Unruhiger Hund - krankhaft?

[Sundance]

guten Morgen
@ jenmandy
ich find deine Ausführungen sehr interessant.

Ansonsten Walking.

das mach ich mit meinem 2. Hund. Ich dachte das wäre für meinen Hibbel zu aufregend. Erkommt in totalen Stress, wenn er entweder an der Leine ist oder sich lange auf Fuss gehen konzentrieren muss.
bisher war Freilauf und mit anderen Hunden laufen, die Aktivität die ihn am besten entspannen lässt.
Ohne Leine ist aber ja leider nicht immer möglich.

Ich achte darauf, dass der Hund seine Ruhepausen einhält

mach ich auch. Training wie ich in meinem Post beschrieben hab gibts auch nur so lang bis ich merk er wird hibbelig und kann sich nicht mehr konzentrieren.
Es gibt sehr viele Ruhephasen in seinem Tagesablauf, im Gegensatz zu früher. Da wurde mir im Verein gesagt Auslastung und Konfrontation mit immer mehr Reizen, Ballspiele usw. ist das richtige Training für ihn. Ging absolut nach hinten los.

Setze ich mich an den Computer o.ä., spannt sie aus.

das klappt bei uns auch inzwischen hervorragend. Während ich hier grad sitze liegen beide Jungs entspannt neben mir

heisst also ich bin auf dem richtigen Weg


es würd mich mal interessieren, was so deine Erfahrungswerte sind, wie lange ein Hund braucht um nicht mehr in Stresssituationen so zu reagieren.

Und ob du auch die Erfahrung gemacht hast, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen er wieder in das alte Verhaltensmuster zurückfällt.

Man hat ja auch nicht immer die Möglichkeit ihn von allen aufregenden Situationen fern zu halten.

LG Petra

Hab noch was vergessen zu fragen
wenn ich das richtig gelesen hab verzichtest du auch auf jegliche KH`s oder? Also auch kein Obst und Gemüse, oder bekommt dein Hund eine kleine Menge zum Futter dazu?

[Monka]

Original geschrieben von Sundance
Wieso ist denn für dich die Entspannungsübung leg dich kontraproduktiv?

Ich glaube, dass man dabei äußerst sensibel vorgehen muss, denn ansonsten gehts einfach nach hinten los. Der Hund soll sich legen, und Mensch "turnt" z. B. um ihn herum überspitzt gesagt - das ist aus meiner Sicht einfach nicht entspannend im Gegenteil. Rein kommunikativ empfinde ich auch das Umkreisen des Hundes einfach als falsch. In der Hundesprache ist gegenseitiges Umkreisen meist mit Spannung verbunden - tu ich es als Mensch, vermittle ich dem Hund, dass er liegen bleiben "muss" - das ist unangenehm, zumindest für Hunde, die sensibel kommunizieren.

Eine Entspannungsübung wäre für mich, Mensch setzt sich irgendwo hin und entspannt (liest z. B. ein Buch) und wartet bis Hund auch "runter" kommt - sogenanntes Abschalten - ist Hund entspannt kann Mensch z. B. füttern. Abschalttraining ist so gut wie an jedem Ort möglich (Wohnung, Garten, Park, Innenstadt, Bahnhof, Zoo ...), natürlich graduell aufgebaut.

[Monka]

Ich bin zwar nicht Jenmandy, aber ich geb einfach mal meinen Senf dazu.

Original geschrieben von Sundance
es würd mich mal interessieren, was so deine Erfahrungswerte sind, wie lange ein Hund braucht um nicht mehr in Stresssituationen so zu reagieren.

Aus meiner Sicht, ganz unterschiedlich, denn es gibt so viele bestimmenden Faktoren, und nicht auf alle hat Mensch Einfluß

- Verpaarung
- Verlauf der pränatalen Phase
- Geburt
- genetische Disposition
- Prägung- und Sozialisation (beim Züchter)
- Rolle innerhalb der Geschwister
- Rolle des Züchters
- oder ist es ein Hund mit unbekannter Vorgeschichte ...

