Sind Podenco-Rüden oft "griffig"

[Cayenne]

Hi Yna
GAAANZ vielen lieben Dank für deinen Roman ;-)!
Find ich sehr gut! Bis auf den tatsächlichen Biss, meine Trainerin betreffend und das eine oder andere kleine Scharmützel mit meinem anderen Hund, bei dem er ihm mal eine kleine Verletztung über dem Auge zugefügt hat, ist tatsächlich nichts weiter passiert. Wobei ich einfach Angst habe, dass er z.B. mal ein Kind (was ja mit dem Gesicht schnell in "Beisshöhe" ist) richtig verletzt. Das wäre dann wohl sein Todesurteil und ich glaube auf dieser Welt gibt es derzeit nichts, was mein Herz mehr gefangen hält als dieser Hund...
Mein Mann würde das jetzt "persönlich" nehmenaber er steht auf einem ganz anderen Blatt!!
Hast du beobachten können, ob es speziell Rüden sind, die diese "Strategie" fahren?

Ich frag mich immer noch, warum hat er meine Trainerin gebissen. Es war noch eine andere Frau bei diesem Vorfall anwesend, direkt hinter Iris... und gelaufen ist er ja unmittelbar neben mir, ca. 15 m entfernt von den beiden...
All das ist sehr spannend, da hast du ohne Frage recht und am liebsten würde ich alles filmen und immer wieder durchkauen und die Details erkennen.... Ich frag mich, warum nicht viel mehr Leute filmen bei Übungen. Man erkennt die eingenen Fehler und winzige Details im Verhalten der Hunde untereinander ja nur, wenn man sich das immer wieder und von außen ansieht...
LG von Daniela und den Jungs

[Cayenne]

Hi Sonja! Wenn ich mal sooo begabt wäre;Gestern war mein Computer-Kerl hier... Den hätt ich mal fragen können, vielleicht beim nächsten Mal, er kommt irgendwann nach Ostern wieder!<br /> Interssanter weise gibt es auf den Filmen keine großen Ausraster mehr zu sehen. Trotzdem sind sie interessant, wenn man Details sehen will (kurz über die Schnautze lecken, schnellers Atmen, Gähnen, Ohrenspiel und so weiter...)

[Cayenne]

ich würde den gesundheitlichen Aspekt nicht wirklich weit wegschieben... ist die Schilddrüse in Ordnung?

Hi Vera
Mittwoch nach Ostern hab ich einen Termin bei meiner TA. Tief in meinem Herzen hab ich unendliche Sorge, dass er tatsächlich krank sein könnte. Seit Januar kann ich nämlich auch einen deutliche Beruhigung seiner Aktivitäten beim Spazierengehen beobachten. Seit dem geht er manchmal tatsächlich im Zottelschritt, wie n Eselchen vor mir her... Das kenn ich sonst nicht von ihm. Seine Grundgangart ist schneller Trab bis Galopp, sonst ist er fit. Er frisst normal und mosert auch rum, wenn er los will, schläft nicht viel mehr oder so... Drückt mir die Daumen, dass mein Augenstern gesund ist. Dann soll er lieber einfach nur der cholerische Spinner sein. Damit kann ich mittlerweile umgehen
LG
Daniela

[Lutio]

Hallo Daniela!

Hast du beobachten können, ob es speziell Rüden sind, die diese "Strategie" fahren?

Ich habe dieses Verhalten ausschließlich bei Rüden beobachtet. Bei den Damen hingegen viel häufiger angstbasiertes Meideverhalten, sehr defensive Aggression. Das Festhalten an diesen alten Verhaltensmustern ist offenbar sehr individuell. Manche Hunde legen solche alten Strukturen relativ schnell ab, andere brauchen sehr lange. Im letzteren Fall bin ich für mich zu der Einsicht gekommen, den Hunden wirklich systematisch andere Strukturen zu bieten, heißt in auslösenden Situationen ein ganz statisches Verhaltensmuster abzufragen. Das muss ich natürlich erstmal aufbauen.

