Marbocyl

[nudel]

Hallo,

auf der Suche nach dem Medikament habe ich dieses Forum gefunden.

Mein nun inzwischen 8 monatiger Hund soll Marbocyl AB bekommen.

Seit September letzten Jahres kommt es immer wieder zum Erbrechen. Teilweise so schlimm, dass er bereits 2x mal in der Tierklinik bleiben musste und nur Infusionen bekam.

Die Stuhlprobe von letzter Woche ergab, dass sich im Kot Streptokokken befinden und noch andere Erreger deren Namen ich mir nicht merken konnte. Ausserdem ergab ein Antibiogramm, dass mein Hund auf viele AB resistent ist. Lt. meinem TA blieben drei AB übrig.

Der erste Versuch ist nun das Marbocyl. Ich wollte wissen wie wirkt es? Hat schon jemand Erfahrung damit, ob es die Erreger bekämpft?

Viele Grüße nudel

[unyx1]

Marbocyl wäre bei einem jungen Hund nicht meine erste Wahl.

Angeblich geht es nach der Zahnung, aber ich habe da noch etwas im Kopf wegen Knochenwachstum.

Warum ist Dein Hund denn schon auf viele AB resistent? Hat er schon so viele bekommen? Finde ich recht seltsam.

Im Zweifel würde ich mir noch eine andere Meinung einholen.

VlG

Christina

[claudia61]

Marbocyl® P 80 mg ad us. vet., teilbare Tabletten

Vétoquinol AG

Antibiotikum (Gyrasehemmer) für Hunde und Katzen

ATCvet: QJ01MA93

Zusammensetzung
Marbofloxacinum: 80 mg
Aromatica
Excipiens pro compresso

Fachinformationen Wirkstoffe / Inhaltsstoffe (CliniPharm)
Marbofloxacin

Eigenschaften / Wirkungen
Marbofloxacin ist ein synthetisches bakterizides Antiinfektionsmittel aus der Gruppe der Fluorochinolone, das durch Hemmung der DNS-Gyrase wirkt. Marbofloxacin weist ein sehr breites Wirkungsspektrum gegen gramnegative Keime sowie gegen die meisten Mykoplasmen und grampositiven Erreger auf (bestimmte Streptokokken und Enterokokken sind resistent). Anaerobier und Pilze sind gegen Marbofloxacin resistent.

Pharmakokinetik
Nach oraler Verabreichung der empfohlenen Dosis von 2 mg/kg wird Marbofloxacin bei Hund und Katze rasch absorbiert. Maximale Serumspiegel von 1,5 μg/ml werden ungefähr nach zwei Stunden erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt nahezu 100%. In den meisten Geweben (Haut, Muskel, Leber, Niere, Lunge, Blase und Verdauungstrakt) sind die Gewebekonzentrationen höher als die Plasmakonzentration. Marbofloxacin wird langsam ausgeschieden (Halbwertszeit 14 Stunden beim Hund und 10 Stunden bei der Katze) und grösstenteils in aktiver Form über den Urin (2/3) und Kot (1/3).

Indikationen
Infektionen mit Marbofloxacin-empfindlichen Erregern
- Oberflächliche und tiefe Pyodermien bei Hund und Katze
- Bakterielle Atemwegsinfektion bei Hund und Katze
- Harnwegsinfektion mit Proteus mirabilis und E. coli, mit oder ohne begleitende Prostatitis, Epidydimitis beim Hund

Dosierung / Anwendung
Empfohlene Dosierung 2 mg/kg einmal täglich
1 Tablette zu 5 mg für 2,5 kg KGW pro Tag
1 Tablette zu 20 mg für 10 kg KGW pro Tag
1 Tablette zu 80 mg für 40 kg KGW pro Tag

Hunde

Pyodermien mind. 5 Tage; je nach klinischem Verlauf bis zu 40 Tage
Akute Atemwegsinfektion 7 Tage; chronische 21 Tage
Harnwegsinfektion ohne Prostatitis oder Epidydimitis mind. 10 Tage; übrige Fälle 28 Tage

Katzen

Infektion von Haut und subkutanen Gewebe 3 bis 5 Tage
Atemwegsinfektion 5 Tage

Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen

Marbofloxacin sollte bei grossen Hunden, die weniger als 12 Monate alt sind, nicht angewendet werden, da die Gefahr einer degenerativen Schädigung des Gelenkknorpels besteht. Bei mittelgrossen Rassen im Wachstum wird Marbofloxacin bei Gaben von bis zu 6 mg/kg/Tag während 13 Wochen gut vertragen.

Unerwünschte Wirkungen
VetVigilance: Pharmacovigilance/Vaccinovigilance-Meldung erstatten

In seltenen Fallen können Nebenwirkungen wie Erbrechen, weicher Kot, verändertes Durstgefühl und Hyperaktivität auftreten. Diese Nebenwirkungen verschwinden aber spontan wieder.

Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger oraler Verabreichung von Kationen (Aluminium, Kalzium, Eisen, Magnesium) kann die Bioverfügbarkeit von Marbofloxacin verringert sein.

[nudel]

Hallo christina, hallo claudia

danke für eure schnellen Antworten. Etwas schlauer bin ich jetzt schon.... zumindest was die Wirkweise des Medikaments anbelangt.

Mein Hund, ein Yorki - Pudel Mix, 8 Monate alt hat seit dem 4 Monat immer wieder Magenschleimhautentzündungen gehabt die mit Fieber bzw. erhöhter Temperatur einhergegangen sind.

Deshalb bekam sie stets vom TA neben Ranitidin, einem homöpatischen Magenmittel auch immer Antibiotika gespritzt oder im Tabletten.
Dies könnte die jetzige Resistenz erklären, wobei ich nicht gedacht habe, dass sich eine Resistenz so schnell aufbaut. Da ich selbst im Gesundheitswesen arbeite war ich etwas geschockt.

Ich bin jetzt bereits schon beim 3. Tierarzt und erst dieser geht der Ursache mal auf den Grund bzw. stellt jetzt mal Ursachenforschung und Untersuchungen an. Die beiden anderen Tierärzte haben es als nichtig abgetan, mal Blut auf Zusammensetzung oder Kot auf Erreger oder Parasiten zu untersuchen. Es wurde immer nur gespritzt.

Da es nicht mein erster Hund ist, bin ich im Thema Tierarzt auch schon sensibler geworden und hole mir immer noch eine 2. Meinung ein.
Musste doch mein erster Hund (Yorki Mix 11 Jahre) fast qualvoll ersticken, nur weil der TA nicht in der Lage war eine im Endstadium befindliche Herzklappeninsuffzienz oder Wasser in der Lunge zu erkennen.
Durch einen Wechsel des TA erfuhr ich dann die grausame Wahrheit und mein Hund lebte noch genau eine Woche, bevor ich ihn dann erlösen lies.

Auch bei meinem zweiten Hund (ebenfalls Yorki - Pudel Mix 7 Jahre) war es nicht anders, aber er hat die Chance bekommen weiterleben zu dürfen.

Daher bin ich auch etwas vorsichtig im Umgang mit Medikamenten geworden. Nicht nur in der Humanmedizin wird allzuschnell ein AB verschrieben.

Liebe Grüße nudel alias Ines

[nudel]

Christina,

mit dem Knochenwachstum hast du ganz recht gehabt. Mein Hund bekommt zusätzlich Vitamin D3

Lg Ines

[claudia61]

Die beiden anderen Tierärzte haben es als nichtig abgetan, mal Blut auf Zusammensetzung oder Kot auf Erreger oder Parasiten zu untersuchen. Es wurde immer nur gespritzt.
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das ist leider nicht die ausnahme.......das ist oft genug gängige praxis! so traurig das ist! dieses rumbehandeln ins blaue ist sowas von daneben.....
ein guter TA ist daher gold wert!
ich fahre derzeit sogar einfache strecke fast anderthalb stunden zu einem TA, dem ich vertrauen kann! aber ich gehöre auch zu den "schwierigen" patientenbesitzern, die, fürchte ich, so mancher TA am liebsten von hinten sieht!

[unyx1]

Hi Ines,

leider werden Erreger oft resistent, weil die AB-Gabe nicht ordnungsgemäß angewandt wird und zumeist in Verbindung mit zu "oft".

Warum bei einer reinen Magenschleimhautentzündung AB gegeben wird ist mit schleierhaft! Ich hatte früher selbst mit dem Problem zu kämpfen, aber nie AB bekommen.

Da mein ältester Sohn einen Herzfehler hat, kenne ich das AB-Problem recht gut und auch Humanmediziner verschreiben AB viel zu oft sinnlos. AB hilft nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Es gibt zumindest bei den Menschen einen Test, ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt. Wird nur selten gemacht, weil es teuer ist und naja, die Sache mit den Abrechnungen dürften Dir bekannt sein.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin kein Gegner von AB, aber es ist kein Allheilmittel gegen alles und muß vernünftig über eine geraume Zeit verabreicht werden.

Ich bin natürlich kein Arzt, aber ich denke, bei Deinem Hund ist viel schief gelaufen. Es könnte jetzt natürlich sein, daß Du keine andere Wahl hast, was das AB Marbocyl angeht, bzw. evtl. nur schlechtere Alternativen zu Auswahl stehen. Wichtig ist jetzt, wenn Du das AB gibst, es richtig dosiert und lange genug zu verabreichen, damit es auch wirkt und sich keine neue Resistenz aufbaut.

Denke auch, es war absolut richtig den TA zu wechseln.

VlG

Christina