Original geschrieben von Sundance
Und ob du auch die Erfahrung gemacht hast, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen er wieder in das alte Verhaltensmuster zurückfällt.

Ein normaler Verlauf - in Wellenbewegungen sozusagen. Mensch ist gefragt liebevoll konsequent zu sein.

Original geschrieben von Sundance
Man hat ja auch nicht immer die Möglichkeit ihn von allen aufregenden Situationen fern zu halten.

Trainingsziel sollte ja auch sein - soweit möglich - seine Grenzen zu erweitern. Dazu muss Hund auch in aufregende Situationen gebracht werden - vorsichtig, graduell aufgebaut und seinen Streßpegel beachtend. Danach muss er genügend Zeit haben wieder runter zu kommen (Tage evtl.).

[jenmandy]

Original geschrieben von Sundance
guten Morgen
@ jenmandy
ich find deine Ausführungen sehr interessant.


das mach ich mit meinem 2. Hund. Ich dachte das wäre für meinen Hibbel zu aufregend. Erkommt in totalen Stress, wenn er entweder an der Leine ist oder sich lange auf Fuss gehen konzentrieren muss.
bisher war Freilauf und mit anderen Hunden laufen, die Aktivität die ihn am besten entspannen lässt.
Ohne Leine ist aber ja leider nicht immer möglich.

Verstehe. Da stünde dann erstmal Leine laufen lernen auf dem Programm. Fusslaufen muss er dabei nicht, nur locker mitlaufen.

mach ich auch. Training wie ich in meinem Post beschrieben hab gibts auch nur so lang bis ich merk er wird hibbelig und kann sich nicht mehr konzentrieren.
Es gibt sehr viele Ruhephasen in seinem Tagesablauf, im Gegensatz zu früher. Da wurde mir im Verein gesagt Auslastung und Konfrontation mit immer mehr Reizen, Ballspiele usw. ist das richtige Training für ihn. Ging absolut nach hinten los.

Gut, dass du das im Gefühl hast! Das Buch "Stress bei Hunden" wird dir sehr gefallen.

das klappt bei uns auch inzwischen hervorragend. Während ich hier grad sitze liegen beide Jungs entspannt neben mir

heisst also ich bin auf dem richtigen Weg

Hört sich ganz danach an!

es würd mich mal interessieren, was so deine Erfahrungswerte sind, wie lange ein Hund braucht um nicht mehr in Stresssituationen so zu reagieren.

Und ob du auch die Erfahrung gemacht hast, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen er wieder in das alte Verhaltensmuster zurückfällt.

Das kommt echt auf den Hund an. Manche schaffen es nie, andere recht schnell. Ich würde in der Regel in Monaten denken. Es kommt auch darauf an, wie oft der Hund zurückfällt. Du fängst zwar nicht immer wieder bei Null an, aber fällst schon ganz ordentlich zurück.
Es kann natürlich immer wieder Phasen geben, in denen die alten Verhaltensmuster wieder auftauchen. Dabei muss man immer wieder im Kopf behalten, dass es tage dauert, bis nach einem Zwischenfall der Hund wieder auf ein normales Stresshormonlevel zurückfällt. Entsprechend würde man nach einem Rückfall extrem darauf achten, den Hund erstmal einige Tage aus möglichst allem rauszuhalten.

Man hat ja auch nicht immer die Möglichkeit ihn von allen aufregenden Situationen fern zu halten.
LG Petra

Das sollte man aber in jedem Fall versuchen. Schlimmstenfalls z.B. den Hund vor der Haustür ins Auto packen und rausfahren. Das ist sehr schwer. Es gibt zum ersten Mal ein Buch darüber, wie man mit einem reaktiven Hund arbeiten kann, wenn man z.B. in der Großstadt wohnt. (Pamela S. Dennison, "Civilizing the City Dog: A Guide to Rehabilitating Aggressive Dogs in an Urban Environment", nicht nur für Besitzer von aggressiven Hunden interessant).