In deinem Fall ist natürlich die Problematik noch eine andere, da Menschen betroffen sind. Das macht es direkt ungleich schwieriger, da darf halt nichts schief gehen. Und umso schwerer, wenn man den Auslöser noch nicht wirklich erkennt. Zumindest verstehe ich dein Posting dahingehend, da du ja nicht weißt, warum er die Trainerin gebissen hat.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass der direkte Weg, gezielt an den Auslösern zu arbeiten, nicht unbedingt der beste ist. Habe ich anfangs verkannt. Wir sind erst weiter gekommen als ich begriffen habe, dass ich am Grundentspannungs-Zustand arbeiten muss, damit ich überhaupt neue Muster anlegen kann und der Hund entscheidungs- und denkfähig bleibt. Das Mitdenken ist in dem Fall wesentlich, denn sobald der Hund seine Grundentspannung verliert, kann er nicht mehr durch neue Muster geführt werden. Der Hund "entscheidet" sich in kritischen Situationen nicht für das alte strategische Explodieren, sondern er hat in dem Moment schlicht gar keine andere Verhaltens-Alternative. Das ist dann ein Selbstläufer.

Ich frag mich, warum nicht viel mehr Leute filmen bei Übungen. Man erkennt die eingenen Fehler und winzige Details im Verhalten der Hunde untereinander ja nur, wenn man sich das immer wieder und von außen ansieht...

Oh, das kann ich dir sagen... Zum einen benötigst du ja nicht nur die passende Ausrüstung, sondern weiterhin meistens eine weitere Person, die filmt. Und diese Person sollte über so viel Hundewissen verfügen, um entscheiden zu können welche Situationen elementar sind und worauf der Fokus zu legen ist.
Filmt man selbst, dann verzerrt man schon vieles, denn man stellt sich ja wirklich nach "draußen", verändert also die Ausgangssituation. Das kann je nach Problematik mehr oder weniger großen Einfluß auf den Ablauf haben.

Sind die o. g. Bedingungen aber gegeben, dann ist Film sicherlich eine wertvolle Beobachtungshilfe. Halt nur nicht so ganz einfach umzusetzen. Leider, ich fänd´s auch oft prima.

Ahoi!
Yna

[Monka]

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass der direkte Weg, gezielt an den Auslösern zu arbeiten, nicht unbedingt der beste ist. Habe ich anfangs verkannt. Wir sind erst weiter gekommen als ich begriffen habe, dass ich am Grundentspannungs-Zustand arbeiten muss, damit ich überhaupt neue Muster anlegen kann und der Hund entscheidungs- und denkfähig bleibt. Das Mitdenken ist in dem Fall wesentlich, denn sobald der Hund seine Grundentspannung verliert, kann er nicht mehr durch neue Muster geführt werden. Der Hund "entscheidet" sich in kritischen Situationen nicht für das alte strategische Explodieren, sondern er hat in dem Moment schlicht gar keine andere Verhaltens-Alternative. Das ist dann ein Selbstläufer.

Super erklärt, denn das erscheint - allerdings nur nach meinem Bauchgefühl und mit aller gebotenen Vorsicht bei "Ferndiagnosen" - den Punkt zu treffen!! Ich denke auch, Du musst ganz anders ansetzen als bisher.

(Da passt auch sowas rein, wie Trainer beißen.)

Großer TA-Chec kauf jeden Fall auch.

[Cayenne]

[quote=Lutio;2245416]Hallo Daniela!
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass der direkte Weg, gezielt an den Auslösern zu arbeiten, nicht unbedingt der beste ist.


Vielen Dank Yna
Ich bin schlichtweg begeistert über die Wahrheiten die du da so locker formulierst!!! Ich hab mir grade einen Stift und Zettel genommen, um alle Erkenntnisse stichpunktartig festzuhalten und für mich auf den Punkt zu bringen. In deinem Beitrag steckt für mich jetzt so viel drin, ich kanns garnicht beschreiben....
Vielen Dank!!!!
Ich wünsch mir, dass ich noch mehr von dir profitieren kann!
Ganz liebe Grüße und FROHE OSTERN aus der Heide

[Cayenne]

Oh man, ich bin einfach zu doof um ein Zitat zu verwenden,da kommt immer irgendeine Gülle raus.... Verzeiht!<br /> Also mit dem Filmen ist das wirklich so ne Sache. Ich hab auch eher niemanden, der uns zusammen filmt und auch nur eine Canon-Kamera mit der man eben auch Filme drehen kann. So sind die Filme auch oft verwackelt und der Hund rutscht mal aus dem Bild, wenn er zu mir zurück kommt. Aber z.B. auf Hundplätzen oder auf einem gemeinsamen Spaziergang find ich, kann eigentlich schnell mal jemand filmen. Wir leben hier allerdings so einsam, dass ich in 4 Jahren hier ca. 10 Leute auf meinen morgendlichen und abendlichen Spaziergängen getroffen hab. Ab und an fährt mal n Auto durch den "Busch", sonst triffst du hier nur Rehe und Hasen. *g*