das finde ich ziemlich bedenklich, denn ich bin kein Selbstversorger und muss ein Mindestmaß an Vertrauen in den Hersteller und Verkäufer haben. Auch bei "Bio" weiß ich noch lange nicht, ob es gut ist. Ist ja auch schon ein irrwitziger Gegentrend zum Zentralisieren, Komprimieren und Maximieren, auf gleicher oder größerer Fläche weniger Ertrag erzielen zu wollen, indem man keine Turbokühe hält und diese auf die Weide schickt... Irgendwie erscheint mir das alles nicht so logisch... Ich glaube, das Dilemma beginnt dort, wo Massen für Massen produziert werden und die Übersicht, wer eigentlich was wo wann wie braucht, verloren geht.
    Gruß von Meike (mit dem Pelz jenseits der Hecke)
    Alles ist auf eine so wunderbare Weise ja gar nicht wahr (Janosch)

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      #3
      Zitat von lordlady Beitrag anzeigen
      Massen für Massen produziert werden und die Übersicht, wer eigentlich was wo wann wie braucht, verloren geht.
      Stimmt ... ich kaufe am Liebsten "traditionell hergestellt" (bezahle auch gern etwas mehr) aber diese Milch zu finden ist sauschwer... Selbst die "Biomilch" ist ewig haltbar und ultrahocherhitzt. Welch Verschwendung.

      Beim Bauern direkt bekommt man höchst ungern Rohmilch verkauft...

      Unser Nachbar ist ein Milchbauer - eher klein - der quält sich grad noch ein paar Jahre bis zur Rente durch - dann ist dort auch schluss. Das Land wird dann mit Sicherheit für Maisanbau für Biogas verwendet.
      Liebe Grüße

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        #4
        Ich lasse mir die Milch, Frischkäse, Quark, Joghurt seit einiger Zeit liefern und unterstütze so diesen Betrieb direkt.
        Ist zwar kein "bio", aber Genfrei und im Sommer sind die Kühe auf der Weide.
        Und die Milch ist nicht homogenisiert, man kann gut den Rahm abschöpfen, sie schmeckt toll.

        www . rieckens - landmilch . de

        Für Leute aus der Nähe. Man kann auch ganz kleine Mengen bestellen.
        Liebe Grüße
        Dagmar und Toni

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          #5
          Diese Biogasfalle ist auch so ein Irrsinn... Was bitte soll daran Bio sein? Ein Aberwitz.
          In der Stadt ist es ausgesprochen schwer, die Wege des Lebensmittels zurück zu verfolgen oder gar jemanden zu finden, der direkt herstellt. Selbst auf dem Wochenmarkt kann ich mir nicht sicher sein, dass nicht vom Großmarkt dazu gekauft wurde. Oder wie die Hühner tatsächlich leben. Oder wie das Gemüse oder das Obst tatsächlich produziert wurde und wo. Nicht einmal Selbstpflücken ist verlässlich, weiß ich doch nicht, was da irgendwann und zwischendurch auf die Felder aufgebracht wurde. Ist schon alles ziemlich undurchsichtig und entfremdet. Für Selbstanbau fehlen mir Fläche, Lust und Muße, geht also auch nicht. Dann doch lieber ´ne ehrliche Pille, die satt macht.
          Gruß von Meike (mit dem Pelz jenseits der Hecke)
          Alles ist auf eine so wunderbare Weise ja gar nicht wahr (Janosch)

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            #6
            Zitat von mopstoni Beitrag anzeigen
            www . rieckens - landmilch . de
            Interessant, nie gehört. Lohnt sich allerdings nicht für die wenigen Milchprodukte, die ich brauche. Aber eine gute Möglichkeit, direkt zu unterstützen, wenn man auch nachvollziehen kann, wie der Hof arbeitet.
            Gruß von Meike (mit dem Pelz jenseits der Hecke)
            Alles ist auf eine so wunderbare Weise ja gar nicht wahr (Janosch)

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              #7
              Zitat von mopstoni Beitrag anzeigen
              www . rieckens - landmilch . de
              Dankeschööön - das ist ein Supertipp
              Liebe Grüße

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                #8
                Zitat von lordlady Beitrag anzeigen
                Ist ja auch schon ein irrwitziger Gegentrend zum Zentralisieren, Komprimieren und Maximieren, auf gleicher oder größerer Fläche weniger Ertrag erzielen zu wollen, indem man keine Turbokühe hält und diese auf die Weide schickt... Irgendwie erscheint mir das alles nicht so logisch...
                @ Meike: Damit sprichst du das größte Argument der konventionellen Massentierhaltung und grünen Gentechnik an: Nachhaltigkeit
                Ist es nachhaltig, Nutztieren mehr Platz zu gewähren, als sie für ihr Überleben bis zum Tag X brauchen, wenn dabei Fläche verloren geht und die Tiere mehr Futter brauchen?
                Ist es nachhaltig, nur wenige Tiere zu halten und somit mehr Transportwege in Kauf zu nehmen?
                Ist es nachhaltig, größere Verluste im Bio-oder konventionellen Getreide-Anbau hinzunehmen, wenn wir durch die Gentechnik die Möglichkeit haben größere Erträge pro qm Fläche zu erwirtschaften?