Hab noch was vergessen zu fragen
wenn ich das richtig gelesen hab verzichtest du auch auf jegliche KH`s oder? Also auch kein Obst und Gemüse, oder bekommt dein Hund eine kleine Menge zum Futter dazu?

Nein, ich füttere kein Obst und Gemüse. Das heisst aber nicht, dass sie nicht auch mal was abbekommt, wenn sie was möchte (z.B. mal ein Stück Apfel, wenn ich einen esse, oder wenn wir Möhren essen, bekommt sie ein Stück).
Die Nahrungsumstellung hat einen riesigen Unterschied für uns gemacht.

[Kerstin&Sam]

Hallo!

Ich habe immer nicht so viel Zeit zu schreiben - leider -.

Wie füttere ich denn dann einen Hund ohne bzw. mit seeeehr wenig Obst und Gemüse? Nur Fleisch und Knochen?

Das Getreide habe ich ja eh nicht gefüttert, aber mein Sam ohne seine Objst-Pampe - da wäre er schon sehr traurig - er frist nämlich Obst und Gemüse genauso gern, wie Fleisch - ich wüßte nicht wofür er sich entscheiden würde, wenn er die Entscheidung treffen müsste.

Belaste ich mit "nur tierischer Nahrung" die Niere nicht zu sehr? Zu Anfang unserer BARF-"Karriere" habe ich immer 20 % Gemüse/Obst gefüttert (bei 3 % Gesamtmenge - 30 kg-Hund). Das erschien mir aber dann doch sehr viel Fleisch, also habe ich das Gemüse auf 30 % erhöht. Dadurch wurde er jetzt nicht rappeliger. Inzwischen (also über den Winter) hat er mal ein bischen zugenommen, so dass ich langsam sagen konnte, also nen Kg weniger an Gewicht wäre auch gut - also hatte ich jetzt vor, folgende Mengen zu füttern:

2,8 % Gesamtmenge = 840 g/Tag
25 % Gemüse = 210 g/Tag

Ich gehe immer von 30 kg aus - wobei Sam normalerweise so ca. 28 - 30 kg wiegt (derzeit halt eher 31 kg). Ist ein recht großer Goldi (geht mir so bis Mitte Oberschenkel und ich bin 1,60 m groß). Mit 29 kg gefällt er mir persönlich gewichtstechnisch am besten - dabei ist er aber sehr schlank. Allerdings muss er bei uns zu Hause auch sehr viel Treppen rauf und leider auch wieder runter laufen - daher wollte ich ihn recht schmal halten, damit die Belastung auf die Gelenke so gering wie möglich ist.

Wie würde ich dann also "besser" füttern?

LG

Kerstin

[jenmandy]

Ich füttere 80% Fleisch, 10% verdauliche Knochen, 5% Leber, 5% Innereien. Du kannst ruhig Gemüse zufüttern, es schadet ja (soweit wir wissen) nicht.
Der Hund ist ein Karnivor, und als Canis Lupus Familiaris, also Wolf, klassifiziert. Der Organismus eines Karnivoren ist auf rein tierische Nahrung eingestellt. Nicht zu verwechseln mit dem des Omnivoren. So etwas wie zuviel Fleisch gibt es nicht für einen Fleischfresser.

[Sundance]

puhhh viel Infos............ist aber klasse viele versch. Ansatzpunkte zu bekommen

@ Monka
zuerstmal je mehr *Senf* dazu desto besser

Ich glaube, dass man dabei äußerst sensibel vorgehen muss, denn ansonsten gehts einfach nach hinten los

ich hab das lange Abliegen auch gaaaanz langsam gesteigert. Ich hab da einen guten Ansatz in dem Buch * Das andere Ende der Leine* von McConnell gefunden.

das Umkreisen des Hundes einfach als falsch. In der Hundesprache ist gegenseitiges Umkreisen meist mit Spannung verbunden - tu ich es als Mensch, vermittle ich dem Hund, dass er liegen bleiben "muss" - das ist unangenehm, zumindest für Hunde, die sensibel kommunizieren

seh ich bisschen anders. Denn genau die Spannung die der Hund da aufbaut möchte ich ihm ja damit nehmen, dass ich das Umkreisen positiv belege, anfangs nach jeder Umkreisung mit Leckerlie.

@ jenmandy

Fusslaufen muss er dabei nicht, nur locker mitlaufen.

locker........das ist sein Problem

Manche schaffen es nie

ohh neee nein wir sind ja auf einem schon sehr angenehmen Level mit kurzen Wellenphasen

wenn man z.B. in der Großstadt wohnt.

....wir wohnen gott sei dank direkt an Feldern, an denen man schön üben und Freilauf geben kann. Ich bin ja vor ca. 4 Jahren von NRW in den Norden gezogen.
Für den Buchtip reicht mein Englisch leider nicht so wirklich. Ich les grad *Das Agressionsverhalten des Hundes* von James o´Heare. Sehr gute Erklärungen und Tips auch wenn der eigene Hund nicht agressiv ist.

Die Nahrungsumstellung hat einen riesigen Unterschied für uns gemacht

hat uns auch super geholfen. Mit Getreidefütterung war kein Durchdringen zu ihm mehr möglich. Und jetzt grad, durch entsprechende Threads hier im Forum, verringern wir auch Obst und Gemüsefütterung.

Lg Petra

[Sundance]

10% verdauliche Knochen

nur 10%?? Ich fütter pro Tag 500g Fleisch und 500g HH........
kommt da bei 10% nicht die Calcimzufuhr zu kurz?

[jenmandy]

Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute! Ihr seid ja schon auf einem guten Weg. Wir sind auch raus auf's Land gezogen, und haben es seitdem leichter.

[jenmandy]

Original geschrieben von Sundance
nur 10%?? Ich fütter pro Tag 500g Fleisch und 500g HH........
kommt da bei 10% nicht die Calcimzufuhr zu kurz?

10% verdauliche Knochen. HüHä haben sagen wir mal 30% (geraten, ich weiß es gerade nicht mehr genau ). Also nehmen wir an, ich füttere 4kg Gesamtration die Woche. Dann würde ich 400g verdauliche Knochen pro Woche füttern wollen. Das wären dann z.B. etwa 1,2 kg HüHä.
Ich füttere zwischen 10 und 15% verdauliche Knochen die Woche. Ist natürlich geschätzt, ich füttere derzeit Rehrippen, Lammrippen, und selten mal ein Viertelhuhn oder ein Stück Pute. Kann auch mal mehr Knochen sein, oder mal weniger.

[Monka]

Original geschrieben von Sundance
seh ich bisschen anders. Denn genau die Spannung die der Hund da aufbaut möchte ich ihm ja damit nehmen, dass ich das Umkreisen positiv belege, anfangs nach jeder Umkreisung mit Leckerlie.

Ich versteh den Sinn dieser Übung nicht?

[Sundance]

@ jenmandy
danke .......nu hab ichs verstanden

@ monka
weil er Ruhe und Gelassenheit auch in so einer Sitation lernen soll.

lg Petra

[Monka]

Original geschrieben von Sundance
[B@ monka
weil er Ruhe und Gelassenheit auch in so einer Sitation lernen soll. [/B]

Ja, das ist mir klar - ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Ich sehe nicht, welchen Sinn dieser Aufbau haben soll - die Kommunikation Richtung Hund ist eine andere - ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll?

[Sundance]

hi
ich weiss nicht wie ichs anders erklären kann?

die Kommunikation Richtung Hund ist eine andere

ist vielleicht einfacher wenn du mir erklärst wie du die Übung aufbauen würdest.

[Monka]

Original geschrieben von Sundance
hi
ich weiss nicht wie ichs anders erklären kann?

ist vielleicht einfacher wenn du mir erklärst wie du die Übung aufbauen würdest.

Ich würde eher abschalten.