                Mutterkuhhaltung? Bruderhahn-Initiative? Alles nicht wirklich ressourcenschonend… doch für mich persönlich ein vertretbarer(er) Weg.
                Zuletzt geändert von Sabrina+Co; 06.11.2014, 11:15.
                Liebe Grüße
                Sabrina

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                  #9
                  Zitat v. Meike: Dann doch lieber ´ne ehrliche Pille, die satt macht.


                  Dein Wunsch, ist bereits in Erfüllung gegangen!

                  http://www.zeit.de/wirtschaft/untern...-rob-rhinehart

                  http://www.soylent.me/

                  Gruß Hannah
                  Carpe Diem - Hannah and her Motley Crew

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                    #10
                    Zitat von Sabrina+Co Beitrag anzeigen
                    Nachhaltigkeit.......
                    Ist es nachhaltig, Nutztieren mehr Platz zu gewähren,
                    Ist es nachhaltig, nur wenige Tiere zu halten und somit mehr Transportwege in Kauf zu nehmen?
                    Ist es nachhaltig, größere Verluste im Bio-oder konventionellen Getreide-Anbau hinzunehme
                    Mutterkuhhaltung? Bruderhahn-Initiative? Alles nicht wirklich ressourcenschonend… doch für mich persönlich ein vertretbarer(er) Weg.
                    Oh ja, es ist nachhaltig Tier wie Lebewesen zu behandeln und nicht als Durchlauferzitzer. Auch die Ausscheidungen der Tiere sollen ja diesen Flächen zugute kommen auf denen das Futter produziert wird. Und das geht bei den Großbetrieben mit enormen Zukauf auch genetisch veränderter Futterarten überhaupt nicht weil die Ausscheidungen niemals zum Futtererzeuger zurückkönnen um dort die Böden fruchtbar zu machen.
                    Und daß genetisch veränderte Getreide usw. Futtersorten für die Umwelt gut ist ist ja angeblich auch ein Märchen. Die Schädlinge werden schnell mehr und es werden immer größere Spritzmittel benötigt was meiner Meinung nach nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Die riesigen Transportstrecken vom Futter und auch von den an wenigen Stellen erzeugten Eßwaren (Nahrungsmittel ist vielleicht nicht mehr das richtige Wort dafür) sind gegenüber Kleinbetrieben vor Ort sicher auch nicht nachhaltiger.
                    Aber die Straßenschäden durch riesige Maschinen, die Luftbelastung usw. gehen ja nicht in die Rechnungen der Großbetriebe ein sondern werden von der Allgemeinheit geschultert.
                    Und alle wegen Unrentabilität freigewordenen Wiesen und Futterflächen gehen dann in die Maisproduktion - wo dann schwere Monstermaschinen selbst die letzten Feldwege die dafür nie gemacht wurden solche Gewichte auszuhalten, niederwalzen. Das könnte allerdings wieder Nachhaltig sein weil dann ja die Reparaturtrups für den Wegebau wieder Arbeit haben
                    Liebe Grüße Anja ohne Hund Kiray im August 23 verstarb mit 13 (Kaukasin Raja gest.3/12 fast 8 Jahre; Kaukase Drago gest.9/05 14)
                    Tiere sind denkende Wesen, nur nicht immer unserer Meinung

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                      #11
                      Ach ja, vielleicht brauchen wir uns bald überhaupt keine Sorgen mehr um Essen zu machen.
                      Ein interessanter Beitrag: http://www.zeit.de/wirtschaft/untern...-rob-rhinehart

                      Wäre doch viel nachhaltiger und man könnte viel sparen, allem voran Zeit
                      Essen ist doch nur sinnlose Zeitverschwendung oder???????
                      Liebe Grüße Anja ohne Hund Kiray im August 23 verstarb mit 13 (Kaukasin Raja gest.3/12 fast 8 Jahre; Kaukase Drago gest.9/05 14)
                      Tiere sind denkende Wesen, nur nicht immer unserer Meinung

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                        #12
                        Zitat von Willie Winkle Beitrag anzeigen
                        Zitat v. Meike: Dann doch lieber ´ne ehrliche Pille, die satt macht.


                        Dein Wunsch, ist bereits in Erfüllung gegangen!

                        http://www.zeit.de/wirtschaft/untern...-rob-rhinehart

                        http://www.soylent.me/

                        Gruß Hannah
                        Soylent Green 1973 lässt grüßen! Früher noch Sci-Fi-Thriller - heute Realität
                        Liebe Grüße
                        Sabrina

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                          #13
                          Zitat von Kaukase Beitrag anzeigen
                          Oh ja, es ist nachhaltig Tier wie Lebewesen zu behandeln und nicht als Durchlauferzitzer.
                          Wie im Beitrag der Landwirt ungefähr sagte: Umso mehr Tiere man hält, desto mehr geht das Individuum in der Masse verloren.


                          Massentierhaltung ist heute High-Tech, alles läuft automatisch ab, der Landwirt selbst hat immer weniger mit dem Tier an sich zu tun.
                          Liebe Grüße
                          Sabrina

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                            #14
                            http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...cent-1.2202171
                            Liebe Grüße
                            Sabrina

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                              #15
                              Heute war ein toller Bericht zum Thema Kuh in Bayern2 Radio:

                              http://www.br.de/radio/bayern2/wisse...figur-100.html
                              Doris

                              "Es muss vom Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll." (Goethe)

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